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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Egal. Du warst wahrscheinlich abgelenkt von meinem Charme und dem guten Aussehen. Wie bist du von dem, was Fitch sagte, auf die Sons of Samoa gekommen?«
    »Drei Dinge. Erstens benutzte er den Begriff Hämo. Das ist Slang für Samoanisch.«
    »Ich dachte, das hat was mit Kerlen zu tun, die zusammenstecken.«
    Ich ignorierte das.
    »Samoanisch ist ein Teil der polynesischen Sprachfamilie. Einige der anderen Dialekte ersetzen das samoanische >S< durch >H<. So wird aus Samoa Hamoa.«
    »Daher Hämo. Das wusste ich nicht.«
    »Zweitens, Tafuna ist eine Stadt in Amerikanisch-Samoa. Fitch sagte, dass die Kealohas von dort stammten.«
    »Außer dass sie zu Hause nicht die Kealohas waren.« Ryan schwieg einen Augenblick. »Warum wurde einer Frau mit zwei minderjährigen Kindern und ohne Arbeit die Einwanderung in die USA erlaubt?«
    »Sie sind zwar keine Vollbürger der Vereinigten Staaten, aber Leute, die in Amerikanisch Samoa geboren wurden, sind doch amerikanische Staatsangehörige und dürfen sich in den Vereinigten Staaten und ihren Territorien frei bewegen.«
    »Okay. Drittens?«
    »Waipahu. Es gibt zwei relativ große samoanische Gemeinden auf Oahu, eine in der Nähe des Kalihi Valley, die andere bei Waipahu.«
    »Kealoha wohnte in Waipahu.«
    »Voilà.«
    »Aber wie hast du den Sprung zu den Sons of Samoa gemacht?«
    »Kannst du dich noch an den Jungen erinnern, den ich vor ungefähr eineinhalb Jahren identifizierte? Der mit den Ganzkörpertattoos?«
    »Der Latin King, der vor einer Bar in Ste-Annc-de-Bellevue erstochen wurde?«
    »Ja. Ich hatte für diesen Fall stundenlang Gangtattoos recherchiert.«
    »Hast einen Orden verdient, Brennan.«
    Bevor ich ihm danken konnte, vollführte Ryan einen seiner schwindelerregenden Themenwechsel. »Erzähl mir von dem Unfall.«
    »Habe ich doch schon.«
    »Tu's noch einmal.«
    »Ein Auto fuhr dicht an meine Stoßstange, schubste mich einmal, schubste mich zweimal, setzte zum Überholen an und rammte meine linke, hintere Seite. Ich riss das Steuer herum -«
    »Was für ein Auto?«
    »Ein schwarzer Geländewagen.«
    »Baujahr? Marke?«
    »Das ging alles zu schnell.«
    »Wie viele Insassen?«
    »Zwei. Glaube ich. Die Scheiben waren getönt. Ich konnte nicht wirklich hineinsehen.«
    »Männlich oder weiblich?«
    »Ja.«
    Ryan warf mir einen Blick zu, der mir sagte, dass ihn das nicht amüsierte.
    »Der Beifahrer war eindeutig männlich«, sagte ich. »Woher weißt du das?«
    »Er winkte.«
    Ryan schwieg einige Augenblicke. Dann: »Lang glaubt, dass das kein Unfall war.«
    Ich auch nicht. Aber bis jetzt hatte ich über die Implikationen noch nicht nachdenken wollen.
    »Was glaubt er noch?«
    »Dass es Absicht war.« Sarkastisch.
    »Okay«, sagte ich. »Advocatus Diaboli. Wer würde mir was tun oder zumindest einen Schrecken einjagen wollen?«
    »Lass uns mit dem Unwahrscheinlichen anfangen und dann den Kreis immer enger ziehen.«
    Ryan trommelte erregt mit den Fingern aufs Lenkrad.
    »Eine Möglichkeit. Du hast einen örtlichen Mafioso verärgert, weil du darauf bestanden hast, dass er eine DNS-Probe abgibt.«
    »Nickie Lapasa? Das ist lächerlich.«
    »Wirklich? Wie fing Lapasas Vater denn seine Karriere an?«
    »Keiner konnte je beweisen, dass die Fahrerflucht —«
    »Okay. Wie war's damit? Ein wahnsinniger Anthropologe denkt, dass du ihn aus seinem Job geworfen hast.«
    »Mulcahy mag verrückt sein, aber ich bezweifle, dass er gewalttätig ist.«
    »Er hat dich mit dem Ellbogen gerammt.«
    Als ich mir die Szene im JPAC wieder vor Augen rief, musste ich zugeben, dass Mulcahy wirklich sehr erregt war.
    »Und, nenn mich verrückt, aber du bist dabei, zwei Kerle zu identifizieren, die in einem Drogenkrieg ermordet wurden.«
    »Angeblich ermordet.«
    Wieder war Ryans Blick vernichtend.
    »Außerdem weiß das kein Mensch.«
    »Richtig. Straßengangs sind berüchtigt für ihre lausigen Kommunikationsnetzwerke.«
    »Eine andere Möglichkeit.« Es kam schnippischer heraus, als ich beabsichtigt hatte. »Ich bin zwei Besoffenen in die Quere gekommen.«
    »Schon klar«, sagte Ryan.
     
    Von unseren beiden Töchtern erwartete ich die übliche Keiferei. Zu meiner Überraschung standen Katy und Lily gemeinsam in der Küche. Tool dröhnte aus den Lautsprechern, und beide sangen Vacaroius in Holzlöffel-Mikrofone.
    Als Katy uns sah, kam sie auf mich zugestürzt.
    »Omeingott!«
    Lily starrte mich mit offenem Mund hinter dem Holzlöffel nur an.
    »Ihr solltet den anderen sehen«, sagte ich und

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