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Blutbeichte

Blutbeichte

Titel: Blutbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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gedacht, verflixt noch mal?‹«
    »Ja. Egal was aus uns wird, wir können uns nie ganz ernst nehmen. Denn irgendwann waren wir alle mal stolz, verwaschene Jeans zu tragen.«
    Mary schaute auf ihre Jeans.
    David lachte. »Meinetwegen könntest du das immer wieder tun. Hör mal, ich würde ja gern noch bleiben und mit dir quatschen, aber ich muss zurück ins Büro. Ich wollte dir nur rasch das Album geben.«
    »Das ist das schönste Geschenk, das ich seit langem bekommen habe. Danke.«
    »Warte, bis du siehst, was ganz hinten im Album versteckt ist.«
    David umarmte Mary und ging, ehe sie die Möglichkeit hatte, das Album wieder aufzuschlagen. Er lief den Gang hinunter und nickte Stan Frayte zu, der ihm entgegenkam.
    Mary klappte die letzte Seite des Albums auf und entdeckte innen auf dem Einband eine Lasche mit einer roten Schleife. Sie zog sie auf und fand eine DVD: Es war die Filmfassung von Rebecca . Darunter stand: »Ich kann nicht glauben, dass du dir das noch nie angesehen hast. Gruß und Kuss, David.«
    Magda Oleszak fuhr hinauf in den ersten Stock. Als sie aus dem Aufzug stieg, hörte sie irgendwo auf dem Gang das laute Surren eines Bohrers, der abwechselnd an-und ausgeschaltetwurde. Sie bog rechts ab, dann links und entfernte sich von dem Geräusch, als sie sich Marys Wohnung am Ende des Ganges näherte. Als Magda die Wohnungstür sah, stieg ein ungutes Gefühl in ihr auf. Sie schritt schneller aus und drückte die Schultertasche, die gegen ihre Hüfte wippte, an ihren Körper. Als sie die Tür erreichte, sah sie, dass sie geöffnet war. Stan stand im Eingangsflur und drehte sich mit betroffener Miene zu ihr um. Mary lag vor ihm auf dem Boden.
    »Mein Gott!« Magda eilte zu Mary und kniete sich neben sie. »Was ist passiert?«
    »Ich weiß es nicht! Ich hab keine Ahnung«, stieß Stan atemlos hervor. Er zog ein schmutziges gelbes Tuch von seinem Werkzeuggürtel und wischte sich den Schweiß von der Stirn, während sein Blick über den Flur huschte.
    »Haben Sie ihr wehgetan?«
    »Was? Nein!«
    Magda rüttelte Mary vorsichtig an den Schultern und hob den Blick zu Stan. »Was haben Sie in Marys Wohnung gemacht?«
    »Ich wollte ihr bloß Farbmuster zeigen …«
    »Haben Sie einen Arzt gerufen?«
    »Nein, noch nicht. Ich bin selbst gerade erst gekommen.«
    »Was hat das denn zu bedeuten?« Magdas Blick schweifte über den Teppich, auf dem Mary lag. »Hat Mary das gemacht, als Sie hier waren?«
    Stanley schüttelte den Kopf. »Davon weiß ich nichts.«
    »Rufen Sie einen Arzt«, stieß Magda hervor. »Und den Sicherheitsdienst!«
    Mary schlug die Augen auf.

10
    Anna saß in einem schwarzen, seidenen Morgenmantel am Küchentisch. Mit gesundem Appetit aß sie einen Pfannkuchen. Der Anblick erinnerte Joe daran, wie es früher einmal gewesen war.
    »He, das ist großartig«, sagte er. »Zu sehen, wie du hier sitzt und Pfannkuchen futterst.« Joe ging zu ihr, nahm ihre kleinen Hände in die seinen, zog sie zu sich hoch und schloss sie in die Arme.
    »Du bist ein richtiger Zwerg, weißt du das?« Joe strich ihr übers Haar und küsste sie auf den Kopf. Ein paar Minuten verharrten sie schweigend und hielten sich in den Armen.
    »Wie hat er sie getötet?«, fragte Anna unvermittelt.
    Joe löste sich langsam aus der Umarmung. »Was hast du gerade gesagt?«
    Anna drückte ihren Kopf an seine Brust. »Dieser Besucher. Ich habe mir die Nachrichten angesehen.«
    Joe hob ihr Kinn und blickte ihr in die Augen.
    »Darüber werde ich bestimmt nicht mit dir reden«, sagte er. »Es ist nicht gut, wenn deine Gedanken in diese Richtung gehen.«
    »Welche Richtung?«
    Joe schaute sie geduldig an. »Du weißt genau, was ich meine, Anna.«
    »Aber wenn es …«
    »Nein. Ich war an den Tatorten, Anna. Es war nicht Rawlins. Diese Fälle haben nichts mit Rawlins zu tun. Das ist einanderer Täter. Glaub mir, es ist besser, wenn du die Einzelheiten nicht kennst.«
    »Aber wenn es nicht Rawlins war und ich mehr darüber wüsste, würde ich mich ruhiger fühlen«, beharrte Anna.
    »Bitte vertrau mir«, sagte Joe. »Es ist besser, wenn ich dir nichts darüber erzähle. Du quälst dich schon genug.«
    »Ist es schlimmer als das, was in den Zeitungen steht?«
    »Du kennst die Antwort.« Joe lächelte sie mit trauriger Miene an. »Du müsstest mal raus hier. Du musst unter Menschen … mal was anderes sehen. Hast du Lust, heute Abend mit mir auszugehen?«
    »Ja«, sagte Anna nah kurzem Zögern.
    »Großartig! Wohin möchtest du?«
    »Ins

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