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Blutbahn - Palzkis sechster Fall

Blutbahn - Palzkis sechster Fall

Titel: Blutbahn - Palzkis sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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der Recherche.
    »Sicher, ich vermute allerdings,
dass es kein erfreuliches Ergebnis ist.«
    Da wir die ganze Zeit gestanden
hatten, setzte ich mich an Juttas Besprechungstisch und meine Kollegen folgten.
    »Dann leg mal los«, forderte ich
Jürgen auf.
    »Ich hatte den Auftrag, nach weiteren
Personen zu suchen, die Teufelsreute heißen. Selbstverständlich wurde ich fündig.«
    »Und jetzt willst du uns bestimmt
sagen, dass es 534 Teufelsreute gibt«, fiel ihm Gerhard ins Wort.
    »Nicht ganz.« Jürgen schüttelte
den Kopf. »Ich habe nur einen gefunden.«
    »Das ist doch prima«, freute ich
mich. »Wo wohnt er? Den stellen wir unter Polizeischutz.«
    Halt, das war zu einfach. Jürgen
klang eindeutig nach Schwierigkeiten. »Sag bloß, der wohnt auf Hawaii.«
    Jürgen mühte sich ein Lächeln ab.
»Nein, so weit ist es nicht. Sogar viel näher, als gedacht. Pit Teufelsreute wohnt
in Schifferstadt.«
    Jutta klang ärgerlich. »Und was
soll daran seltsam sein?«
    »Seine Adresse, Jutta. Er ist im
gleichen Haus wie Sascha Neumann gemeldet.«
    Das saß. Ausgerechnet dort, wo Protzi
Neumann Teile der Welt im Miniaturmaßstab neu erfand und KPD sein Museum hatte,
musste der wahrscheinlich einzige noch lebende Teufelsreute wohnen.
    »Das ist ja ein Ding«, sagte ich.
»Jürgen, sei so gut und schau mal in dem schlauen Computer nach, wo Arno Pfeiffer
gemeldet ist, das ist der S-Bahn-Fahrzeugführer.«
    Jutta gab ihrem Kollegen mit einer
Handbewegung zu verstehen, dass er an ihren Computer dürfe. Jürgen hämmerte eine
Zeit lang auf der Tastatur herum und präsentierte schließlich das Ergebnis.
    »Frankenthal. Bei der gleichen Adresse
ist nur noch seine Frau gemeldet, es scheint sich um ein Einfamilienhaus zu handeln.
Brauchst du es genauer?«
    »Ne, lass mal, da kannst du später
nachschauen. Danke erstmal für deine Recherche.«
    Stolz setzte er sich wieder zu uns
an den Tisch.
    Mehr zu mir selbst, aber trotzdem
laut genug, damit es meine Kollegen hören konnten, sagte ich: »Ich habe keine Ahnung,
wie das zu bewerten ist. Es kann sich um einen Zufall handeln, manchmal gibt es
solche Zufälligkeiten.«
    »Aber gerade hast du noch gesagt,
dass –«
    »Papperlapapp, wir sind im Lernmodus.
Da muss man ständig auf neue Erfahrungen und Entwicklungen eingehen, ohne dass man
sich auf seine früheren Aussagen versteift. Nichts, aber auch gar nichts ist bei
der Ermittlungsarbeit in Stein gemeißelt. Erst wenn wir den Täter haben, kennen
wir die wahren Hintergründe.«
    »Wow«, rutsche es Gerhard heraus.
»Willst du Philosoph werden?«
    »Ich mein ja nur. Komm jetzt, lass
uns zu dem letzten lebenden Teufelsreute fahren. Vorausgesetzt, er lebt noch.«
    Ich stand auf und sagte zum Abschied:
»Jürgen, recherchiere bitte nach diesem Pfeiffer und seiner Frau. Und anschließend
nach diesem Schmitd von der Werkstatt. Den knöpfen wir uns später vor.«
    Da ich während der Besprechung in
KPDs Büro ein halbes Dutzend Schinkenschnittchen gegessen hatte, fiel mir erst jetzt
auf, dass die Keksdose auf Juttas Tisch leer war.
    »Wenn ihr wollt, lasst euch von
KPD eine neue Dose geben. Sagt ihm einen schönen Gruß von mir, dann sollte es keine
Probleme geben. Falls er Zicken macht, sagt ihm einfach, dass ich gerne noch ein
paar Gäste zu der Vernissage mitbringen würde.«
    Ich ließ eine verständnislos dreinblickende
Jutta zurück. Jürgen hatte meinen Schlusssatz nicht mitbekommen, er saß bereits
vertieft in seine Recherchen vor Juttas Computer.
    »Wir nehmen meinen Wagen«, sagte
ich zu Gerhard, während wir in den Hof gingen.
    »Wirst du den Hauptbahnhof finden?«,
fragte dieser sarkastisch.
    »Ich habe dich dabei, was soll da
schiefgehen?«
    Zehn Minuten später standen wir
vor der ehemaligen Möbelfabrik in der Dannstadter Straße. Gemäß Jürgens Dossier
wohnte Pit Teufelsreute im ersten Obergeschoss. Leider führte das Studieren der
zahlreichen Klingel- und Briefkastenschilder zu keinem Ergebnis. Erst das Befragen
eines Bewohners, der zufälligerweise gerade aus dem Haus trat, brachte uns weiter.
    »Do missen ner halt mol hinnerum
gehe, do gibt’s a noch ä paar Wohnunge.«
    Der Hinterhof des Hauses war total
verwildert. Ein schmaler, mühsam aus den Hecken herausgeschnittener Weg führte zu
einem Hintereingang. Unter dem guten Dutzend Türklingeln befand sich auch die von
uns gesuchte. Die Sprechanlage schien nicht zu funktionieren, jedenfalls wurde nach
kurzer Zeit ohne Nachfrage der Türöffner bedient. Wir kamen in ein

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