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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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an.
    »Tut er das?« Tundrakalt. »Ich bin nicht auf Reinhüpfen angewiesen, Detective Lang. Ich war schon bei vielen polizeilichen Ermittlungen da —«
    »Sie können sich in meinem Auto umziehen.«
    »Ich habe nicht die Absicht —«
    »Abschleppwagen ist unterwegs.« Palenik schnitt mir das Wort ab. Warum nicht? Lang tat es ja auch. »Ich kümmere mich um die Karre.«
    »Hast was gut bei mir, Kumpel.«
    Palenik ließ seinen Motor an. Ein sehr feinfühliges Kerlchen, dieser Ralph.
    Ich packte Langs Sporttasche, stieg aus und knallte die Tür zu. Lang deutete zum Crown Victoria. »Ich warte hier.«
    »Und wohin geht es, wenn ich reingehüpft bin?« Kaum noch höflich.
    »Ihr Partner erwartet uns in Kalihi Valley.« Oh?
    »Ich habe die vertrauliche Information erhalten, dass Francis Kealoha ermordet wurde.«

27
    Der Innenraum des Crown Victoria roch nach Sojasauce und Knoblauch.
    Lang fuhr wie Ryan. Bleifuß. Bremse. Bleifuß. Bremse.
    Vielleicht war es aber auch das viele Meerwasser, das in meinem Magen schwappte.
    Nach zehn Meilen wurde mir schlecht.
    Ich vermutete, dass ich Sachen von Lang trug. Das Papageienhemd und der Bund der Hose passten einigermaßen, aber die Hosenbeine hörten zehn Zentimeter über meinen nassen Sandalen auf.
    Meine Wange war wund, und auf der Stirn hatte ich eine Beule von der Größe eines Pfirsichkerns. Die Haare hatte ich oben auf dem Kopf mit einem Gummiband zusammengefasst. Mehr schlecht als recht. Ich hatte keinen Kamm gehabt. Und keinen Tücher, um das verschmierte Make-up zu entfernen.
    Bezaubernd.
    Aus dem Funkgerät knisterte die gewohnte Polizeikommunikation.
    Lang hatte eine John-Lennon-Sonnenbrille aufgesetzt. Hin und wieder schaute ich verstohlen in seine Richtung.
    Offensichtlich war meine Neugier doch nicht so unauffällig. »Norwegische Mutter, vietnamesischer Vater.« Meine Augen schnellten in Richtung Windschutzscheibe. »Nur gut, dass ich die Größe von meinem Alten habe.« Jetzt schaute ich Lang wieder an.
    »Jagt den Leuten eine Heidenangst ein.« Knochentrocken. »Ich hätte gedacht, das ist das Hemd.«
    »Das ist nur das Sahnehäubchen.«
    Die nächste Meile herrschte Schweigen im Auto. Dann: »Ryan scheint ein anständiger Kerl zu sein.«
    »Er ist ein Prinz.«
    »Er hat mir gesagt, wie das mit Ihnen beiden läuft.« Darauf sagte ich nichts. »Er meint, Sie sind okay.«
    Allerdings unfähig, meinen eigenen Transport nach Hause zu organisieren. Ich verkniff mir eine spitze Bemerkung.
    Um ehrlich zu sein, ich ärgerte mich mehr über mich, weil ich Ryan angerufen hatte, als über Ryan, weil er die Sache in die Hand genommen hatte. Ich hatte gewusst, wie der Mann tickte. Trotzdem hatte ich angerufen. Mein Fehler. Na und? Obwohl ich es zu verbergen versuchte, war ich tatsächlich ziemlich mitgenommen.
    »Sie haben mich enttäuscht«, sagte Lang.
    »Sie enttäuscht?«
    »Ryan meinte, wenn ich Sie >kleine Lady< nenne, kippen Sie einen Kahn voller Fäkalien über mich aus.«
    »Meinte er.«
    »Das mit dem Reinhüpfen war von mir.«
    »Als Sahnehäubchen.«
    »Sozusagen.«
    »Sie sollten Comedian werden, Detective Lang. Vielleicht als Texter für Tina Fey.«
    »Ja, das könnte funktionieren.« Lang nickte bedächtig, als würde er ernsthaft über den Vorschlag nachdenken. »Zuerst schnappe ich mir allerdings das Sackgesicht, das Ihr Auto abgeschossen hat.«
    »Sie glauben, das war Absicht?«
    »Ich habe vor, das rauszufinden.« Lang schaute kurz in meine Richtung. »Wenn Sie wollen, kann ich Sie zuerst nach Lanikai bringen.«
    »Ich fühle mich viel besser, als ich aussehe.« Das stimmte zwar nicht, aber ich hätte lieber Taubendreck gefressen als eine Schwäche zugegeben.
    Lang zuckte die Achseln. »Ihre Entscheidung.«
    »Erzählen Sie mir von Francis Kealoha.«
    »Die Schwester des Jungen wohnt drüben bei Kalihi Valley. KPT Eine ganz reizende Anlage.«
    Kuhio Park Terrace ist Hawaiis größtes Sozialwohnungsprojekt. Kalihi Valley Homes, noch so ein Riesending, ist nicht weit weg. Es wundert kaum, dass die meisten neuen Immigranten des Staates in der Nähe des Kalihi Valley anfangen. Ich habe gelesen, dass mehr als achtzig Prozent der dortigen Bevölkerung aus Asien oder von den pazifischen Inseln stammen, und dass wahrscheinlich die Hälfte jünger als zwanzig Jahre alt ist.
    »Gloria. Famose junge Dame.« Lang schaltete das Funkgerät mit seinem Daumen aus. »Wir schauen bei der Schwester vorbei und unterhalten uns dann mit meinem vertraulichen Informanten. Ryan

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