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Blutberg - Kriminalroman

Blutberg - Kriminalroman

Titel: Blutberg - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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hingen, wie gesagt, mit der Verwerfung in der Schlucht zusammen, und die befindet sich genau unter dem Gesteinsgrund, der nachgab, wie Ásmundur geschrieben hat. Sie zieht sich quer durch den Boden der Schlucht. Irgendwelche Leute haben wohl schon vor geraumer Zeit darauf hingewiesen, noch bevor die Arbeiten hier begonnen haben, und zwar ganz formell, aber auf sie wurde nicht gehört.«
    Sie berichtete ihnen das Wichtigste von dem, was Lárus ihnen gesagt hatte, und zwar größtenteils ohne Einmischung von Guðni.
    »Also die haben tatsächlich mit den Arbeiten hier angefangen, bevor in der Sache Klarheit bestand?«, fragte Stefán, nachdem Katrín geendet hatte. »Obwohl sie von einer Verwerfung wussten, die sich sozusagen genau dort befindet, wo die Staumauer errichtet werden soll?« Katrín nickte.
    »Mensch, das war nicht das, was er gesagt hat«, schnaubte Guðni. »Das ist alles gründlichst erforscht worden, das hat die Umweltverträglichkeitsprüfung und all dieses Zeug durchlaufen. Da gab es bloß zwei Typen, die sich unbedingt wichtig machen mussten. Ganz bestimmt irgendwelche verdammten Umweltheinis. Man kann doch nicht einfach irgendwelche x-beliebigen Querulanten alles stoppen lassen, da käme ja nie irgendwas zustande.«
    »Es waren aber doch wohl mehr als nur ein paar Querulanten, die vor diesem Kraftwerk gewarnt und dagegen gekämpft haben«, warf Katrín ein. »Oder zählt das Staatliche Planungsamt nicht mit? Möglicherweise arbeiten da ja auch nur irgendwelche x-beliebigen Querulanten und Umweltheinis?«
    Guðni wischte sich Tabakskrümel vom Bauch. »Staatliches
Planungsamt? Und, was hat das denn damit zu tun? Haben die sich diese Verwerfung angeschaut? Wie ich gesagt habe, niemand hat da Theater gemacht, außer diesen zwei oder drei Stänkern, und damit basta.« Der Stumpen wanderte an seinen Platz im rechten Mundwinkel zurück und rührte sich nicht mehr.
    Stefán nickte. »Das kann gut sein«, sagte er, »aber trotzdem wurde beschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. Und dazu hat man Norling und Haase hinzugezogen, beziehungsweise die Firma, für die sie arbeiteten. Was ist bei deren Untersuchungen herausgekommen?«
    »Lárus wusste das nicht«, antwortete Katrín kopfschüttelnd. »Er hat nur gesagt, dass die Leute nicht gerade fröhlich aus diesen Besprechungen gekommen sind. Er hat zwar Ásmundur daraufhin angesprochen, aber nichts aus ihm herausbekommen.«
    »In Ordnung. Das müssten wir morgen klären können. Trotzdem seltsam …«
    »Was ist seltsam?«, fragte Katrín, als Stefán keine Anstalten machte, seinen Satz zu Ende zu bringen.
    »Ich hab nur über diesen Brief von Ásmundur nachgedacht. Habt ihr den irgendwo hier?« Katrín nickte und reichte ihm eine Mappe, die auf dem Schreibtisch lag. Stefán blätterte darin, bis er das gefunden hatte, was er suchte.
    »Hier«, sagte er, »hört euch das an: Trotzdem trafen wir die Entscheidung, obwohl es dazu im Grunde genommen keinen Anlass gab und es eigentlich auch unverantwortlich war, die Arbeiten in der Schlucht unterhalb des Grats zu stoppen, bis eine Einsturzmöglichkeit vollständig ausgeschlossen werden konnte. Das war aber erst möglich, nachdem Norling und Haase die Ergebnisse der geologischen Untersuchungen vorgelegt hatten. Allerdings …« Stefán blätterte um und las auf der nächsten Seite weiter: »… besteht erheblicher Anlass zu äußerster Vorsicht,
und das lässt sich auf Dauer nicht ignorieren .« Er blickte hoch. »Und dann kommt aber nichts. Der Brief geht weiter, insgesamt sechs dicht beschriebene Seiten, insofern hat der arme Mann sich weder beeilt noch seinen Bleistift geschont, aber diese Ergebnisse erwähnt er mit keinem Wort. Weshalb nicht?«
    »Vielleicht, weil sie gar nicht vorlagen?«, schlug Árni vor. »Oder weil er sie noch nicht zu Gesicht bekommen hatte?«
    Stefán schüttelte den Kopf. »Die lagen vor, auf jeden Fall zu Teilen, denn Norling und Haase kamen doch eigens zu dem Zweck, um sie zu präsentieren. Und wie Guðni und Katrín sagen, dann haben sie gleich am Freitag damit angefangen, und bei diesen Besprechungen scheint Ásmundur dabei gewesen zu sein.«
    »Vielleicht waren sie ja völlig unerheblich«, gab Guðni zu bedenken. »Vielleicht haben sie einfach nur das bestätigt, was bereits bekannt war, und haben dieses Querulantengeschwätz widerlegt, dass diese Verwerfung angeblich Anlass zu Besorgnissen gab.«
    »Möglicherweise, aber dann kommt es mir noch seltsamer vor, dass Ásmundur

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