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Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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angewiderter Miene unverdrossen filmte. »Wollen Sie das Ding vielleicht mal einen Moment weglegen und mir zur Hand gehen?«
Alec schüttelte den Kopf. »Das ist eine Fly-on-the-wall-Doku. Schon vergessen? Ich darf nicht aktiv eingreifen. Außerdem ... « Er trat von einem Fuß auf den anderen und beäugte misstrauisch das lange Gras und die Büschel von Unkraut. »Was ist, wenn es hier Ratten gibt?«
Fluchend packte Logan das Tier an den Hinterbeinen und zog. Einen Moment lang spürte er einen Widerstand ... und dann lösten sich beide Hinterbeine mit einem widerlichen schmatzenden Geräusch vom Rumpf, und ein wimmelnder Teppich aus Maden kam zum Vorschein. Logans Magen schlug einen Salto.
»Stellen Sie sich nicht so an, Mann«, rief Steel ihm aus sicherer Entfernung zu. »Es wird Sie schon nicht beißen.«
Logan verfiel wieder in sein Mantra. Er kämpfte sich durch das Unkraut zu dem verfallenen Schuppen und kramte in dem rostigen Gerümpel, bis er eine Heugabel fand. Es waren nur noch zwei der ursprünglich vier Zinken dran, aber das war besser als gar nichts. Er schleppte sie zurück zu dem Schaf, atmete tief ein, hielt die Luft an und rammte die Heugabel unter das Schaf, um das Viech auf den Rücken zu wuchten. Worauf es prompt platzte.
Logan verabschiedete sich von seiner Rindfleischpastete. »Und?«, rief Steel, nachdem er sich ausgekotzt hatte. »Was gefunden?«
Er funkelte sie an. »Nein.«
»Sie haben vergessen, an der Stelle zu graben, wo das Schaf gelegen hat - die Leiche könnte ja dort verscharrt sein.«
Logan sagte ziemlich oft »Scheiße«, ehe er seine Heugabel in den Boden rammte und die eklige gelblich braune Brühe zu ignorieren versuchte, in der es von kleinen weißen Würmchen wimmelte. »Hier ist nichts!«
»Na ja. War den Versuch wert.« Steel steckte die Hände in die Hosentaschen und schlenderte zur Hintertür. »Was ist, kommen Sie mit?« Das Haus war ein einziger Verhau. Abblätternde Tapeten, Löcher in der Decke und bröckelnder Verputz, hinter dem schon die Holzlatten zum Vorschein kamen. Die Küche erstickte in Spinnweben und Staub, alle Elektrogeräte waren herausgerissen worden, die Fenster vernagelt, der Raum in Dunkelheit gehüllt. Das Bad sah sogar noch schlimmer aus, und das ganze Erdgeschoss stank nach Schimmel und Verwahrlosung. Oben sah es nicht viel besser aus. Irgendwann musste diese Bruchbude einmal ein großes Bauernhaus gewesen sein, doch nachdem die Gemeinde beschlossen hatte, es in ein Wohnheim für geistig Behinderte umzuwandeln, war der erste Stock in winzige Schlafzimmer aufgeteilt worden. Gerade einmal groß genug für ein Einzelbett, einen Nachttisch und einen Kleiderschrank. Die Möbel waren größtenteils verschwunden, aber ein paar Teile - zu hässlich, billig und ramponiert, um noch irgendeinen Wert zu haben - hatte man hier stehen lassen, wo sie vor sich hin gammelten wie das Schaf draußen im Garten.
Es gab allerdings gewisse Anzeichen dafür, dass jemand sich hier aufgehalten hatte: weggeworfene Fastfood-Verpackungen, leere Bierdosen und Ciderflaschen, gebrauchte Kondome ... aber nichts davon sah allzu neu aus - der ganze Müll war mit Staub und Fliegendreck bedeckt. Alec steckte den Kopf in die kleine Kammer, die Steel und Logan gerade durchsuchten. »Schauen Sie mal hier drüben!«
Ganz hinten gab es ein Zimmer, das doppelt so groß war wie die anderen. In der Wand gegenüber von der Tür war ein offener Kamin, dessen Feuerstelle mit Zweigen und kleinen Knochen angefüllt war. Auf den bloßen Dielen lag ein achtlos weggeworfener grüner Parka, in einer Ecke türmte sich ein Haufen zerdrückter Special-Brew-Dosen. Daneben ein alter Schlafsack mit einem Loch in der Seite, aus dem die beige Kapok-Füllung hervorquoll. Es roch nach Schimmel. Alec flitzte mit einem selbstzufriedenen Grinsen im Gesicht umher und filmte alles.
»Aye, sehr clever«, beschied ihm Steel. »Das hätten wir ohne Sie niemals gefunden, wo wir doch bloß sämtliche Zimmer der Reihe nach durchsucht haben, nicht wahr?«
Neben dem waidwunden Schlafsack lag eine Daily Mail mit der Schlagzeile: »KANNIBALISMUS-PANIK: RUN AUF
KRANKENHÄUSER IM NORDOSTEN!« Logan zog sich ein frisches Paar Latexhandschuhe über und hob das Ding auf. »Das ist die Zeitung von gestern.« Der Aberdeen Examiner mochte mit Colin Millers Story allen anderen zuvorgekommen sein, aber bis am Samstag die Morgenausgaben erschienen, hatte die Sache sich schon überall herumgesprochen.
Steel starrte aus dem Fenster auf den

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