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Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Titel: Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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aus den Köpfen und Schnauzen von Tieren gemacht hatten – von Wölfen und Füchsen und Bären mit hochstehenden Ohren, aufgerissenen Mäulern und gefletschten Zähnen, die sie über die eigenen Köpfe gezogen hatten und durch deren Augenhöhlen sie dem Feind entgegensahen.
    Ein paar schwarze Pfeile flogen, von unsichtbaren Bogenschützen geschossen, die hinter den anderen postiert waren. Ein Pfeil schwirrte über die erste Reihe und traf mit solcher Wucht auf den Helm des Mannes neben Onund, dass der zur Seite taumelte, doch der Pfeil prallte ab und schlitterte, immer noch gefährlich, über die vereisten Felsen. Der Tiermensch feuerte seine Truppe mit Gebrüll an, und jetzt stürzten sie sich auf den Schildwall.
    Krähenbein hatte seinen Schild auf dem Rücken, er wusste, dass das nicht klug war, aber jetzt war es zu spät, um ihn noch umzudrehen. Er zog sein Schwert, als die Samen wie eine grausame Woge gegen den Wall aus Lindenholz prallten und sich dann teilten, um mit Gebrüll über die Flanken anzugreifen. Einer der Nordmänner wurde zurückgestoßen und landete auf dem Arsch, worauf sein Gesicht von einem Speer zertrümmert wurde – es war Hrolfr, der Guslispieler, wie Krähenbein mit Bedauern sah.
    Derjenige, dem das gelungen war, ließ aus der Tiefe seiner schwankenden Bärenmaske ein wildes Siegesgeheul hören. Dann hob er seinen blutigen Speer auf – und schleuderte ihn durch eine Lücke in den Reihen direkt auf Krähenbein.
    Kein Schild – es sah nach einem leichten Ziel aus, dachte Krähenbein mit messerscharfer Klarheit, als der Speer, sich im Flug drehend und krümmend, auf ihn zukam, an der eisernen Spitze blutige Fleischfasern. Die Spitze wurde immer größer, er konnte bereits die kleinen Unebenheiten im Metall und die gezackte Klinge sehen. Da machte er eine halbe Drehung und sah, wie seine Hand nach oben schoss, aber es war, als gehöre sie nicht zu ihm – dann packte sie den Speer mit der Faust, drehte ihn um und schleuderte ihn zurück – und das alles in der Zeitspanne eines Wimpernschlags.
    Schlecht geworfen, dachte er, als der Speer fortflog. Ich muss an der linken Hand arbeiten, sie ist schwächer als die rechte. Der Speer flog mit leichter Rechtskurve an der Bärenmaske vorbei, der Mann heulte erschrocken auf, und als der Speer zu Boden gepoltert war, starrte er ihn an, als sei es eine Schlange, die ihn jeden Moment angreifen könne.
    Doch die eigentliche Bedrohung kam erst jetzt. Krähenbein war ihm bereits so nahe, dass er die gelben Fänge und ledernen Lippen des Bären sah, ebenso wie er den Schweiß unter dem Fell und das von Holzkohle geschwärzte Gesicht mit den weißen, weit aufgerissenen Augen sehen konnte. Dann stieß er ihm das Schwert in die Rippen, einmal, zweimal, dreimal, so fest, dass es ihn fast selbst umriss, und beim letzten Stoß ging der Tiermensch endlich stöhnend zu Boden.
    Ein weiterer sah unentschlossen bald in diese, bald in jene Richtung, und Krähenbein nutzte die Chance und erledigte ihn, ehe er sich orientieren konnte und wieder angriff. Er ist größer und kräftiger als die anderen, stellte Krähenbein fest, aber immer noch einen halben Kopf kleiner als jeder von uns. Er trug die Maske eines Fuchses – aber was noch wichtiger war, der Mann hatte ein gutes nordisches Schwert und eine Axt, aber bis die Fuchsmaske überhaupt begriffen hatte, was vor sich ging und welche von beiden Waffen er benutzen sollte, hatte Krähenbein ihm das Schwert schon durch die Kehle gezogen.
    Der Mann fiel auf den Rücken und gab erstickte Laute von sich, und sein Blut strömte über das Schwert, sodass es Krähenbein aus der Hand glitt, als er sich umdrehte und sich nach dem nächsten Gegner umsah.
    Nun ohne Waffe, stand er geduckt da und blickte wild um sich – da rannte der gelbe Hund an ihm vorbei und attackierte mit wütendem Knurren einen maskierten Samen, der Mann stürzte, und der Hund versuchte, an seine Kehle zu kommen. Schließlich tötete Svenke den Mann, und es war eine Wohltat für alle, als sein Geschrei endlich verstummt war, denn die Hündin hatte ihm beide Arme zerfleischt.
    Sie hatten kein Geschick im Nahkampf, diese kleinen Gebirgsmenschen. Ein Hagel aus Speeren und Pfeilen, zusammen mit dem erschreckenden Anblick ihrer Tiermasken und der Felle hatte für sie bisher den gewünschten Erfolg gehabt, es hatte Gunhilds Männer von Orkney derart in Panik versetzt, dass man leicht mit ihnen fertiggeworden war.
    Wir sind anders, dachte Krähenbein voller

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