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Blutbraut

Blutbraut

Titel: Blutbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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bringt, ich sei trotz dir noch weiter Nosferatu geworden, werden sie die Sache ruhen lassen. Alles bleibt beim Alten.«
    Ungläubig schaute ich zu ihm auf. »Das heißt, du bleibst sogar Patron?« Das klang so gar nicht nach dem Bild, das ich von der Hermandad hatte. Es klang vor allem nicht nach etwas, das Tomás zulassen würde.
    Zu meinem Erstaunen nickte Joaquín. »Sie haben nur die Wahl zwischen ganz oder gar nicht. – Mich zu verlieren, würde die Position der Familie den anderen Familien gegenüber massiv schwächen. Sie können aber auch keinen anderen an
meine Stelle als Patron setzen. Zumindest nicht, solange ich am Leben bin und offiziell Mitglied der Hermandad. Das würde zu viele Fragen aufwerfen. Und wenn infolgedessen die anderen Familien dahinterkämen, wie es um mich steht, müssten sie mich doch zum Teufel jagen, um wenigstens das Gesicht zu wahren. – Oder mich töten.«
    Nein! Ich wurde in seinen Armen starr.
    Beruhigend strich seine Hand über meinen Rücken. »Aber das werden sie nicht tun. Denn das würde bedeuten, meine Blutbraut in Gefahr zu bringen. Eine Moreira. Und wenn das im Ordre bekannt würde … Die Familie Moreira hat im Ordre genug Macht, um ihnen die Hölle heißzumachen.« Seine Bewegung verharrte, stahl sich in meinen Nacken. »No, mi luz, das Einzige, was sie tun könnten, wäre, mich für vogelfrei zu erklären und mich von hier fortzujagen.«
    »Du würdest Santa Reyada verlieren?« Das konnten sie ihm nicht antun.
    »Sí. Und es würde sicherlich mehr als genug … ›aufstrebende‹ Hexer in der Hermandad geben, die sich nur zu gerne damit brüsten würden, Joaquín de Alvaro zur Strecke gebracht zu haben. « Ich schloss die Augen. Er würde ein Leben auf der Flucht führen müssen. So wie ich die ganze Zeit. »Aber wie gesagt: Das wird nicht geschehen.« Behutsam schob er mir die Fingerspitzen unters Kinn, hob mein Gesicht, damit ich ihn wieder ansah. »Denn vor allen Dingen können sie nicht auf meine Macht verzichten, jetzt, da bekannt ist, dass kein Geringerer als mein reizender Großvater hinter den Nosferatu-Massakern steckt. Und offensichtlich äußerst ehrgeizige Pläne verfolgt.«
    »Sie haben dir geglaubt?«
    »Sí. Wenn auch erst im zweiten Anlauf.« Ein dünnes, beinah
unwilliges Lächeln glitt über seine Lippen. »Ruiz ist alt genug, um sich noch an ihn zu erinnern und eine ziemlich konkrete Vorstellung davon zu haben, wozu der Alte zu ›Lebzeiten‹ fähig war. Und jetzt, als Nosferatu …« Seine Hand glitt von meinem Kinn abwärts zu meiner Schulter. »Außerdem habe ich unter seinen … Handlangern mit absoluter Sicherheit drei Nosferatu erkannt, von denen die ganze Hermandad bis heute dachte, sie seien ebenso tot wie er. Der Alte muss regelrecht ›rekrutiert‹ haben. « In der Andeutung einer Bewegung schüttelte er den Kopf. »Sich auf die Gesetze zu berufen und zu erwarten, dass jeder, der Nosferatu wird, auch freiwillig den Kopf auf den Block legt, ist eins. Davon auszugehen, dass es auch wirklich jeder tut, bodenlose Arroganz. Wir hätten es besser wissen müssen.« Wieder war da für eine Sekunde dieses harte Lächeln. »Ob es ihnen gefällt oder nicht: Ohne mich haben sie ihm und seiner Brut nichts entgegenzusetzen. Und nachdem er aufgeflogen ist, muss er umso mehr Erfolge vorweisen, um von den anderen ›großen‹ Nosferatu als ›Patron‹ anerkannt zu werden.« Der Laut, den er ausstieß, klang beinah wie ein leises Auflachen. »Vielleicht sollte ich dem Alten dankbar dafür sein, dass er ausgerechnet jetzt aus der Versenkung aufgetaucht ist. Was meinst du?«
    Ich schauderte. Joaquín zog mich fester an die Wärme seines Körpers. »Ist dir kalt? Willst du hineingehen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Und was sagt Tomás dazu?«
    Behutsam hob er mir eine Haarsträhne hinters Ohr. »Tomás hat Gift und Galle gespuckt. Aber nach dem, was er sich bezüglich Jorge erlaubt hat, muss er sehr vorsichtig sein.«
    Verwirrt runzelte ich die Stirn. »Weshalb?«
    »Solange die entsprechende Person kein Gesetz der Hermandad gebrochen hat, ist es jedem Hexer verboten, die Hand
gegen einen von denen zu heben, die sich uns anvertraut haben. Und er darf auch keinem seiner eigenen Leute befehlen, es zu tun. – Im besten Fall hätten sie Tomás aus dem Konsortium ausgeschlossen. Im schlimmsten aus der Hermandad ausgestoßen. – Jorge hat sich bereit erklärt, keine offizielle Anklage gegen Tomás zu erheben, wenn der sich dafür auch … sagen wir:

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