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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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gehört?«
    »Lapasa ist ein OG. Hat in Oakland eine Bar.«
    Ich spürte, wie sich mir der Magen zusammenzog. OG. Original Gangsta. Vom alten Schlag. Hieß das, dass Lapasa älter war als das durchschnittliche Gangmitglied?
    »SOS?«, fragte Ding.
    Atoa nickte. Von der Nasenwurzel aus verliefen zwei vertikale Linien über seine Stirn. »Weiter«, sagte Ding.
    »Kealoha und Faalogo waren in Lapasas Gang.«
    »Und?«
    »Das ist alles, was ich gehört habe.«
    »Das würde ich ein selektives Gehör nennen.«
    Atoas Blick wanderte zu Lang. Blieb dort. Der Detective starrte zurück, Gesicht und Körper völlig unbeweglich.
    Atoas Mund verzog sich seitlich zu einem halben Grinsen, das mit Humor absolut nichts zu tun hatte. »Ich dachte, bei Polizisten gibt es gewisse Größenanforderungen.«
    »Ich bin eine Ausnahme.«
    »Echt? Und warum?«
    »Weil ich so ein fieser Mistkerl bin.«
    Atoa ließ sich zurücksinken und verschränkte die Arme. »Ich hab nichts mehr zu sagen.«
    »Ich geb dir noch was zum Nachdenken.« Lang beugte sich vor und verschränkte auf der Tischplatte die Finger. »Schon mal was von Nickie Lapasa gehört?«
    Atoa spitzte die Lippen und schaute zur Decke.
    »Nickie Lapasa hat Verbindungen, Pinky. Ich rede jetzt nicht von Facebook oder scheiß MySpace. Ich rede über wirklich fiese Männer mit einer echt üblen Haltung. Und du weißt, was du getan hast, du Blödmann. Du hast dich mit Nickie angelegt.«
    Atoas Augen klebten weiter an der Decke, aber die wackelnden Füße verrieten seine Angst.
    Lang warf seiner Partnerin einen kurzen Blick zu und nickte dann in Richtung Tür.
    Ding streckte die Hand aus und drückte auf einen Schalter.
    Der Monitor wurde schwarz.
    Ryan und ich trafen Ding und Lang im Gang.
    »Gut gespielt«, sagte Ryan.
    Lang und Ding lächelten simultan.
    »Glaubt ihr, es gibt eine Verbindung zwischen AI Lapasa in Oakland und Nickie Lapasa in Honolulu?«, fragte Ryan.
    Lang zuckte die Achseln. »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Kann nicht schaden, Pinky drüber nachdenken zu lassen.«
    »Ist er sich bewusst, wer Nickie ist?«
    »Wer weiß?«
    »Und jetzt?«, fragte Ryan.
    »Jetzt lassen wir den kleinen Scheißer eine Weile schwitzen«, sagte Lang.
    »Wird es lang dauern, AI Lapasa zu durchleuchten?«
    Ding schaute auf die Uhr.
    »Ihr besorgt Kaffee. Ich rufe in Oakland an.«
    Als wir an ihren Schreibtisch kamen, saß Ding da, den Hörer zwischen Schulter und Ohr geklemmt, und malte Strichmännchen. Offensichtlich wartete sie. Lang stellte einen Styroporbecher auf ihre Schreibunterlage. Sie wollte gerade Danke sagen, sprach aber stattdessen in den Hörer.
    »Ja, ich bin noch da.« Sie hielt ihren Stift bereit. »Schießen Sie los.«
    Lang, Ryan und ich zogen die Deckel von unseren Behältern.
    Ich trank einen Schluck. Die Brühe schmeckte wie eine Schlammpfütze. Oder zumindest wie ich mir vorstellte, dass eine Schlammpfütze schmeckte.
    Ding sagte »Aha« und »Okay« und stellte ein paar Fragen. Schließlich: »Das ist alles?«
    Pause.
    Ding dankte ihrem Gesprächspartner am anderen Ende und legte auf.
    »Folgendes habe ich herausgefunden.« Sie klickte mit ihrem Kugelschreiber. »Sein vollständiger Name ist Alexander Emanuel Lapasa.«
    Wieder wich die Welt zurück. Das konnte doch einfach nicht sein. Zuerst Spider. Dann Lapasa.
    »- US-Bürger, geboren vierzehnter zwölfter einundvierzig hier in der wunderbaren Weltstadt Honolulu.«
    Ich riss die Augen auf.
    »Lapasa hat kein Register, aber die Polizei in Oakland hat ihn schon seit einigen Jahren im Visier. Er hat einen Laden namens Savaii. Eine Stammkneipe der SOS. Sie glauben, er dealt von der Bar aus mit Drogen.«
    »Die Jungs dort können ihn nicht festnageln?« Lang klang empört.
    »Lapasa hält sich bedeckt, achtet sehr auf Distanz zur Straße.«
    »Wie lange ist er schon in Oakland?« Meine Stimme klang falsch, hoch und gepresst.
    »Lapasas Name tauchte Mitte der Neunziger zum ersten Mal auf, als er sich die Bar kaufte. Aber sie glauben, dass er zuvor schon eine ganze Weile in der Gegend war.«
    »Haben Sie eine Sozialversicherungsnummer bekommen?«
    Ding schaute mich merkwürdig an, las aber von ihren Notizen ab. Ich notierte mir die Ziffernfolge.
    »Ist er bei den SOS?«, fragte Ryan.
    »Ja, aber der Kerl ist inzwischen Mitte sechzig.«
    Lang schnaubte. »Ein Musterbürger mit Dackel und Garten.«
    »Von dem Hund weiß ich nichts«, sagte Ding. »Aber Lapasa bezahlte bar sowohl für die Bar wie für seine

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