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Blut und Sünde

Blut und Sünde

Titel: Blut und Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und schielte immer wieder zur Tür, denn sie war der einzige Ausgang.
    »Was machen wir jetzt?« flüsterte der Mönch.
    »Jedenfalls müssen wir hier raus!« erklärte Katharina. »So schnell wie möglich weg. Alles andere kannst du vergessen. Wir alle wissen doch, wie unersättlich diese Blutsauger sind. Die gibt sich nicht damit zufrieden, nur ein Opfer anzufallen. Florence ist kein Mensch mehr, sondern eine Bestie.«
    »Ich will hier raus!« schrie Roger, der Inspizient, so laut, dass die anderen zusammenzuckten. »Weg! Ich bin doch hier in der Falle, verdammt noch mal!« Er schaute sich um. »Wir alle stecken fest.« Seine Hände fuhren zum Hals. Er atmete keuchend. »Ich will nicht gebissen werden und ebenfalls als Vampir durch die Gegend laufen. Nein, verdammt noch mal, das will ich nicht!« Bevor ihn jemand daran hindern konnte, startete er von seinem Platz aus und lief auf die Tür zu. Der Mann war von Panik erfüllt. Er schwitzte so stark, dass sein Haar auf dem Kopf klebte und wie ein Helm aussah.
    Gorman trat ihm in den Weg. Beide rammten zusammen. Roger flog zurück. Er verlor seine Brille, die zwar nicht zerbrach, aber zertreten wurde, als er seinen Fuß darauf setzte. Osmin packte ihn sofort und schüttelte ihn durch. »Du bleibst bei uns, verflucht noch mal. Hast du nicht gehört? Haben wir nicht deutlich genug gesprochen?«
    Der Kopf des Mannes wackelte hin und her. Seine Augen waren starr, ohne eine Spur von Leben.
    Plötzlich fing er an zu schluchzen und ging rückwärts. Er stieß dabei gegen einen Tisch. Mit der Hand räumte er zwei Coladosen und eine Milchtüte von der Platte.
    Die Gormans blickten sich an. Sie wussten, dass sie etwas unternehmen mussten. Von allen anderen hatten sie sich noch am besten unter Kontrolle.
    Osmin überließ seiner Frau das Feld. »Okay, wie machen wir es? Was sollen wir tun?«
    »Du erst mal nichts. Ich schaue nach.«
    »Willst du raus?«
    »Nur nachsehen, ob die Luft rein ist.«
    »Was ist wenn…« Er lachte plötzlich. »Verdammt, die Pause ist gleich vorbei. Die Leute kommen zurück und warten darauf, dass die zweite Hälfte beginnt.«
    »Das weiß ich. Aber darum können wir uns jetzt nicht kümmern.«
    Osmin schloss für einen Moment die Augen. »Ich war nie in einer Kirche, ich war auch nie in einer Moschee. Wenn wir diese Scheiße hier überstehen, stifte ich zehn Kerzen auf einmal. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Ja, das wäre wohl auch nötig.«
    »Man müsste noch die Zuschauer warnen, Kathy.«
    Die Frau zuckte nur mit den Schultern. Eine Geste, die andeutete, dass es zu spät war.
    Osmin trat zurück. Mit leiser Stimme erklärte er den anderen, was seine Frau vorhatte. Sie waren damit einverstanden und deuteten es durch ihr Nicken an. Wie sollten sie sich auch verhalten? Das Grauen auf der Bühne darzustellen, war etwas anderes, als es selbst zu erleben.
    Auch der ›Hexe‹ ging es nicht gut. Sie wusste genau, was vor ihr lag. Jetzt, als sie sich auf das Öffnen der Tür konzentrierte, raste ihr Puls. Sie legte die Hand auf die Klinke. Noch einmal holte sie tief Luft.
    Dabei dachte sie daran, dass Vampire nicht mehr atmeten, und sie hoffte, dass es ihr nicht ebenso ergehen würde.
    Obwohl der Degen keine tödliche Waffe für einen Blutsauger war, hielt sie ihn krampfhaft fest. Kalter Schweiß lag auf ihren Handflächen. Sie spürte, wie die Hand über die Klinke hinwegglitt, als sie diese nach unten drückte.
    Dann zog sie die Tür auf. Der erste Blick ins Halbdunkel. Die Beleuchtung gab kaum Licht. Aber Florence wäre schon auf Grund ihrer hellen Kleidung zu sehen gewesen. Nichts und niemand hielt sich in diesem Bereich auf. Es gab keine spukhafte Gestalt. Es gab keine Person, die nach dem Blut der Menschen gierte. Die Umgebung war leer.
    Ein kleiner Grund zum Aufatmen, aber die Spannung blieb trotzdem bestehen. Katharina Gorman musste sich entscheiden, ob sie den normalen Weg über die Bühne gehen oder den hinteren Ausgang nehmen sollte.
    »Was ist denn?« flüsterte Osmin hinter ihr.
    »Nichts zu sehen.«
    »Dann ist die Luft rein?« Er stellte die Frage, als könnte er es nicht glauben.
    »Ja, es sieht so aus. Aber daran glauben kann ich nicht. So leicht lässt sich Florence nicht stoppen. Sag den anderen, dass sie kommen können. Ich bleibe an der Spitze.«
    »Und wo willst du hingehen?«
    Kathy musste sich entscheiden und tat es auch. »Wir nehmen den hinteren Ausgang. Da ist es dunkel. Da haben wir mehr Platz auf dem Hof. Da sind auch

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