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Blut will Blut

Blut will Blut

Titel: Blut will Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Barnes
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er Hurley an.
Das Telefon klingelte zehnmal, und Spraggue wollte schon wieder auflegen, als
endlich jemand den Hörer abnahm.
    «Hurley», fauchte eine wütende
Stimme, gedämpft durch ein hastiges Schlucken.
    «Mittagspause, häh?»
    «Spraggue? Verdammt richtig.
Ich habe fünfzehn Minuten, um ein Sandwich runterzuwürgen und...»
    «Haben Sie etwas für mich?»
    «Hm-hmmmh.»
    Spraggue stellte sich den
Polizisten vor, den Hörer gegen die Schulter geklemmt, das Sandwich in der
linken Hand, während sich die rechte treffsicher auf die Stelle auf einem
überladenen Schreibtisch zubewegte, an der die Informationen für Spraggue
lagen.
    «Sie haben es wirklich mit
einer Truppe wahrer Herzchen zu tun, wissen Sie.» Hurley lachte trocken.
«Dennis Boland hat ein Vorstrafenregister, das so lang ist wie mein Arm. Alles
Kleinkram, faule Schecks und so weiter. Gregory Hudson: Festnahme bei einer
Razzia gegen Schwule in New York...»
    «Haben Sie das Zeug über
Dariens Autounfall?»
    «Ja, klar. Das und den
Totenschein des ersten Mannes dieser Ambrose. Die Unterlagen über Darien waren
nicht leicht zu finden, wissen Sie. Es ist damals keine Anklage erhoben worden.
Ich mußte einen jungen Burschen unten in New York überreden, die alten
Unfallberichte durchzustöbern. Muß eine ziemliche Arbeit gewesen sein — vor so
vielen Jahren.»
    «Ich schulde Ihnen was, Fred.»
    «Ja, das denke ich auch. Wie
wär’s, wenn Sie die Schuld mit ein paar Eintrittskarten für Ihr Stück
abbezahlen? Ich hab’s meiner Frau gegenüber erwähnt. Sie ist ganz verrückt nach
diesem Langford...»
    Spraggue dachte einen
Augenblick nach, sagte dann: «Was halten Sie davon, morgen abend zu einer
Vorpremiere zu kommen?»
    «Morgen abend? Wir müßten uns
erst einen Babysitter besorgen.»
    «Besorgen Sie sich einen,
Fred», sagte Spraggue ernst. «Wie wär’s? Ich werde Ihnen ein Dutzend Freikarten
schicken. Verteilen Sie sie an Cops, die frei haben. Eine Geste meines guten
Willens.»
    «Klar ist es das, Spraggue.
Wieso engagieren Sie nicht gleich einen privaten Sicherheitsdienst?»
    «Hören Sie, es wird schon
nichts passieren, Hurley.»
    «Aber falls doch...»
    «Zu wissen, daß Sie da sind,
wird mir ein Gefühl der Sicherheit geben.»
    «Toll», meinte Hurley.
    «Denken Sie drüber nach.
Arbeiten Sie heute abend?»
    «Ja.»
    «Können Sie diese Berichte bis
kurz vor acht festhalten? Dann schicken Sie sie mit einem Taxi in meine Wohnung
in der Fayerweather Street. Okay?»
    «Gemacht.»
    «Wir sehen uns dann morgen»,
verabschiedete sich Spraggue. Und legte auf, verließ die Telefonzelle und
betrat das Theater durch den Personaleingang an der Huntington Avenue, gerade
mal drei Meter von dem pompösen Haupteingang entfernt, aber praktisch versteckt
durch eine überhängende Nische und griechische Säulen. Er nahm zwei Stufen
gleichzeitig hinauf zu Dariens Büro, trat ohne anzuklopfen ein.
    «Wo sind Sie gewesen?» tobte
Darien sofort.
    «Sogar Schnüffler haben mal
Mittagspause.»
    «Haben Sie schon irgendwelche
Fortschritte gemacht? Kommen Sie einer Lösung näher? Diese Sache mit Caroline,
falls das an die Presse durchsickert...»
    «Das ist noch das geringste
unserer Probleme», erwiderte Spraggue. Er ließ sein Gespräch mit Georgina aus,
skizzierte den Tod des Hundes. «Ich denke, es ist wohl an der Zeit, die Polizei
einzuschalten.»
    «Nein. Ganz entschieden nein.
Heute abend ist die Gala. Morgen Generalprobe und Vorpremiere. Dienstag die
offizielle Premiere. Bis dahin müssen wir durchhalten!»
    «Sagen Sie die verdammte Party
ab, Darien. Es ist einfach zu gefährlich.»
    «Nein. Ich habe Leute aus New
York eingeladen, Finanziers, die Presse...»
    «Dann werden wir besondere
Vorkehrungen treffen müssen.»
    «Was meinen Sie damit? Welche
besonderen Vorkehrungen? Es ist für alles gesorgt.»
    «Welchen Partyservice haben Sie
beauftragt?» fragte Spraggue. «Rachel’s?»
    «Sie werden allgemein sehr
empfohlen», erwiderte Darien verdutzt.
    «Gut. Ich werde sie anrufen und
etwas arrangieren. Einer der Kellner wird mein Mann sein. Wenn er hier ist und
meine Tante und Karen Snow...»
    «Die Crew hat heute abend noch
eine Menge zu tun, Spraggue.»
    «Darum wird sich dann der stellvertretende
Inspizient kümmern müssen, andernfalls gibt es keine gottverdammte Gala. Ich
brauche außer mir noch mindestens drei weitere aufmerksame Beobachter...»
    «Ich werde aushelfen.»
    «Nichts für ungut, Arthur. Ich
brauche Leute, von denen ich weiß, daß sie

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