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Blutbahn - Palzkis sechster Fall

Blutbahn - Palzkis sechster Fall

Titel: Blutbahn - Palzkis sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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»ich habe Ihnen nicht zu viel versprochen. Bisher haben
wir jeden Verbrecher geschnappt.«
    »Herr Diefenbach?« Die Frage kam
von einem Beamten des LKA.
    »Ja, bitte?«
    »Entschuldigen Sie, dass ich mich
einmische. Normalerweise machen wir das vom LKA ja aus Prinzip nicht. Dieser Arno
Pfeiffer hat laut den uns vorliegenden Informationen die S-Bahn gefahren. Wie soll
er gleichzeitig am anderen Zugende zwei Personen ermordet haben?«
    Mein Vorgesetzter schaute einen
Moment verwirrt, bevor ihm dafür eine Erklärung einfiel.
    »Hm, äh, ja, er wird einen Komplizen
gehabt haben.« Hilfe suchend schaute er zu mir. »Was meinen Sie dazu, Herr Palzki?«
    Ich hatte gerade einen dummen Gedanken,
den ich tunlichst für mich behalten sollte. Doch durch die spontane Anrede rutschte
er mir heraus.
    »Vielleicht mit einem U-Boot?«
    Der Sitzkreis reagierte unterschiedlich.
Während fast alle betreten schwiegen, lachten Gerhard, Jutta und Jürgen lauthals
heraus. Sie waren die Einzigen, die damit etwas anfangen konnten. Seit unserem vorletzten
Fall, bei dem der Rheindeich gesprengt wurde, war bei uns dreien das U-Boot zum
geflügelten Wort für alles Unbekannte geworden.
    KPD überlegte,
wie er reagieren sollte. Einerseits war selbst ihm klar, dass es sich um einen Witz
handeln musste, andererseits durfte er mich mit meinem Wissen über seine Person
keinesfalls bloßstellen.
    »Einverstanden,
Herr Palzki«, antwortete er nach einer längeren Denkpause. »Als Beamter muss man
für alles offen sein und auch an das Unwahrscheinliche denken. Bitte, kümmern Sie
sich um das U-Boot.«
    Diefenbach
war schlau genug, zu erkennen, dass er sich aus dieser Sackgasse herausmanövrieren
musste.
    »So, haben wir
weitere Erkenntnisse? Frau Wagner, würden Sie bitte über die Befragungen berichten?«
    »Gerne, Herr
Diefenbach. Die Kollegen sind nach wie vor dabei, die Arbeiter der S-Bahn-Werkstatt
zu befragen. Es handelt sich um den ehemaligen Arbeitsplatz von Willibald Teufelsreute.
Er war kein allzu beliebter Zeitgenosse, soviel steht fest. Kommen wir zu den Zeugenbefragungen
an den Bahnhöfen. Von dem als Teufel verkleideten Täter wissen wir bisher nur, dass
er etwa 1,80 Meter groß ist, blaue Augen hat und leicht hinkt. Wobei Letzteres auch
vorgetäuscht sein kann. Wie mir Herr Säule von der Mannheimer Kripo mitgeteilt hat,
wurde das gefundene Teufelskostüm inzwischen einer ersten groben Untersuchung unterzogen,
jedoch ohne Ergebnis.«
    Sie unterbrach, um sich einen Schluck
Kaffee zu gönnen. Während alle anderen Sekt, Wein oder Saft tranken, waren Gerhard
und sie die einzigen Kaffeetrinker. Ich fragte mich, warum es eigentlich kein Bier
gab.
    »Dann gibt es noch diesen mysteriösen
Fahrgast, der dem Fahrzeugführer in Schifferstadt den Toten gemeldet hat. Trotz
intensiver Suche konnten wir seine Identität bisher nicht feststellen.«
    Sie blickte kurz auf ihre Unterlagen.
    »Das war’s von meiner Seite, mehr
habe ich nicht.«
    »Das ist doch schon ganz ordentlich«,
lobte KPD. »Man muss schließlich auch die kurze Zeitspanne berücksichtigen.«
    »Wie gehen wir weiter vor?«
    Wahnsinn, diese Dreistigkeit von
Dietmar Becker. Diefenbach lächelte mild und meinte: »Wir vertagen unsere Sitzung
auf morgen Mittag. Bis dahin wird uns Herr Palzki und sein Team mit Sicherheit die
ersten Erfolge präsentieren können. Immerhin hat er seinen Blick für das Wesentliche
von mir.«
    Hoffentlich meinte er damit nicht
das U-Boot, dachte ich.
    »Herr Säule und Kollegen kümmern
sich um ihre Tote aus Heidelberg, und das LKA um die Vergangenheit und eventuelle
Querverbindungen der Opfer. Wir Schifferstadter lösen dann den Fall. Und wir, Herr
Becker, reden gleich weiter. Vorher will ich schnell die Kollegen verabschieden,
es gibt schließlich genug zu tun.«

8
Noch Einer
     
    Säule, der zum Abschluss nochmals seinen Teller gefüllt hatte, war
der letzte Auswärtige im Raum, als Jutta ihm eine dicke gelochte Akte übergab.
    »Das können Sie Ihrem zuständigen
Staatsanwalt mitnehmen, Herr Säule. Er möchte Kopien von dem Vorgang haben.«
    Dieser schaute erstaunt auf den
Papierstapel, so, als könnte er damit nichts anfangen.
    »Das kann ich mit den komischen
Löchern auf der Seite unmöglich weitergeben.«
    »Was für komische Löcher?«, fragte
Jutta erstaunt. KPD und ich wurden auf die Sache aufmerksam.
    »Na, die zwei da am Rand.«
    Jutta hatte noch immer Verständnisprobleme.
»Meinen Sie die Lochung? Da können Sie einen Heftstreifen

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