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Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Lyga
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sah es mit der Nachricht selbst aus? Sie dachte an den Zettel, den der Impressionist einstecken hatte und dessen Zeilenanfänge UGLY J ergeben hatten. Eine Untersuchung der Nachricht ergab jedoch nichts dergleichen. Die Anfangsbuchstaben weder der einzelnen Worte noch der Sätze oder Absätze fügten sich zu etwas, das einen Sinn ergeben hätte. Was nicht bedeutete, dass nicht doch eine Art codierter Hinweis in dem Schreiben existierte, sondern nur, dass sie nicht dahinterkam. Aber gab es beim FBI nicht eine ganze Abteilung, die sich mit solchem Zeug beschäftigte? Dechiffrierexperten?
    Vielleicht sollte sie Jazz den Zettel geben, damit er ihn dieser FBI -Agentin brachte, die er kannte. Vielleicht …
    Sie seufzte und stopfte Waffe, Zettel und Zeitungsausschnitt wieder in die Tasche, dann verließ sie das Flughafengebäude den Schildern folgend, die sie zu einem Taxistand führten. Der Fahrer, ein Sikh mit einem Bluetooth-Ohrstöpsel, nickte und lächelte sie an, als sie » Brooklyn « sagte und die Adresse von Jazz’ Hotel nannte.
    » Wie soll ich fahren? «
    Connie hatte keine Ahnung. Wahrscheinlich war » vorsichtig « oder » Immer der Straße nach « nicht die Antwort, die er hören wollte.
    » Was am schnellsten geht « , sagte sie.
    » Brooklyn-Queens-Expressway? « , fragte er.
    » Sicher. «
    Das Taxi fuhr los. Connie legte den Kopf zurück und blinzelte zum Stakkato-Licht der Straßenlampen empor, während sie vom Flughafen auf die Schnellstraße fuhren.
    Es fing an zu regnen, ein kalter, hässlicher Regen, dessen Geräusch auf dem Wagendach allein Connie bereits schaudern ließ.
    Sie dachte, sie hätte sich keine passendere, grässlichere Nacht herbeizaubern können für das, was sie vorhatte.

53
    Ehe sie tiefer in das Mietlager vordrangen, ließ Morales den Kofferraum ihres Wagens aufspringen und holte eine kugelsichere Weste heraus. Sie schnallte sie um und zog ihren Blazer darüber. Es wirkte fast comichaft, wie ihre Figur dadurch etwas Topplastiges und Quadratisches bekam.
    » Ich habe noch eine « , sagte sie und zeigte auf den Kofferraum. » Sie ist ein bisschen klein, aber wahrscheinlich wird sie dir passen. «
    » Diese Typen schießen nicht auf Leute « , sagte Jazz.
    Morales zuckte mit den Achseln. » Vorschrift. «
    Nett, wie wichtig ihr die Vorschriften sind, während sie gleichzeitig das Gesetz mit mir bricht, dachte Jazz, sagte aber nichts.
    Er ging voraus und kundschaftete die Kameras aus, an denen er Morales dann vorbeiführte, bis sie Einheit 83F erreicht hatten. Sie lag tief in einem Labyrinth aus schmalen Gängen, die gelegentlich von Neonröhren beleuchtet wurden. 83F befand sich im zweiten Stock eines offenbar zehnstöckigen Gebäudes, eines Bunkers aus Beton und Metall, mit endlos identischen Türen, die sich nur durch die jeweiligen Schlösser und die aufgemalten Nummern unterschieden.
    Ehe sie um die Ecke bogen, hinter der 83F liegen musste, blieb Morales stehen, um ihre Ersatzwaffe zu ziehen. Sie sah ziemlich Furcht einflößend aus mit der kleinen Glock, und Jazz konnte sich nur vorstellen, wie sie mit der größeren 22er wirken musste.
    » Was haben Sie vor? « , fragte er.
    » Du hättest vorhin in dem verdammten Eisenwarenladen einen Bolzenschneider kaufen sollen. Jetzt werde ich das Schloss aufschießen müssen « , sagte sie. » Die hier müsste es tun. «
    Jazz stöhnte. » Stecken Sie das Ding weg « , sagte er. » Ich kann das Schloss knacken. «
    » Und wenn es ein Kombinationsschloss ist? «
    » Auch mit denen stelle ich mich nicht dumm an. «
    Es war so oder so egal.
    Als sie um die Ecke bogen, sahen sie, dass das Schloss bereits aufgesperrt war und lose im offenen Schließband der Tür zu Einheit 83F hing.

54
    Howie stand vor der Tür zum Haus der Dents. Die Sterne versteckten sich immer noch hinter der Wolkendecke. Er bemühte sich, es nicht als schlechtes Omen zu nehmen, aber es fiel ihm nicht leicht.
    Jetzt tu es einfach, befahl er sich. Und wer weiß? Vielleicht sagen in hundert Jahren die doofen zukünftigen Eltern eines doofen zukünftigen Bluters zu ihrem Sprössling: » Kopf hoch! Wusstest du, dass der berühmte Howie Gersten ebenfalls Bluter war? « Dann kann Dschingis Khan einpacken.
    Er hatte natürlich einen Schlüssel, deshalb ließ er sich selbst ein. Im Haus war es still. Zu still würde irgendein Idiot in einem Kinofilm jetzt sagen und dann trotzdem hineingehen.
    Howie zuckte mit den Achseln und ging trotzdem hinein. Er wusste etwas, was x-beliebige

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