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Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Titel: Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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schließlich habe ich schon einen großen Troll mit meinem Spott in die Flucht geschlagen.«
    Wieder machte der Mann seinen Mund auf und wieder zu. Murrough nahm grinsend den Kopf seines Lachses in die Hand und ahmte ihn nach, indem er das Maul des Fisches ein paarmal auf- und wieder zuklappte, und die Männer am Tisch brüllten vor Lachen und schlugen vor Begeisterung auf die Tischplatte.
    » Ich habe von den Wundern der Eingeschworenen gehört«, sagte der Hochkönig so laut, dass es den Lärm in der Halle übertönte, worauf es wieder still wurde. » War das auf der Suche nach diesem legendären Silberschatz, dass du den Troll verspottet hast?«
    » Irgendwo dort in der Gegend«, erwiderte Krähenbein lässig. » Es war in einem Gebirge, aber den Namen habe ich vergessen. Dort lebte ein Troll namens Glyrnna – Katzenauge – und wir trafen ganz zufällig aufeinander.«
    » Dann ist dein Schiffbruch hier also nicht dein erster Glücksfall«, spottete der Rothaarige, der die Gelegenheit zu einem Seitenhieb nicht verpasste. Krähenbein sah ihn ungerührt an.
    » Vielleicht – und es war ja noch schlimmer, als es im ersten Moment schien, denn Glyrnna war ein weiblicher Troll, und die sind noch viel schlimmer als die männlichen. Aber schließlich hat mein letzter Glücksfall mich auch hierher an den Tisch des Hochkönigs gebracht, genau wie dich.«
    Das brachte ihm noch mehr Lacher ein, dann gab Mael Sechnaill Krähenbein ein Zeichen, er möge weiter erzählen. Irgendwo kreischte eine Frau auf und fing an zu kichern. Man bat um Ruhe, denn diese Geschichte war interessanter als das Gefummle in irgendeiner dunklen Ecke.
    » Allerdings muss ich zugeben«, fuhr Krähenbein fort, und Gjallandi sah seine Augen, die klar wie die Sommersee waren und in denen fast keine Farbe zu sehen war, außer wenn der Fackelschein sie traf, » dass meine Hose nicht mehr ganz sauber war, nachdem ich sie das erste Mal hatte brüllen hören. ›Wer ist das?‹, wollte sie wissen, und sie stand da mit einem großen Feuerstein in der Hand und einem Gesichtsausdruck, wie Murrough hier, weil er sich gerade ein riesiges Stück Fisch in den Mund geschoben hat.«
    Murrough sah auf, beide Backen vollgestopft.
    » Also sagte ich dieser Glyrnna, wer ich war«, fügte Krähenbein unter allgemeinem Gelächter hinzu, » aber sie schien nicht sonderlich beeindruckt. ›Wenn du noch näher kommst, zerquetsche ich dich zu Mus‹, schrie sie, und dabei zerdrückte sie den Stein in ihrer Hand zu feinem Sand. ›Dann drücke ich dich so lange, bis das Wasser aus dir kommt‹, sagte ich und nahm einen frischen Käse aus der Tasche und drückte ihn so stark, dass mir die Molke zwischen den Fingern hindurch tropfte.«
    Das brachte ihm Beifall, aber ein paar Leute stöhnten, denn diese alte Geschichte kannten sie. Krähenbein grinste und machte eine wegwerfende Handbewegung.
    » Ja, ja, ich weiß«, fuhr er fort, » ihr lacht darüber, aber hier hat der alte Trick noch funktioniert. Doch auch dadurch kühlte sich der Zorn dieser alten Trollfrau nicht ab. ›Hast du keine Angst?‹, fragte sie, und meine Antwort kam ohne zu zögern. ›Vor dir nicht‹, sagte ich, obwohl es gelogen war. ›Dann lass uns kämpfen‹, sagte diese Glyrnna, was ganz und gar nicht das war, womit ich gerechnet hatte. Also musste ich fieberhaft nachdenken, wie ich aus dieser Schlinge herauskommen konnte. Und was mir einfiel, war – ein gegenseitiges Verspotten, zu dem ich sie aufforderte. Wer den anderen gut verspotten kann, macht ihn zornig, und Zorn ist immer ein guter Anlass zum Kämpfen. Nun ja, diese Trollfrau strengte ihren Kopf so sehr an, dass ich förmlich die Räder in ihrem Schädel knirschen hörte. ›Gut‹, sagt sie und erklärt, sie würde anfangen, wobei sie sich furchtbar schlau vorkommt. ›Sprich‹, sage ich, und sie holt tief Luft.«
    Krähenbein machte eine kleine Pause, und die Stille, die sich über den Raum gelegt hatte, war fast so dicht wie der Rauch. Er verzog das Gesicht, um einen angestrengt nachdenkenden Troll zu imitieren, dann legte er los.
    » Deine Mutter war ein krummnasiges Schreckgespenst«, brüllte er, um gleich darauf entschuldigend die Schultern zu zucken. » Das war das Beste, was ihr einfiel. Mir war es genauso peinlich wie euch, das anhören zu müssen.«
    » Was war deine Antwort?«, fragte jemand, und Krähenbein breitete die Hände aus.
    » Ich legte einen Pfeil auf die Sehne«, sagte er. » Sagte ich schon, dass ich einen Bogen

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