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Blut und Sünde

Blut und Sünde

Titel: Blut und Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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keine Menschen.«
    »Okay.«
    Katharina betrat den Gang, während ihr Mann den anderen Bescheid sagte. Er hatte sich gut in der Gewalt und erntete auch keinen Protest. Die anderen wussten genau, dass es jetzt auf sie und ihr weiteres Verhalten ankam, wollten sie nicht in die Blutfalle der Untoten hineingeraten.
    Katharina bewegte ich auf leisen Sohlen. Sie schlich ein paar Schritte zur Seite, wartete auf die anderen und winkte ihnen, als sie den Raum verließen, mit hektischen Bewegungen zu. »Kommt, kommt… noch haben wir Glück.«
    An der offenen Tür und auf der Schwelle entstand Gedränge. Jeder wollte so rasch wie möglich weg.
    In diesen Augenblicken hätten sich alle Flügel gewünscht, um zu verschwinden. Die Gesichter waren angespannt, denn jeder aus der Gruppe kämpfte mit seiner Angst. Ein Schicksal wie Florence wollte niemand erleiden. Es war schon so etwas wie eine Beruhigung für sie, als ihnen Katharina zuwinkte.
    Sie hatte den strategisch günstigsten Platz eingenommen und einen entsprechenden Überblick.
    Sie kamen und gingen wie Schulkinder hintereinander, die zu irgendeinem Unterricht geführt werden sollten. »Wir haben Glück!« flüsterte Katharina. »Noch ist sie nicht zu sehen.«
    »Hier gibt es viele dunkle Stellen«, flüsterte eine der Tänzerinnen. »Die kann überall sein.« Sie blieb stehen, als wäre sie gestoppt worden. Kathy befürchtete, dass die Angst sie zu einer Reaktion treiben konnte, die schlecht für alle war. Schreien und das Durchdrehen konnten sie sich jetzt nicht erlauben.
    Bevor es passieren konnte, war sie bei dem jungen Mädchen und hielt ihm den Mund zu. Kathy brachte ihre Lippen dicht an das Ohr des Mädchens. »Du bist still, verstehst du? Du bist so verdammt still wie du nie zuvor gewesen bist. Wenn ich nur einen Schrei von dir höre, drehe ich durch. Ich will Ruhe haben. Ist das klar?«
    Das Mädchen nickte.
    »Gut.« Katharina löste ihre Hand von den Lippen des Mädchens, und die Kleine holte tief Luft. Durch einen Blick gab Kathy ihrem Mann zu verstehen, sich nah bei der Tänzerin aufzuhalten, und Osmin begriff. Er legte seine Hand um ihre Schultern und spürte, wie stark sie zitterte.
    Katharina Gorman übernahm wieder die Führung. Sie setzte ihre Schritte wie eine Person, die sich auf unbekanntem Moorgelände bewegt. Nur keinen Druck ausüben, nur nicht zu schnell gehen. Immer erst schauen, dann treten.
    Vor ihr war alles dunkel. Das Licht verlor sich wie im Schlund eines Ungeheuers. Schatten lag zwischen den Wänden. Die Luft war trocken und feucht zugleich. Sie schmeckte nach Staub, und sie roch auch nach alter Schminke.
    Der Gang war nicht lang, und er öffnete sich in der Nähe des Hinterausgangs. Dort musste viel Platz sein, damit die Kulissen aufbewahrt werden konnten. Die Ausgangstür war recht groß. Man konnte sie zur Seite schieben.
    Auch in diesem Bereich bildete die Notbeleuchtung das einzige Licht. Katharina wollte keine anderen Lampen einschalten. Zwar mochten Vampire das Licht nicht, das jedoch betraf mehr die Sonne. Es war Nacht, es war auch draußen finster. Sogar der Vollmond stand am Himmel, auch wenn er nicht zu sehen war. Er versteckte sich hinter den Wolken, doch seine Kraft mussten auch die Blutsauger spüren.
    Sie waren kaum zu hören. Jeder wusste, dass es einzig und allein auf sie ankam. Nur wenn sie die Nerven behielten, schafften sie es, dem Grauen zu entwischen.
    Die Kulissen wirkten auf sie wie eingefrorene Gespenster aus einer fremden Welt. Obwohl alles so normal war. Die Figuren, die Wände, die Säulen. Aber auch die unterschiedliche Bemalung sorgte für dieses düstere Bild. Kein fremdes Geräusch erreichte ihre Ohren. Wenn sie etwas hörten, dann waren es die eigenen Schritte.
    Über dem Ausgang brannte ebenfalls eine Leuchte. Ziemlich breit, so dass sie wie ein langer Wurm aussah. Sein Licht war kalt, aber es gab ihnen Hoffnung.
    Katharina Gorman blieb vor der Tür stehen und drehte den Kopf. Dann winkte sie Osmin herbei. »Hilf mir mal bei der Tür.«
    Es war nicht einfach, sie aufzuschieben. Sie mussten erst den Riegel lösen. Hier war alles alt und hätte unbedingt gepflegt werden müssen. Darum hatte sich niemand in all den Jahren gekümmert, in denen das Theater leergestanden hatte.
    Beide mussten ziehen und schieben. Sie hörten die schleifenden Geräusche, und dann hatten sie es geschafft. Der Riegel war zurückgeschoben. Die Tür selbst lief auf einer Schiene, die im Boden verankert und nicht sichtbar war.
    Auch

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