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Blut will Blut

Blut will Blut

Titel: Blut will Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Barnes
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ein
aussichtsreicher Mann vorbeikam. Sie hatte zwei erwischt — ein echter Bonus.
    Sie schwatzte weiter, während
Spraggue die Tür aufhielt. Eddie führte sie ins Theater. Sie hielt seinen Arm
unerbittlich fest.
    «Bei diesen falschen Fackeln
habe ich immer das Gefühl, in ein Szenenbild aus Macbeth zu treten»,
sagte Eddie verträumt.
    Spraggue beobachtete ihn
neugierig.
    «Sag das nicht», zischte
Caroline scharf. «Das bringt Unglück. Erwähne niemals das schottische Stück in
einem Theater!»
    «Sie glauben daran?» fragte
Spraggue unschuldig.
    «Ich bin in Theatern
aufgewachsen. Ich pfeife auch nie in meiner Garderobe. Albern, nicht wahr?»
    Niemand bemerkte ihr Kommen,
sehr zu Carolines Verdruß. John und Emma waren noch nicht zurück, ergo war Caroline
auch noch nicht bereit, die beiden Männer gehenzulassen. Mit sturer
Beharrlichkeit hielt sie sie fest.
    «Ich habe heißes Wasser in
meiner Garderobe», gurrte sie. «Kaffee und Tee. Und ich hasse es, allein zu
sein. Ich würde mich erheblich sicherer fühlen.»
    Sicher fühlte sie sich genau in
dem Augenblick, an dem Langford zurückkam und einen Blick auf Miss Popularität
werfen konnte. Sie säuselte Eddie etwas ins Ohr, der vor ihr in die Garderobe
getreten war.
    «Knips das Licht an,
Schätzchen. Rechts an der Wand. Und paß bitte auf Wolf auf. Er schläft. Ich
habe ihn in seinem kleinen Körbchen hiergelassen...»
    «Kommen Sie nicht rein!» Eddies
Stimme klang erstickt, ein kaum beherrschtes Flüstern.
    Spraggue drehte Caroline an den
Schultern um, hielt sie fest. «Bring sie in meine Garderobe, Eddie. Und bleibt
da.»
    «Es ist der Hund.» Eddie machte
ein würgendes Geräusch und rannte den Korridor hinunter. Gott sei Dank folgte
Caroline ihm.
    Der braun-weiße Terrier, der
bei der Probe für soviel Wirbel gesorgt hatte, war vor Carolines goldumrandetem
Spiegel auf dem
    Schminktisch aufgebahrt worden.
Sein regloser Körper wirkte schrecklich in die Länge gezogen. Er lag in einer
Blutlache, färbte die weißen Orchideen, die sorgfältig auf seiner Brust
arrangiert worden waren. Seine Kehle war von einer zur anderen Seite
aufgeschlitzt worden, der Kopf fast völlig vom Körper abgetrennt.
    Spraggue warf die Tür hinter
sich zu. Auf dem Flur kam er an Eddie vorbei, der sich auf dem grauen
Steinboden fürchterlich übergab. Er wendete seinen Kopf ab, während ihm die
Galle hochkam, und beeilte sich, so schnell wie möglich ins Freie zu kommen.
    Die Telefonzelle war leer. Er
wählte die Nummer seiner Tante, war erstaunt, wie ruhig seine Hände waren.
Pierce hob sofort ab.
    «Wohnsitz Mrs. Hillman.»
    «Ist sie schon vom Mittagessen
zurück?» fragte Spraggue schnell.
    «Nein. Kann ich ihr etwas
ausrichten?»
    «Georgina, das Mädchen, von der
ich Ihnen erzählt habe, ist sie da?»
    «Nein.»
    Verdammt. Spraggue hob die
linke Hand, starrte auf seine Uhr. Inzwischen hätte sie längst dort sein
müssen.
    «Pierce, was ich Ihnen jetzt
sage, ist sehr wichtig. Wenn Georgina kommt, quetschen Sie sie aus. Sie soll
eine genaue Aufstellung machen, was sie getan hat, seit sie mich verlassen
hat.»
    «Gibt es irgendwelche
Schwierigkeiten?»
    «Schon in Ordnung. Notieren Sie
sich bitte auch die Nummer des Taxis, mit dem sie kommt. Okay?»
    «Gewiß, Sir.»
    «Schreiben Sie mit. Ich habe
sie um zwölf Uhr fünfundvierzig in ein Yellow Cab gesetzt. Nummer 5503. Falls
sie mit einem anderen Cab kommt, versuchen Sie Yellow 5503 aufzutreiben.
Stellen Sie fest, wo er sie abgesetzt hat, ob er auf sie gewartet hat, was auch
immer.»
    «Das werde ich. Ein Lieutenant
Hurley hat versucht, Sie zu erreichen.»
    «Danke, Pierce. Ich werde ihn
anrufen.»
    «Möchten Sie, daß Mrs. Hillman
Sie zurückruft?»
    «Nein. Sagen Sie ihr nur, daß
ich sie heute abend sehe.»
    Heute abend. Die Gala vor der
Premiere! Spraggue schloß die Augen.
    «Also, dann, good bye.»
    «Danke, Pierce.»
    Der Butler legte auf. Spraggue
stand eine Weile mit dem Hörer in der Hand da, dachte nach. Jemand klopfte
gegen die Scheibe der Telefonzelle. Spraggue schüttelte den Kopf, und der Mann
stapfte wütend fort.
     
     
     
     

Kapitel
Achtzehn
    Spraggue zögerte, spielte mit
den Tasten. 911: der Polizeinotruf. Die Versuchung anzurufen, sich über Dariens
Anordnung hinwegzusetzen, war groß. Um was zu melden? Den Mord an einem Hund?
In Versform abgefaßte Warnungen? Und wenn die Polizei ihn nach Verdächtigen
fragte... war er schon soweit, sie auf Georgina anzusetzen? Nein, noch nicht.
    Statt dessen rief

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