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Blutberg - Kriminalroman

Blutberg - Kriminalroman

Titel: Blutberg - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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geschieden, ein Sohn. Genau wie Björn hat er sich mit den Leuten von Impregilo angelegt, vielleicht noch mehr als andere in vergleichbarer Position. Er war wohl auch kein Typ, der die Dinge mit Samthandschuhen anfasste, und er war kein Freund von endlosen Besprechungen. Er tendierte dazu, sich die Top-Leute aus dem anderen Lager direkt vorzuknöpfen und ihnen gehörig die Meinung zu sagen, wenn ihm etwas nicht passte. Soweit ich weiß, hat er allein in diesem Jahr die Betonierungsarbeiten drei- oder viermal stoppen lassen, und fünf oder sechs Betonmischer mussten dann jeweils ihre Ladung in einer Senke hier irgendwo
in der Pampa auskippen, weil er unzufrieden mit der Materialmischung war und eine neue verlangte. Mehr hatte er eigentlich nicht über Halldór zu sagen. Barei und di Tommasso …«
    »Schluss jetzt mit diesem Gewäsch«, fuhr Guðni ihm dazwischen, »das müsstest du doch nach zwei Jahren bei uns langsam kapiert haben - oder sind’s schon drei? So was lesen wir - und zwar vor allem Stefán - in Berichten, wenn wir Lust dazu haben. Mit anderen Worten, später.« Er nahm sich den zerkauten, feuchten Stumpen aus dem Mund, stützte die Ellbogen auf die Knie und lehnte sich vor. Árni zog es vor zu schweigen. »Jetzt wollen wir bloß die wesentlichen Punkte, und die liegen vor. Björn hat sich mit den Bossen von Impregilo angelegt, und Björn war beunruhigt wegen Drogen. Und wer bringt so etwas unter die Leute? Irgendwelches Gesocks, unter anderem auch die Mafia. Halldór lag ebenfalls im Clinch mit denen von Impregilo, hat dauernd rumgemeckert wegen diesem und jenem, wie du sagst, wegen Beton und Armierungen und allem möglichen Scheiß. Der eine Spaghettifresser, der Vize von dem Hauptmacker hier, ist auch bei dem Erdrutsch umgekommen, und nicht nur er, sondern dazu auch noch eine ganz große Nummer aus dem Hauptqartier, Headquarters , verstehst du. Der Hauptmacker hier, Don Ricardo, fetzte sich dauernd mit seinem Vize, mit diesem di Tommasso. Und diese große Nummer aus Italien, Barri oder wie auch immer er heißt, der steckte die ganze Zeit, wo er hier war, mit dem Vize zusammen. Es gab zwar alle möglichen Besprechungen, aber darüber hinaus wurde Don Ricardo einfach außen vor gelassen und durfte alles mit sich selbst besprechen. Und das hat er wohl auch ständig getan. Also, da war eindeutig irgendein Komplott gegen ihn im Gange. Und dann die beiden anderen, der Deutsche und dieser schwedische Kommunist …«

    Katrín konnte nicht an sich halten und unterbrach ihn. »Ich kann mich nicht erinnern, etwas über seine politischen Ansichten gehört zu …«, begann sie, aber Guðni bedeutete ihr mit seinem Stumpen zu schweigen.
    »Die Schweden sind durch die Bank Kommunisten, Schwuchteln oder Weicheier, take your pick . Viele sind sogar sowohl Kommunisten als auch Schwuchteln und Weicheier. Natürlich mit Ausnahme von Ingemar Stenmark. Egal wie, der Deutsche und der Schwede sind erst am Freitag eingetroffen, und die Sitzungen mit all diesen Typen waren heavy , mit Don Ricardo, di Tommasso, Barracuda oder wie immer diese große Nummer hieß, aber wohlgemerkt auch mit diesem Matthías, mit Halldór und Ásmundur und Björn und irgendwelchen Sicherheitsheinis von Impregilo und anderen. Und als sie aus den Besprechungen herauskamen, war das Todesurteil bereits gefällt. Dead men walking .« Er lehnte sich großspurig zurück und steckte sich den Stumpenstummel wieder in den Mund. »Und wieso wohl eigentlich? Euer Pétur oder Páll ist doch wahrscheinlich auch dabei gewesen, habt ihr ihn danach gefragt?«
    Stefán schüttelte den Kopf. »Nein. Wir wussten nichts von irgendwelchen Besprechungen und haben infolgedessen nicht danach gefragt. Aber wir haben uns nach diesem Schweden und dem Deutschen und deren Untersuchungen erkundigt, die Ásmundur in seinem Brief erwähnt. Soweit ich weiß, haben sie ein paar vorläufige Ergebnisse vorgelegt und kamen hierher, um die zu präsentieren und sich mit den Leuten hier über das weitere Vorgehen zu unterhalten. Wahrscheinlich waren das diese Besprechungen, von denen du geredet hast, aber der Mann ist nicht näher darauf eingegangen. Soweit wir wissen, stand diese Inspektionsfahrt in Verbindung damit. Mehr weiß ich nicht, aber du scheinst offensichtlich mehr als wir zu wissen. Woher hast du diese ganze Weisheit?«

    »Von Lárus«, erklärte Katrín, noch bevor Guðni zu Wort kommen konnte. Der zog eine Grimasse, aber das war ihr völlig egal. »Diese Untersuchungen

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