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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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einer Korea-Veteranen-Kappe vor mir.
    Eine in Plastik eingewickelte Leiche. Ein mit Schimmel bedecktes Skelett.
    Ich hatte weder in North Carolina noch in Quebec dringende Fälle. Vielleicht hatte Danny recht. Vielleicht wäre eine Reise nach Hawaii die richtige Therapie für Katy, und Dannys Hinweis, dass ich die Leute vom CIL vielleicht irgendwann einmal brauchen würde, war auch nicht nur als Witz gemeint. Aber würde Katy mitkommen?
    »Wann startet die Sache im CIL?«, fragte ich.
    »Die Überreste werden am Freitag hierher transportiert. Lowery besteht darauf, dass du mit ihnen fliegst.«
    »Stur.«
    »Stur.«
    »Ich werde Katy fragen.«
    »Braves Mädchen.«
    »Das ist kein Versprechen, Danny. Katy braucht mich jetzt im Augenblick. Sie muss die Entscheidung treffen.«
    »Ich kann mir vorstellen, dass sie ziemlich fertig ist.«
    »Total.«
    »Wird sie zur Beerdigung des Jungen gehen?«
    »Die findet im engsten Familienkreis statt.« Schweigen summte vom Südpazifik zur südöstlichen Küste. Danny brach es.
    »Ich schicke dir die Flugdaten, sobald ich sie habe.«

9
    Früh am nächsten Morgen stand ich auf, überfiel die Blumenabteilung von Harris Teeter und fuhr zurück nach Hause, um Fotos aus dem Netz herunterzuladen und auszudrucken. Gewappnet und bereit schlich ich auf Zehenspitzen zu meinem Arbeits- und gegenwärtigen Gästezimmer.
    Katy wachte auf inmitten von Orchideen und Frangipani, einem selbst geflochtenen Blütenkranz und einem mit Reißzwecken an die Wand gehefteten Hawaiipanorama.
    Kurz nach zehn tauchte sie in der Küche auf, zerzaust und verwirrt und mit einem besonders spektakulären Foto des Kamaole Beach auf Maui in der Hand.
    Ich fragte sie, wie sie sich fühle. Sie zuckte die Achseln, goss sich Kaffee ein.
    Ich übermittelte ihr Danny Tandlers Beileidswünsche. Sie schlürfte.
    Ich startete meine Werbekampagne. Schnorcheln. Tauchen. Vielleicht ein paar Surfstunden.
    Katy hörte zu, den Blick auf den Dampf gerichtet, der aus ihrer Tasse stieg.
    Da ich Schweigen ohne Achselzucken als Interesse interpretierte, redete ich weiter. Diamond Head. Waikiki. Lanikai Beach.
    »Und? Was denkst du, meine Kleine? Aloha?« Ich imitierte einen kleinen Hula. »Warum nicht.«
    Nicht gerade ein »Hurra!«. Aber sie war bereit mitzukommen.
    Bis zum Mittag hatte das Büro des Pflichtverteidigers, dank Charlie Hunts Intervention, seiner sehr jungen Rechercheurin im ersten Jahr einen »Sonderurlaub im Todesfall« gewährt. Zwei Wochen. Unbezahlt. Immerhin.
    Nach einem Lunch aus Tomatensuppe und Thunfischsandwiches suchten Katy und ich uns unsere Tauch- und Schnorchelausrüstung zusammen. Zumindest ich tat es. Katy schaute vorwiegend zu.
    Ich erledigte einige Anrufe, während Katy nach Hause fuhr, um zu packen. LaManche hatte keine Einwände gegen meine zweiwöchige Abwesenheit vom LSJML in Montreal, vorausgesetzt ich wäre telefonisch erreichbar. Pete versprach, Birdie zu nehmen. Mein Nachbar versprach, sich um das Stadthaus zu kümmern.
    Gegen sechs rief Danny mit den Fluginformationen an. Überzeugt von der Richtigkeit seines Plans, hatte er bereits vorgearbeitet und eine Reservierung für Katy gebucht.
    Danny sagte, er werde uns am Flughafen abholen, und warnte mich spielerisch vor einer Überraschung. Ich konnte ihm schöntun, wie ich wollte, ich brachte nicht mehr aus ihm heraus. Mit leichtem Unbehagen legte ich auf.
    An diesem Abend lud ich Charlie Hunt in ein Restaurant ein. Zum Teil, weil ich ihn vermisste. Zum Teil, um ihm für Katys unverdienten Urlaub zu danken.
    Wir trafen uns im Barrington's, einem winzigen Bistro, versteckt zwischen lauter Einzelhandelsgeschäften. Unpassende Gegend. Saftige Rechnung. Gigantisches Essen.
    Ich hatte die Tagliatelle. Charlie hatte den Barsch. Zum Dessert teilten wir uns einen Brotpudding mit weißer Schokoladeneiscreme.
    Danach sagte ich, an meinem Mazda lehnend, Charlie ein sehr großes Mahalo, ein hawaiianisches Dankeschön. Seine Reaktion ließ durchblicken, dass er mehr als bereit war, die Bedankungen in seinem Haus weiterzuführen.
    Ich war in Versuchung.
    Heftigst.
    Aber noch nicht.
    Zu Charlies Bestürzung gingen wir beide getrennt nach Hause.
     
    Von North Carolina nach Hawaii zu kommen ist jetzt einfacher als in den Neunzigern, als ich als Beraterin für das CIL arbeitete. Die Reise dauert trotzdem noch ein halbes Leben.
    Ich stand bei Tagesanbruch auf und rief Katy an. Sie war am Abend zuvor nach Hause gefahren, weil sie allein sein wollte, um über Coops

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