Blut Und Knochen: Thriller
Fingerabdruck, aber laut den beigefügten Erläuterungen gab es über sechzig Übereinstimmungen zwischen dem Abdruck, den sie von einer der Special-Brew-Dosen abgenommen hatten, und Ken Wisemans rechtem Daumen. Er war definitiv in dem Haus gewesen. DI Steel warf Logan die Ausdrucke zurück, ließ sich auf ihren Sessel plumpsen und forderte ihn auf, die Tür zuzumachen, damit sie eine rauchen konnte. Ihr Büro war eine einzige Müllkippe, überall Papierstapel und halb geleerte Teetassen. »Wussten Sie eigentlich«, meinte sie, während sie das Fenster aufriss und ihre Kippe anzündete, »dass noch vor zwanzig Jahren jeder DI für große Momente wie diesen eine große Flasche Duty-free-Whisky im Schreibtisch hatte? Und was hab ich?« Sie stöberte in ihrem Fach herum. »Zwei Päckchen Pfefferminzbonbons und ein Schmuddelheft. Und das gehört noch nicht mal mir.« Sie blies eine Rauchwolke in Richtung des offenen Fensters. »Der Chef ist nicht gerade glücklich darüber, dass Wiseman uns entwischt ist.«
»Ist ja nicht so, als ob wir was dafür könnten, oder? Schließlich hat er sich aus dem Staub gemacht, bevor wir überhaupt von dem Versteck erfahren haben.« »Na ja, genau das hab ich ihm auch gesagt, und da kommt er mir mit so 'nem Scheiß von wegen, solche Ausreden wären nicht gut genug für die Opfer oder ihre Angehörigen.« Sie griff nach dem Exemplar von Bondage World und blätterte es halbherzig durch, um es dann in den Papierkorb zu werfen. »Wo zum Teufel steckt der Kerl?« »Wir könnten die ganzen leerstehenden Gebäude absuchen, für die Wisemans Schwester die Schlüssel hatte. Er hat offenbar kein Problem damit, sich auf diese Weise durchzuschlagen, bis -« »Das schockiert Sie jetzt vielleicht, aber daran hatte ich auch schon gedacht. Wie lange ist es her, dass Wisemans Schwester verschwunden ist - fünfzehn, sechzehn Jahre?« »Achtzehn.«
»Und Sie glauben, dass irgendjemand sich noch erinnert, von welchen verdammten Häusern sie vor achtzehn Jahren die Schlüssel hatte?« Steel fuhr sich mit der Hand durch ihre schlampig frisierten Haare. »Kein Wunder, dass Inspector Fettsack übergeschnappt ist dieser Scheißfall ist echt unmöglich.«
Logan sah sich eine Minute lang an, wie sie sich in Selbstmitleid suhlte, und fragte dann: »Sie waren doch vor zwanzig Jahren auch schon in Aberdeen, oder?«
Steel nahm die Zigarette aus dem Mund und zwinkerte ihm zu. »Ich weiß, es ist schwer zu glauben, so jung und attraktiv, wie ich aussehe.«
»Waren Sie auch bei der ersten FleischerErmittlung dabei?«
»Nö.«
»Hatten Sie je mit einem DeI Brooks zu tun?«
Steel lachte. »Rambo Brooks?Verrückter Kerl. Ist am laufenden Band verklagt worden, aber der Erfolg hat ihm recht gegeben.« Sie rutschte noch ein Stück auf ihrem Stuhl vor, die Zigarette lässig im Mundwinkel. »Ich weiß noch, wie wir mal diese Razzia in einem B&B in Northfield gemacht haben - vier Typen, die Schutzgelder erpresst hatten -, und die hatten einen Hund, einen Rottweiler. Ein Riesenviech mit solchen Zähnen ... Also, der Köter bellt und sabbert, und die meisten von uns machen sich beinahe in die Hosen, bloß Brooks, der schnappt sich einfach meinen Schlagstcock und haut dem Viech die Birne zu Brei. Und die Typen - allesamt richtige Kleiderschränke, wohlgemerkt - sehen Brooks da stehen, von Kopf bis Fuß bekleckert mit Hundeblut und Hirn und Knochensplittern, und gestehen alles.«
Ihr nostalgisches Lächeln verschwand. »Ein paar Jahre später war dann natürlich Schluss mit lustig, als jemand im Polizeigewahrsam zu Tode kam. Die Nummer mit dem Gefangenen, der die Treppe runtergefallen ist, kann man eben nicht beliebig oft bringen, ohne dass es auffällt. Wieso fragen Sie?«
»Wir sollten uns gestern Abend auf ein Bier mit ihm treffen, Insch und Alec und ich. Aber er ist nicht gekommen.«
»Sieht Rambo Brooks aber gar nicht ähnlich, eine Einladung zum Bier auszuschlagen. Ich weiß noch, wie er einmal ... « Und schon schwelgte sie wieder in Erinnerungen und gab Anekdoten über die Heldentaten des Detective Chief Inspectors an der Alkoholfront zum Besten, bis es Zeit war, nach Hause zu gehen. Logan hatte es fast bis zum Hinterausgang geschafft, als Rennie ihn einholte. »Ey!«
»Verdammt ... Was ist denn jetzt schon wieder?«
»Wir wollen heute Abend mit ein paar Leuten runter an den Strand gehen und Feuerwerk gucken - Lust, mitzukommen?« Der Constable hatte seinen Polyesteranzug gegen Jeans, Lederjacke und ein grellrosa Hemd
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