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Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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besonders sumpfig aussehenden Stellen.
»Und wieso glauben eigentlich alle, dass dieser Schleimscheißer Robertson die Wahrheit gesagt hat, als er Ihnen von diesem Haus erzählt hat, hm?«, meinte sie. »Dieses Mörderschwein ist ja nicht gerade - ah, verdammter Mist!« Sie blieb schwankend auf einem Bein stehen. »Ich bin in irgendwas getreten.« Den Rest des Weges zu dem kleinen Waldstück zog Steel permanent den einen Fuß durch die Gerstenstoppeln wie ein kettenrauchender Glöckner von Notre Dame.
Sie mussten über einen Stacheldrahtzaun klettern, um in das Wäldchen zu gelangen, und sich dann durch eine raschelnde Masse dorniger Ginsterbüsche kämpfen, um auf der anderen Seite wieder herauszukommen, und die ganze Zeit fluchte Steel halblaut vor sich hin. »Wessen bescheuerte Schnapsidee war das eigentlich?«
»Ihre.«
Sie starrte ihn finster an. »Sie wissen schon, dass Sie noch einiges lernen müssen, wenn Sie ein guter Handlanger werden wollen, oder?«
Von hier aus sah das Haus sogar noch heruntergekommener aus als vom Wagen. Und dazu kam der Geruch. Als ob hier etwas gestorben wäre und jetzt langsam vor sich hingammelte.
»Ach du Schande ... «, flüsterte Steel. »Denken Sie auch, was ich denke?« Sie kletterte über eine niedrige Steinmauer und ging auf die Haustür zu, die mit einem schweren Messing-Vorhängeschloss gesichert war. Das Metall war schon ganz verwittert und mit Rostflecken überzogen. Kein Durchkommen. Ein unkrautüberwucherter Kiesweg führte um das Haus herum, mit graubraunen Ampfer-Speeren, die aus den dichten Grasbüscheln emporragten. »Äh ... « Alec fummelte an seiner Kamera herum. »Ich soll ... na ja ... eigentlich soll ich mich ja nicht ohne Rückendeckung in gefährliche Situationen begeben.«
Steel blickte zu den leeren Fenstern auf. »Was sind wir - Haggis-Frikadellen ohne Rückgrat?«
»Es ist wegen der Versicherung: Es muss ein zweiter BBe-Mitarbeiter dabei sein, der aufpasst, dass ich nicht -«
»Schön. Sie können sich gerne ins Auto verdrücken. Juckt mich doch nicht, wenn Sie verpassen, wie wir Wiseman schnappen.« Der Kameramann fluchte, drehte am Fokus herum und nickte dann entschlossen.
»Aye, dachte ich mir's doch.«
Sie versuchten es über die Rückseite. Der Gestank wurde immer stärker - eindeutig verwesendes Fleisch. Logan blieb wie angewurzelt stehen. »Wäre vielleicht keine schlechte Idee, die Spurensicherung zu rufen. Wenn es eine Leiche ist -«
»Weichei.« Steel stakste weiter durch das wuchernde Gras, immer der Nase nach. Das Ganze war irgendwann einmal ein gepflegter Bauerngarten gewesen: ein paar Obstbäume, eingefasst von einer bröckelnden Backsteinmauer, die Blätter mostfarben, die schwarzen, verschrumpelten Früchte im gelblichen Gras verstreut. Ein Gewächshaus ohne Glas. Ein Schuppen, der jeden Moment in sich zusammenzufallen drohte, das Holz verfault, der Inhalt längst vermodert und verrottet.
Der Gestank kam von der anderen Seite eines Brombeergestrüpps: Ein Schaf lag auf der Seite, aufgebläht und mit Fliegen und Maden übersät. Logan musste würgen, Steel und Alec taten es ihm gleich.
»Mann«, stieß sie hervor, als sie sich gegen den Wind zurückgezogen hatten, um den Gestank nicht mehr in der Nase zu haben, »hätte ich mal lieber dieses Bacon-Sandwich nicht gegessen.« Sie schüttelte sich, steckte sich noch eine Zigarette an, sog den Rauch tief in ihre Lungen und hielt ihn lange, als wollte sie sich von innen desinfizieren. »Was stehen Sie denn noch hier rum?« Sie deutete auf den Kadaver. »Los,Ärmel hochkrempeln und das Ding auf die Seite ziehen.«
»Sind Sie jetzt vollkommen verlÜckt -«
»Lesen Sie denn nie Bücher, Laz? Reginald Hili? Dalziel und Pascoe? Nein?« Sie schüttelte den Kopf, offensichtlich schwer enttäuscht. »Angenommen, Sie wollen eine Leiche beiseiteschaffen kann man sich ein besseres Versteck vorstellen als unter einem verwesenden Schaf? Wer würde je da drunter nachsehen?«
»Also, das ist doch nicht Ihr Ernst! Was soll-«
»Je eher Sie anfangen, desto schneller sind Sie fertig.« Sie lächelte ihn an. »Dalli, dalli.« Es wurde so etwas wie ein Mantra, das er immer wieder halblaut vor sich hinmurmelte: »Diese blöde Steel mit ihrem bescheuerten blöden Scheiß- ... Mist- ... Kack- ... « Logan warf einen Blick auf das gammelnde Schaf, entschied, dass er es nicht um alles in der Welt mit bloßen Händen anfassen würde, und zog sich ein paar Latexhandschuhe über. Er sah sich nach Alec um, der mit

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