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Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Kelley schwieg eine Weile. »Mir fällt einfach nichts ein.«
Heather streckte den Arm durch die Gitterstäbe und tastete nach der Hand ihrer Zellengenossin. »Erzähl mir von deinen Eltern - den netten, meine ich.«
Es war lange still. Und dann merkte sie, dass Kelley weinte.
»0 Gott, es tut mir leid. Lass nur, du musst es mir nicht erzählen.«
Ein Schniefen. »Nein. Ich ... « Kelley drückte Heathers Hand ganz fest. »Es war einmal eine Prinzessin, und die hatte Geburtstag. Sie war zwölf, und sie freute sich schon darauf, Aristocats im Kino zu sehen und hinterher in der Stadt Fish and Chips zu essen.«
»Kelley, du musst nicht -«
»Sie sangen, als sie von ihrem Schloss in Banchory in die Stadt fuhren. Die Sonne schien -«
»ICH BIN POLIZISTIN!«
»Die Sonne schien, und sie hatten die Fenster heruntergedreht. Die Prinzessin ... die Prinzessin hatte eine große Tüte Gummibärchen zum Geburtstag bekommen, und sie rutschte auf dem Rücksitz nach vorne, um dem König und der Königin davon anzubieten. Der König mochte die roten am liebsten, und während er nach einem suchte ... « Sie stockte. »Der Lastwagen ... Ein böser Zauberer ... «
Heather konnte spüren, wie Kelley auf der anderen Seite des Gitters zitterte.
»Es war wie ein Donnerschlag. Der Krach ... 0 Gott, es war das Lauteste, was ich je im Leben gehört hatte, und alles war voller Glassplitter, und Mum schrie, und dann hat sich alles um mich gedreht. Das Auto überschlug sich ... « Sie drückte Heathers Hand so fest, dass es wehtat. »Wir liegen kopfüber am Straßenrand, und ich kann mich nicht bewegen, und die anderen bewegen sich auch nicht mehr, sie hängen da ... wie Fledermäuse, mit
den Köpfen nach unten in ihren Sicherheitsgurten. Und alles ist voller Blut.«
»Oh, Kelley, es tut mir so leid.«
»Und ich liege eingeklemmt auf dem Autodach, und ich bin auch voller Blut. Mum und Dad sind tot, und ich bin klatschnass von Blut ... «

56
    Rennie lud den dicken Stapel Zeitungen auf Logans Schreibtisch ab und ließ sich auf einen der Besucherstühle plumpsen. »Wo steckt denn Chief Constable Jack the Ripper?« »Bei der Internen Dienstaufsicht - und sei du mal nicht so vorlaut.« Logan blätterte den Stapel durch P&J, Evening Express, Aberdeen Examiner, Scotsman, Observer, dazu noch einige weitere Vertreter der seriösen Tagespresse sowie ein Stoß Boulevardblätter. »Was gefunden?« »Komplette Fehlanzeige. Niemand hat je Elizabeth Nichols Namen abgedruckt, geschweige denn ihre Adresse. Auch nichts im Radio oder im Fernsehen. Die Presseabteilung sagt, sie hätte ihre persönlichen Daten nicht herausgegeben.« »Woher hat der Fleischer also gewusst, wo er sie finden würde?«
Rennie rutschte so weit auf seinem Plastikstuhl vor, dass er mit dem Hintern fast auf dem Teppich hing. »Hast du ... « Er wurde rot, schielte nach dem Zeitungsstapel und hüstelte. »Hast du irgendwem von Laura erzählt?«
»Was - dass du ein alter Lustmolch bist und sie -«
»Sie ist fünfzehn.« Sein Kopf glühte jetzt wie eine atomgetriebene Tomate.
»Das ist doch wohl nicht dein Ernst!«
»Ich hab im Polizeicomputer nachgeschaut ... Ich schwöre, ich hatte sie für älter gehalten. Sie hat mir erzählt, sie wäre Studentin! «
»Ja, wenn sie ihren Schulabschluss gemacht hat.«
»Ich hab es nicht gewusst!« Rennie bekam nervöse Zuckungen. 47 »Du darfst es niemandem erzählen, okay? Bitte! Du hast sie doch gesehen, sie war ja von Anfang an ganz wild auf mich! Ich hab's nicht gewusst!« »Du liebe Güte ... fünfzehn ... « »Sie sieht nicht aus wie fünfzehn! Du hast sie doch gesehen du hast ihr selbst im Pub Drinks spendiert!«
»Schon, aber es ist ja wohl noch ein kleiner Unterschied, ob man einer Minderjährigen eine Cola-Rum ausgibt oder ob man sie mit Rübenkraut einschmiert und es anschließend ableckt.«
»0 Gott ... Sie werden mich vor Gericht stellen ... Ich werde meinen Job verlieren! Meine Mutter wird davon erfahren! Was werden die Zeitungen schreiben?«
»Wahrscheinlich irgendetwas ausgesucht Geschmackvolles wie >KINDERLIEBER CONSTABLE ZEIGTE MIR SEINEN SCHLAGSTOCK<.« »Das ist
nicht witzig! Was soll ich nur machen? Wenn irgendjemand das erfährt ... « Er schien den Tränen nahe. »Ich hab es nicht gewusst!« Logan erbarmte sich seiner. »Ich habe es nachgeschlagen. Schottische Strafgerichtsordnung, Kodifizierungsgesetz von 1995, Paragraf 5, Absatz 5. Danach machst du dich nicht strafbar, wenn du ernsthaft geglaubt hast, dass sie über sechzehn war

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