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Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Lyga
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nach New York gedrungen, und nicht andersherum. » Tatsächlich? « Es sollte Überraschung ausdrücken, kam aber eher heraus wie: » Verdammt, erwischt! « Sie räusperte sich und unternahm einen zweiten Versuch. » Tatsächlich? Das ist ja ein komischer Zufall. «
    » Davon bin ich überzeugt « , sagte ihr Vater trocken. » Und du bist gerade wo? «
    » Bei Larissa. «
    » Dann gib sie mir doch mal. «
    Wieder autsch.
    » Sie ist unter der Dusche. «
    » Ich kann warten. «
    » Dad … «
    » Im Ernst, ich habe jede Menge Gleitzeit. Ich kann warten. «
    Verdammt.
    » Okay, Dad. Ich bin nicht bei Larissa. Ich bin in einem Hotel in Brooklyn. «
    » Mit ihm. « Der Zorn ihres Vaters war mit Händen zu greifen, selbst über Telefon.
    » Nein, ich bin nicht mit ihm zusammen. Ehrlich. « Es war nicht gelogen. Das Präsens ist dein Freund, wenn es um Lügen geht.
    » Meinst du wirklich, ich glaube noch irgendetwas, was du sagst? Das ist diesmal nicht, wie wenn du bei irgendwas erwischt worden bist und gelogen hast, um einer Strafe zu entgehen, Conscience. Diesmal war es vorsätzlich. Du hast das Ganze eingefädelt. Du hast mich hereingelegt. Du hast es geplant, und dann hast du deinen Plan umgesetzt, einen Plan, der auf Täuschung und Unehrlichkeit basierte. Also erklär mir, warum ich dir noch irgendetwas glauben sollte. Los, erklär es! «
    » Weil ich die Wahrheit sage. Er ist nicht hier. Er ist bei der Polizei. «
    » Da gehört er auch hin. «
    Connie überlegte, ob sie erklären sollte, dass Jazz nicht verhaftet war – nicht wirklich –, ließ es aber lieber bleiben. » Dad, der ganze Grund, warum wir hier sind … «
    » In der Zeitung steht … «
    » Das ist Doug Weathers, Dad. Herrgott, man kann nichts glauben, was dieser Kerl … «
    » Missbrauche nicht den Namen Gottes, Conscience. Du hast ohnehin schon genug Ärger mit mir. Und es interessiert mich nicht, warum du dort bist. Was mich interessiert, ist, dass meine Tochter mich getäuscht und belogen hat, um mit ihrem Freund wegzulaufen. Ich will, dass du auf der Stelle nach Hause kommst, verstanden? «
    » Das geht nicht – ich habe ein Flugzeugticket. Ich kann erst … «
    » Gib mir deine Buchungsnummer. Ich rufe die Fluggesellschaft an und sorge dafür, dass dein Flug umgebucht wird. «
    » Aber, Dad … «
    » Was? Was willst du mir sagen? Willst du mir erzählen, dass das nicht fair ist? Dass ich dir Unannehmlichkeiten mache? Dass man dir zutrauen kann, die Sache allein zu regeln? «
    All das hatte sie mehr oder weniger sagen wollen.
    » Dann lass mich dir eins sagen. « Die Wut in der Stimme ihres Vaters war mit jedem Wort mehr angewachsen. » Lass mich dir etwas sagen: Fairness steht Leuten zu, die nicht lügen. Annehmlichkeiten haben sich nur Leute verdient, die nicht lügen. Und ganz bestimmt kann auch mit Vertrauen nur rechnen, wer nicht lügt! «
    Connie ließ sich auf das Bett fallen, in dem Jazz geschlafen hatte. » Ich bin siebzehn « , sagte sie leise. » Du kannst mich nicht mehr … «
    » Ich kann dich noch fünf Monate lang kontrollieren. Und wenn ich dich damit vor der Welt, vor diesem Jungen und vor dir selbst schützen kann, dann werde ich dich bis um Mitternacht an deinem Geburtstag kontrollieren. Hast du verstanden? «
    Sie drehte sich nach links und legte die Wange auf Jazz’ Kopfkissen. Sie konnte ihn riechen. Nicht sein Deo oder sein Shampoo – ihn. Seinen puren, unverfälschten Geruch.
    » Ich liebe ihn, Daddy. « Es war die schlichte, ungeschminkte Wahrheit.
    » Es überrascht dich sicher nicht zu hören, dass mir das vollkommen egal ist. «
    Es gab nichts mehr, was sie tun konnte. Ihr Vater würde sich nicht durch Logik und nicht durch Liebe überzeugen lassen. Wenigstens hatte sie es versucht.
    Connie gab auf und las ihrem Vater die Buchungsnummer vor.

17
    Nach deprimierend kurzer Zeit rief Connies Vater zurück und teilte ihr mit, dass es ihm gelungen war, ihr einen Platz in einer Maschine zu besorgen, die spät am selben Abend von La Guardia abflog. Es hatte ihn hundertfünfzig Dollar mehr gekostet als das ursprüngliche Ticket, eine Summe, die er ihr nach und nach von ihrem künftigen Taschengeld und den Einnahmen aus ihrem Ferienjob abziehen würde, wie er unmissverständlich klarmachte.
    Eine Stunde verging, und Jazz war noch immer nicht von der Polizei zurück; er hatte allerdings eine SMS geschickt, in der nichts Hilfreicheres stand, als dass er glaubte, es würde noch ein Weilchen dauern. Connie hatte mehrere

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