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Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Titel: Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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durchgedrungen«, sagte er.
    » Der weiße Christus ist überall«, gab Krähenbein zu. Er bekam ein Nicken und ein kleines Grinsen zur Antwort, während Meartach sich mit Gjallandi beschäftigte, wobei er kehlige Laute ausstieß, die an das Schnurren einer Katze erinnerten, aber teils auch überrascht klangen.
    Dann schlurfte er zu dem Podest zurück und setzte sich rechts vom Hochsitz, worauf der König von Briga ein finsteres Gesicht machte.
    » Er ist ein Prinz, gewiss«, erklärte Meartach, was ein kurzes, leises Gemurmel auslöste, es war eher wie ein rascher Flügelschlag, der durch die verräucherte Halle huschte. » Aber da ist noch mehr, doch es ist undeutlich, und ich kann es nicht benennen.«
    Mael Sechnaill schien überrascht, er strich sich über das Kinn und setzte sich wieder.
    » Und die anderen?«
    » Der große Mann ist ein Krieger«, erklärte Meartach. » In dem anderen steckt ein Lied, aber es ist nicht so mächtig, wie er es gern hätte.«
    Einige der Anwesenden lachten, doch Gjallandi fühlte sich in seinem Stolz gekränkt und machte ein mürrisches Gesicht. Krähenbein war beeindruckt, aber gleichzeitig stellte er fest, dass der Ollumh eigentlich nichts gesagt hatte, was man aus dem, was bereits bekannt war, nicht mit Leichtigkeit hätte schließen können.
    Trotzdem, es genügte. Der Hochkönig winkte leutselig und deutete auf die Bänke gegenüber von ihm.
    » Also dann, Prinz Olaf, willkommen in dieser Halle. Und auch du, Skalde, und du, Murrough mac Mael.«
    Sie nahmen auf den Bänken Platz, und das Essen wurde aufgetragen – Lachs und andere Fische, in der Glut gebratenes Schweinefleisch und edles Wild auf großen Brotfladen. Die Weiber brachten Bier, und Krähenbein spürte beim Einschenken ihre Körperwärme. Es war schon einige Zeit her, seit er eine Frau gehabt hatte.
    » Ich hatte mir schon leise Sorgen gemacht, dass du dich womöglich als mein Verwandter ausgeben würdest, Murrough mac Mael«, sagte der Hochkönig aufgeräumt, » doch eigentlich bin ich zu jung, um etwas wie dich in die Welt gesetzt zu haben, ohne es zu wissen.«
    Die Umsitzenden lachten, und Murrough grinste, wobei ihm der Fleischsaft in den Bart lief.
    » Der Mael, von dem ich abstamme, ist von deinem Hochsitz so weit entfernt wie ein Wurm vom Mond – er war ein einfacher Bauer aus der Gegend von Inis Sibhtonn.«
    Dies hatte wieder ein Gemurmel zur Folge, denn das war in dem Gebiet der Dal Cais. Und obwohl sie ebenfalls zu den Ui Neill gehörten, wusste Krähenbein, dass es eine gewisse Rivalität zwischen dem Norden und dem Süden gab.
    » Das hätte ich mir aufgrund der Axt schon denken können«, warf Gilla Mo ein, was er dem Hochkönig erklären musste. Krähenbein aß Fleisch und Brot und achtete sorgfältig darauf, wie viel er trank.
    » Segnest du dein Mahl nicht, ehe du isst?«
    Der Fragende hatte einen kleinen Mund und lange Finger, sein Haar hatte die Farbe von verblasstem Rotgold und war leicht gewellt, wie der Sand, wenn das Wasser zurückweicht. Er sah Krähenbein herausfordernd an, doch der blieb so gleichmütig, wie er nur konnte.
    » Tust du es denn?«, fragte er mit gespieltem Erstaunen.
    » Selbstverständlich«, kläffte der Mann zurück.
    » Und warum?«, fragte Krähenbein. » Hast du Angst, es könnte vergiftet sein?«
    Der Mann machte den Mund auf und wieder zu, denn ganz gleich, welche Antwort er gab, er würde sich auf ein unsicheres Gebiet begeben, das er lieber nicht betreten wollte, und Krähenbein sah, wie Meartach mit seinem zahnlosen Mund lautlos lachte.
    » Mir scheint, du bist gar kein Christ«, beharrte der Mann. » Alles an dir ist heidnisch, genau wie das heidnische Amulett, was du dort unter deinem Hemd trägst.«
    » Das hier?«, erwiderte Krähenbein und zog seinen Thorhammer hervor. » Das ist nichts weiter als Bargeld. Hier habe ich mindestens vier Unzen gutes, reines Silber – damit könntest du dir ein paar bessere Spötteleien kaufen als die, die du hier an mir ausprobierst. Vielleicht sollte ich es dir leihen?«
    Wieder lachten die Nachbarn, darunter auch der Hochkönig. Der Rothaarige zog ein unwilliges Gesicht und sah zur Seite, wo der König von Briga saß, der nicht lachte. Aha, dachte Krähenbein, das also ist es – du willst deinem fetten alten Herrn imponieren.
    » Für dich habe ich Spott genug, Heide«, fauchte der Mann schließlich, aber es klang so erbärmlich, dass Krähenbein fast mitleidig seufzte.
    » Das bezweifle ich«, erklärte er ruhig, »

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