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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Beobachter eingeladen.«
    »Ist das hier so üblich?«
    »Woher soll ich das wissen?« Ryan senkte die Stimme. »Vielleicht hat sich der kleine Kerl ja in deinen scharfen, kleinen Hintern verguckt.«
    Ich kniff die Augen zusammen und deutete mit dem Kopf in die Richtung unserer Töchter.
    »Warum lädt er dich dann auch ein?«, flüsterte ich.
    »Er weiß, dass ich ältere Ansprüche habe.«
    Mein Augenverdreher hatte olympische Qualität.
    »Weiß Atoa, dass er wegen dieser Morde verhört wird?«
    »Nein. Der Kerl hat einen Pitbull, der angeblich so fies ist wie eine Schlange. Gata.«
    »Ich glaube, gata heißt Schlange.«
    »Offenbar tötete Gata den Chihuahua irgendeiner Nachbarin. Atoa glaubt, dass man ihn deswegen verhaftet hat. Lang und Ding werden sich eine Weile auf den Hund konzentrieren und erst dann Kealoha und Faalogo zur Sprache bringen.«
    »Bin in zehn Minuten fertig.«
    Wir nahmen Ryans Mietwagen, einen Pontiac G6. Während er fuhr, benutzte ich sein Handy, um Danny anzurufen. Als Erstes erzählte ich ihm von dem Unfall.
    »Warum hast du mich nicht sofort angerufen?«
    »Du warst in einer Fallbesprechung.«
    Als Nächstes erzählte ich ihm von LaManches Bericht. Er war so schockiert wie ich.
    »Das kann doch nur ein Witz sein.«
    »Schön wär's. Hast du von AFDIL schon was über die Überreste gehört, die ich in Lumberton exhumiert habe?«
    »In Bezug auf nukleare DNS sagen sie, geht nicht, und sie bezweifeln sogar, ob sie mitochondrische kriegen. Außerdem gibt es keine Verwandten mütterlicherseits von Alvarez, die eine Vergleichsprobe liefern könnten. Sieht so aus, als müssten wir uns von dieser Möglichkeit verabschieden.«
    »LaManche sagte, Harriet Lowerys Proben waren ziemlich degradiert. Ich glaube, es würde sich rentieren, nach einer anderen Quelle zu forschen.«
    »Wird dein Labor die Kosten für eine zweite Testrunde übernehmen?«
    »Überlass das mir.«
    »Sollte ich Plato noch mal fragen?«
    »Hast du eine andere Idee?«
    »Ich rufe ihn an«, sagte Danny.
    »Was für ein Schlamassel«, sagte ich.
    »Das reinste Chaos.«
    In einer Stunde würde alles noch sehr viel schlimmer aussehen.

31
    Dunst legte sich auf die Windschutzscheibe, als Ryan und ich in die Stadt fuhren. Immer wieder schaltete er die Scheibenwischer an und wieder aus. An. Aus.
    Das Honolulu Police Department hat seine Zentrale in einem weißen Steingebäude, das wie ein großes, kantiges Schiff direkt an der Beretania Street vor Anker liegt. Auch wenn es nur wenige Blocks vom Botox, den Designerlabels und den farbenfroh gestreiften Sonnenschirmen des Waikiki Beach entfernt liegt, bewegen sich seine Benutzer in einer ganz anderen Welt.
    Langs Beschreibung führte uns in den dritten Stock. Im Aufzug fuhren wir mit der üblichen Mischung aus Verwaltungsangestellten, Detectives und Uniformierten, einige mit Beweismitteltüten in den Händen, andere unterwegs in ihre Raucherecken.
    Das Morddezernat war ein großer Saal mit vielen Schreibtischen, die zu Zweier-, Dreier- und Vierergruppen zusammengestellt waren. Lang und sein Partner hatten eine Zweiergruppe an der hinteren Wand für sich allein.
    Wie Lang war auch Ding eine Überraschung. Groß und muskulös ja, aber eine Sie mit knochenweißer Haut und glänzenden, schwarzen Haaren, die ihr bis zu den Ohrläppchen reichten. Ihre kastanienbraunen Augen hatten farbige Flecken, die funkelten wie Glassplitter aus dem Meer. Eine leicht gebogene Nase war der einzige Makel einer sonst vollkommenen Erscheinung. Es gefiel mir, dass sie sie nicht hatte korrigieren lassen.
    Lang stellte uns vor. Ihr Vorname war Leila.
    Wir alle gaben uns die Hände. Lang zog Stühle an den Tisch, und wir setzten uns.
    Ding kam direkt zur Sache. Auch das gefiel mir.
    »Damals in den Achtzigern waren die Sons of Samoa eine vorwiegend soziale Gruppierung. Erst später wurden sie auf Hawaii zu einer richtigen Gang. Eine Weile herrschte ziemliche Flaute bei den SOS, aber 1998 wurde sie als Gefängnisgang wiederbelebt unter dem Namen USO Family oder USO, United Samoan Organization. Es ist kompliziert, aber uso kann auf Samoanisch auch Bruder bedeuten.«
    »Wenn man ein Mann ist und über den Bruder spricht«, sagte ich. »Es kann auch Schwester heißen, wenn man eine Frau ist und über die Schwester spricht.«
    Ding schaute mich an. Hinter uns klingelte ein Telefon. Irgendjemand ging dran.
    »Sie ist Anthropologin«, sagte Ryan.
    »Natürlich.« Ding fuhr fort. »Eine Weile war die USO rein samoanisch,

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