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Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Lyga
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seinen nächsten Mord zusammen. Sie hatten gedacht, sie könnten vor ihm hier sein, aber er war schneller gewesen.
    Ehe Jazz etwas sagen oder ein Zeichen machen konnte, nahm Morales ihre Waffe in eine Hand – nur gut, dass sie die kleinere benutzte, dachte Jazz –, packte den Griff des Rolltors und schob es auf. Es ratterte und stockte, verschwand aber fast vollständig in der Decke und gab den Blick auf einen etwa drei auf drei Meter großen Raum frei, der von einer tragbaren, batteriebetriebenen Lampe erhellt wurde.
    Morales führte die zweite Hand an die Waffe und stellte sich breitbeinig auf.
    » Keine Bewegung! « , rief sie. » Zucken Sie nicht einmal! «
    Der Raum wurde durch einen Streifen leuchtendes Klebeband auf dem Boden in zwei Hälften geteilt. Auf beiden Seiten gab es eine behelfsmäßige Werkbank, auf der sich jeweils Geräte und Kisten türmten. Auf der rechten Seite bemerkte Jazz ein Glas mit einer klaren Flüssigkeit, in der zwei Augen schwammen.
    Auf der anderen Seite gab es eine Vielzahl kleiner Gläser mit milchiger Flüssigkeit und undeutlichen, eingerollten Gebilden darin, die sich wohl als abgeschnittene Penisse herausstellen würden, wie Jazz annahm.
    Oliver Belsamo stand vor der linken Werkbank, halb Morales zugewandt, sein Gesicht drückte absoluten Schock aus. Vor ihm auf der Werkbank lag eine kleine Laptop-Schultertasche, die teilweise gefüllt war, wie es aussah.
    In der Hand hielt er ein fies aussehendes Skalpell, das er offenbar gerade hatte einstecken wollen, ehe er mitten in der Bewegung erstarrt war.
    » Lassen Sie das Messer fallen « , presste Morales zwischen den Zähnen hervor. » Lassen Sie es auf der Stelle fallen, oder ich schieße. «
    Jazz fragte sich, ob sie tatsächlich schießen würde. Belsamo war ihre beste, ihre einzige Chance, an Billy heranzukommen. Würde sie ihn wirklich töten?
    » Du … « Es war das erste Mal, dass Jazz Belsamos Stimme hörte, seit er in dem Vernehmungszimmer gekrächzt und den Verrückten gespielt hatte. Sie hatte immer noch diesen nicht ganz normalen Klang, diesen geisteskranken Tonfall. Belsamo war ein Mensch, der sich nur zu einem kleinen Teil selbst in der Gewalt hatte.
    Seine Wohnung. Dieser Sammeltrieb und die zwanghafte Ordnung. Auf diese Weise versucht er, die Kontrolle über sein Leben zu behalten. Durch strikte Kontrolle seiner Umgebung.
    » Du warst in meinem Haus ! « , klagte Belsamo und packte das Skalpell fester. Er sah Morales nicht einmal an – er schien nur Augen für Jazz zu haben. » Du hast mein Telefon genommen! « Als würde dieses Verbrechen schwerer wiegen als alle, die er begangen hatte.
    » Leg dich nicht mit mir an! « , brüllte Morales. » Messer weg! Sofort! «
    Sie würde ihn wahrscheinlich nicht töten. Aber Jazz konnte sich gut vorstellen, dass sie ihm ins Bein schoss. » Hör lieber auf sie « , sagte er und machte einen Schritt auf Belsamo zu. » Lass das Skalpell fallen, und geh von der Werkbank weg, dann überlebst du. Und darum geht es doch, oder? «
    Vor allen anderen Dingen wollten Serienmörder nicht sterben. Sie stellten ihr Leben über alles andere.
    Weil man nicht töten kann, wenn man tot ist.
    » Fallen lassen! «
    » Ehrlich, Mann, lass es fallen « , sagte Jazz und machte noch einen Schritt. Die kräftigen, überwältigenden Gerüche von Formaldehyd, Bleiche und Metall reizten seine Nase. » Es lohnt sich nicht, dafür zu sterben, Junge. «
    » Geh zurück « , sagte Morales an Jazz gewandt. » Verschwinde von hier, Jasper. Auf der Stelle. «
    Jazz senkte den Blick. Es war ihm nicht aufgefallen, aber er hatte den Container 83F betreten. Er begann zurückzuweichen, als er aus dem Augenwinkel bemerkte, wie sich Belsamo bewegte. Sein Herz setzte einen Schlag aus.
    Aber der Mann ließ nur das Skalpell fallen. Es landete klirrend auf der Werkbank.
    » Braver Junge « , sagte Morales, und ihre Stimme triefte vor Ironie.
    Und dann gab es Jazz einen Ruck, als wäre er durch einen Albtraum aufgeweckt worden, als ein dumpfer Knall durch die klaustrophobische Enge der Lagerflure hallte, gefolgt von einem zweiten, ehe der erste verklungen war.
    In der Zeitspanne eines Blinzelns drehte sich die ganze Welt und rückte von ihm weg, eine schwindelerregende Achterbahnfahrt, bei der etwas entsetzlich schiefgegangen war. Aus einem Grund, den er nicht verstand, blickte er plötzlich zur Decke von Einheit 83F hinauf, und sein Herzschlag dröhnte laut in seinen Ohren und blendete alle anderen Geräusche aus. In

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