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Blutberg - Kriminalroman

Blutberg - Kriminalroman

Titel: Blutberg - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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und dass der Betreffende eine Tüte von vielen verloren hat, als er sich mit der Beute aus dem Staub machte. Es passt auch ausgezeichnet zu dem, was Ricardo Katrín über die Beziehung zwischen seiner Frau und Halldór gesagt hat. Und aus dem Ganzen ist zu schließen, dass - wer immer es war - wohl eine Art Kompagnon von Halldór gewesen sein muss und genau gewusst hat, wo der seine Vorräte aufbewahrte.«
    »Halldór war also der Dealer hier auf dem Gelände?«, fragte Árni, auch wenn er ziemlich genau wusste, wie die Antwort ausfallen würde.
    »Es scheint praktisch alles darauf hinzudeuten, dass er derartige Geschäfte betrieben hat«, antwortete Stefán. »Aber ob er der einzige Dealer war, wissen wir natürlich nicht. Und wie ich gesagt habe, wer auch immer da in seiner Behausung gewesen ist, muss davon gewusst haben. Er beabsichtigt wahrscheinlich, das Zeug jetzt selber zu Geld zu machen, also dürfte Halldór kaum allein am Werke gewesen sein. Auðunn schiebt dort jetzt sicherheitshalber Wache, zumindest so lange, bis Eydís kommt.«
    »Was sagst du, hat er seine Vorräte einfach bei sich zu Hause aufbewahrt?«, fragte Guðni ungläubig. »Beziehungsweise in dieser Bude, in der er gewohnt hat, meine ich? Ist das nicht ein bisschen crazy ?«
    Stefán schüttelte den Kopf und sah Steinþór an, der vergebliche Anstrengungen unternahm, sich auf seinem Stuhl zu verkriechen.
    »Nein«, erklärte Stefán. »Wahrscheinlich war es sogar der beste Ort. Steinþór sagte mir, dass sie nie hier im Camp der NPC gesucht haben.«

    »Du willst mich wohl verarschen«, sagte Guðni, der sich anscheinend wieder etwas berappelt hatte.
    Steinþór zuckte die Achseln. »Wir haben uns auf … auf die Ausländer konzentriert«, gab er schließlich zu. »Haben uns bloß im Impregilo-Camp umgesehen. Nicht, dass es dort nicht auch Isländer gäbe, aber auf jeden Fall nicht viele. Wir waren auch in den anderen Camps bei den Zuführstollen«, erklärte er, um seine Kollegen und sich zu verteidigen. »Es sind insgesamt drei, und auch dort ist die Arbeiterschaft gemischt. Irgendwie sahen wir aber nie einen Grund, hier Nachforschungen anzustellen. Hier sind ja bloß … bloß …« Er sank wieder auf seinem Stuhl zusammen.
    »Hier sind ja bloß die feinen Herren«, führte Katrín den Satz zu Ende. »Und solche feinen Herren dealen nicht mit Rauschgift, geht es nicht darum? Und Frauen selbstverständlich auch nicht. Mein Gott!«
    Stefán räusperte sich. »Nun ja, so war es nun einmal. Sie sind ein paar Mal gekommen, eigentlich sogar ziemlich oft, um nach Drogen zu fahnden, aber hier im Camp haben sie nie gesucht. Man musste also kein Genie sein, um spitzzukriegen, dass es demzufolge der sicherste Aufbewahrungsort war. Aber es gibt zwei Dinge, die mir Kopfzerbrechen bereiten. Einerseits die Tatsache, dass Björn relativ häufig die Polizei in Egilsstaðir angerufen hat und verlangte, dass sie hier eine Razzia durchführen. Er hat sogar auf Stellen hingewiesen, die er für wahrscheinlich hielt. Dabei kam aber nie etwas heraus, im besten Fall wurde das ein oder andere Gramm bei irgendeinem armen Kerl gefunden, der daraufhin unverzüglich nach Hause geschickt wurde. Was also bedeutet - und genau das ist der zweite Punkt, der mir Kopfzerbrechen macht -, dass entweder Björn und Halldór Partner in diesem Business waren oder …«

    »Drogen und Prostitution sind wohl keine ganz seltene Kombination«, warf Katrín ein.
    »Oder dass sie Konkurrenten waren«, fuhr Stefán fort, »und dass Björn nicht gewusst hat, wer sein Konkurrent war. Sonst hätte er uns ja vermutlich direkt auf Halldór angesetzt.«
    Steinþór schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass sie Konkurrenten waren«, sagte er. »Die beiden müssen zumindest voneinander gewusst haben, ob sie nun zusammengearbeitet haben oder nicht. Diese Siedlung hier oben ist doch wie jede andere Kleinstadt, hier macht alles sofort die Runde, vielleicht sogar noch mehr als in normalen Dörfern, würde ich meinen. Das ist eine geschlossene Gemeinschaft hier, und da ist es unter Umständen möglich, solche Dinge vor uns Außenstehenden geheim zu halten - wie es allem Anschein nach der Fall war«, gab er ziemlich kleinlaut zu. »Aber dass die Leute, die sich hier oben mit so etwas abgeben, nichts voneinander wissen, das kann ich nicht glauben. Es würde auch einiges erklären, wenn Björn ebenfalls da mitgemischt hat. Wenn das der Fall war, ist es ja auch nicht komisch, dass wir auf seine Tipps

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