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Blutbraut

Blutbraut

Titel: Blutbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Stück zurück. »Woher weißt du von dem Rejón?«
    »Von Rafael. Und ich wollte ihm zuerst nicht glauben, als er mir erklärt hat, wofür dieses Ding gut ist.« Ich schüttelte den Kopf. »Wie lange hattest du das geplant?«
    Eine Sekunde zögerte er, hob dann wie … gleichgültig die Schultern. Und zuckte zusammen, als es offenbar wehtat. »Sehr
lange. Eigentlich seit klar war, dass du nicht meine Blutbraut werden könntest – ich wollte es beenden, bevor ich endgültig Nosferatu sein würde.«
    Mein Herz krampfte sich zusammen.
    »Und all das andere? Man kauft kein Haus innerhalb von einer Woche oder beschafft falsche Papiere in so kurzer Zeit. Und diese Farben von deinem … Freund in New Orleans …«
    »Als ich begonnen habe, mich zu … verändern, habe ich angefangen, alles … nun ja, in die Wege zu leiten. Leider haben Cris und Rafael meine Pläne sauber zunichtegemacht, als sie mit dir hier auftauchten.«
    »›Sie hätten dich niemals finden sollen.‹«
    Joaquín nickte. »Sí. Und dann stehen sie mit dir vor mir. Ich hätte sie in dem Moment lynchen können. Alle beide.« Er schob seine Hand unter meine, strich mit dem Daumen federleicht über meine Knöchel. »Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Cris dich auch spüren könnte, sobald meine Macht zu schwanken begonnen hat.«
    Ich riss meinen Blick von unseren Händen los und sah ihn an. »Du wolltest mir ein neues Leben geben und dich anschließend umbringen.«
    »Das war der Plan.« Seine Stimme war nicht lauter als meine. »Mein Großvater und Tomás gehörten allerdings nicht dazu.«
    »Aber … warum? Du hättest das alles getan … dabei …«, hilflos verstummte ich für eine Sekunde. Da war das gleiche Gefühl wie in der Kirche. Und wie in der Kirche tat es beinah weh. »Dabei hast du mich doch gar nicht gekannt …«
    »Ich habe dich aus der Zeit gekannt, als du bei uns gelebt hast. Und ich habe dich im Spiegel gesehen.« Mit den Spitzen
von Zeige – und Mittelfinger strich er meine Schläfe abwärts. »Eine wunderschöne junge Frau. Zart. Sanft. Manchmal wild. Manchmal verängstigt. – Und trotzdem stark. Eine Frau, die das Recht hatte, ein Leben zu führen, wie sie es wollte. Den Mann zu lieben, den sie sich aussucht.« Seine Fingerspitzen verharrten an meiner Wange. »Ich wollte das für dich und ich konnte es dir geben. Also habe ich es getan.«
    »Das ist verrückt.«
    »Als du damals bei uns gelebt hast, habe ich dir irgendwann einmal versprochen, dich immer zu beschützen. Dich vor meinesgleichen zu beschützen, war das Mindeste, was ich tun konnte.« Für eine Sekunde forschten seine Augen in meinen. Diamantfahl glitzernd. Atemberaubend. Tödlich schön. Nosferatu. »Hast du Cris geliebt, Lucinda?«, fragte er dann leise. »Liebst du ihn vielleicht immer noch? Sei ehrlich. Ich werde mit allem leben, solange es die Wahrheit ist.«
    Da war etwas in seiner Stimme … Schnell schüttelte ich den Kopf. »Ich liebe Cris nicht. Aber ich mag ihn, ja.« Ich verzog das Gesicht. »Wobei ich mir im Moment nicht wirklich sicher bin, ob das tatsächlich noch so ist. Er hat einiges wiedergutzumachen. – In Boston dachte ich, ich würde ihn lieben. Aber letztlich war das nicht der echte Cris. Oder zumindest nur ein Stück weit. Beantwortet das deine Frage?«
    »Sí. Gracias.« Joaquín nickte.
    »Du hast nichts von ihm gehört, oder? Sie haben in der Ruine … nicht … seine …« Ich biss mir auf die Lippe.
    »No. Er ist genauso spurlos verschwunden wie unser Großvater. « Seine Hand glitt tiefer, blieb auf meiner Kehle liegen.
    Ich spürte seinen Daumen genau über meinem Puls. Unwillkürlich fragte ich mich, wann er wieder mein Blut trinken
würde. »Ist das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?« Übertrieben tief holte ich Luft.
    »Ich wünschte, ich wüsste es, mi luz.« Als hätte er meine Gedanken gespürt, nahm er seine Hand fort, ließ sie auf seinen Oberschenkel sinken. »Und ich wünschte, du hättest keine Angst mehr vor mir.«
    Mein Lächeln war zittrig. »Ich arbeite dran, versprochen.«
    Joaquín nickte. Plötzlich war da ein seltsames Schweigen zwischen uns. Unbeholfen. Hilflos. Und darunter etwas, das sich in meinem Inneren anfühlte wie … eine … Frage? Von einer Sekunde zur nächsten hatte ich Herzklopfen.
    »Ja.«
    Überrascht hob Joaquín eine Braue.
    »Du überlegst, ob du mich fragen kannst, ob ich dich liebe. Und wie.« Wie zuvor holte ich einmal tief Luft. »Ich habe dir gerade die Antwort gegeben.«
    Eine Sekunde

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