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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Brot, Fleisch und Fisch an. Draußen verkaufen fliegende Händler Ahornsirup, Kräuter und frisches Obst und Gemüse. In der Weihnachtszeit würzen frisch gefällte Bäume die Luft mit Tannenduft. Im Frühling und im Sommer verwandeln Blumen das Trottoir in ein Farbenmeer.
    Als ich anfing, im Atwater einzukaufen, war die Gegend noch ein Arbeiterviertel und ziemlich heruntergekommen. Heute ist das nicht mehr so. Seit der Wiedereröffnung des Kanals 2002 haben luxuriöse Eigentumswohnungen die bescheidenen und günstigen Mietwohnungsblöcke verdrängt, und die Gegend wurde zu einem Dorado für Immobilienspekulanten.
    Ich weiß nicht so recht, ob ich ein Fan von solcher Aufwertung bin. Aber das Parken ist jetzt einfacher.
    Drinnen kaufte ich Fleisch und Käse. Draußen kaufte ich frisches Gemüse und Töpfe mit Ringelblumen und Petunien. Da sie etwas widerstandsfähiger sind, dachte ich mir, dass sie meine gärtnerische Nachlässigkeit vielleicht überstanden.
    Wieder zu Hause, pflanzte ich die Blumen am Rand meiner briefmarkengroßen Terrasse und in meinem winzigen hinteren Garten ein. Es regnete immer noch. Glück gehabt. Muss nicht gießen.
    Ich schrubbte mir eben Erde aus den Nägeln, als mein Handy klingelte. Vorwahl 808. Hawaii.
    Ich trocknete mir die Hände und ging dran.
    »Dr. Tandler. Welchem Ereignis habe ich diese unerwartete Freude zu verdanken?« Obwohl ein Anruf am Sonntag wirklich unerwartet war, hatte ich wenig Zweifel in Bezug auf das Thema.
    »Was? Brauche ich einen Grund?«
    »Ja.«
    Danny stieß einen langen Atemzug aus. »Diese Lowery-Geschichte sorgt hier bei uns für ziemliche Verwirrung.«
    Da ich ein wenig Besorgnis in Dannys Stimme hörte, wartete ich.
    »Gestern erhielt Merkel noch auf der Rückfahrt vom Flughafen einen Anruf von Notter. Du kannst dir vorstellen, wie sehr es ihn gefreut hat, gleich nach der Landung einkassiert zu werden.«
    Das JPAC beschäftigt über vierhundert Menschen, sowohl Militär wie Zivilisten. Zusätzlich zu dem CIL-Labor auf dem Luftwaffenstützpunkt Hickam gibt es noch drei Überseefilialen: in Bangkok, Thailand, Hanoi,Vietnam, und Vientiane, Laos, sowie eine weitere US-Filiale im Camp Smith auf Hawaii. Jede wird von einem Oberstleutnant befehligt. Die gesamte JPAC-Organisation steht unter dem Befehl eines Konteradmirals der Navy. Im Augenblick.
    Danny meinte Brent Notter, Stellvertreter des Commander for Public Relations and Legislative Affairs, und Roger Merkel, wissenschaftlicher Direktor und Stellvertreter des Commander for CIL Operations. Merkel war Dannys direkter Vorgesetzter.
    »Nachdem Plato Lowery gestern vom Quebecer Coroner angerufen worden war, wandte er sich an seinen Kongressabgeordneten«, fuhr Danny fort.
    »O Mann«, sagte ich. »Hat Lowery so viel Vitamin B?«
    »Vitamin B?«
    »Danny, wir wissen beide, dass telefonische Anfragen nicht so schnell bearbeitet werden. Es ist erst vierundzwanzig Stunden her, dass Lowery über die Situation informiert wurde. Er muss Beziehungen haben.«
    »Laut Kongressabgeordneten O'Hare kam John Lowery aus einer Familie, in der es Tradition ist, die Jungs zum Militär zu schicken.«
    »Das ist bei vielen Jungs so.«
    »Ich habe mich informiert. O'Hare muss sich im nächsten Jahr der Wiederwahl stellen.«
    »Das ist bei vielen Jungs so.«
    »O'Hare und Notter waren in Wake Forest in derselben Studentenverbindung.«
    »Das reicht.«
    »Für immer Kappa Sig.«
    Danny gab sich große Mühe, witzig zu klingen. Es funktionierte nicht.
    »Macht Notter sich Sorgen?«, fragte ich.
    »Lowery war ziemlich aufgeregt. Will wissen, warum irgendein Typ in Kanada die ehrenvolle Vergangenheit seines Sohns in Zweifel zieht.«
    »Verständlich.«
    »Warum irgendein Franzmann seinen Jungen einen Deserteur nennt.«
    »Ich bezweifle, dass der Coroner diesen Begriff verwendet hat.« Oder überhaupt Details der Umstände von John Lowerys Tod preisgegeben hat. Ich behielt das für mich.
    »Kongressabgeordneter O'Hare hat geschworen, seinen Wähler vor einer Verleumdungskampagne durch unsere Nachbarn aus dem Norden zu beschützen.«
    »Hat er das so gesagt?«
    »In einer Verlautbarung vor der Presse.«
    »Warum wendet O'Hare sich an die Medien?«
    »Der Kerl ist publicitygeil, stürzt sich auf jede Gelegenheit, sich bei seiner Wählerschaft beliebt zu machen.«
    »Aber das ist doch lächerlich. Warum sollte die kanadische Regierung sich gerade John Lowery aus Lumberton aussuchen, um ihn zu verleumden?«
    »Natürlich ist es lächerlich.

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