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Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Titel: Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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passen würde.« Walter Dreyer hoffte auf eine Fehleinschätzung der Magdeburger Polizei bei der Interpretation der Fakten. »Aber möglicherweise hat das alles mit Heitmanns Ermordung gar nichts zu tun. Ein Zusammenhang ist absolut nicht sicher.«
»Natürlich nicht, doch sagten Sie selbst, dass Morde hier nicht häufig vorkommen und es wäre schon ein großer Zufall, wenn hier mehrere derartige Ereignisse unabhängig voneinander aufträten.«
»Gut, das kann ich akzeptieren. Wie wollen Sie also anfangen?«
»Sie kennen die Leute hier, Herr Dreyer, können ihre Reaktionen deuten und ihre Haltung unserer Arbeit gegenüber beeinflussen. Ich wäre froh, wenn wir zusammenarbeiten und Sie mich begleiten könnten. Zuerst wollte ich auf das Gut und die Ahlsens informieren. Dort ist man sicher schon beunruhigt wegen Heitmanns Ausbleiben.«
»Das unter Umständen weniger, denn heute wäre der Abend, an dem sich die Heimatfreunde treffen. Laurenz Heitmann gehörte auch dazu und ging regelmäßig hin. Noch wird ihn also niemand vermissen. Natürlich sollten wir dessen ungeachtet die Ahlsens sofort informieren. Es wird kein leichter Gang werden.«
     
     
    ~ 7 ~
     
    Obwohl der Fußweg auch nicht länger als fünf Minuten gedauert hätte, stiegen sie in Dreyers Dienstwagen, um im Dorf niemandem zu begegnen und in Erklärungsnöte zu geraten. Die Gerüchte würden noch früh genug zu wirken beginnen.
Die Einfahrt zum Gutsgelände von der Hauptstraße aus war noch geöffnet. Es gehörte zu Heitmanns abendlichen Pflichten, das Tor zu schließen. Sie fuhren am linker Hand gelegenen Schwanenteich vorbei. Ein Schwanenpaar fühlte sich belästigt und schwamm stolz zum anderen Ufer. Die Vögel blickten dem störenden Fahrzeug vorwurfsvoll nach. Auf der rechten Seite des Fahrweges, einer alten Buchenallee, waren zwischen den Ziersträuchern und Büschen die Rückfronten der Stallungen zu sehen. Die Allee mündete in einem kleinen, mit einem Rondell verzierten Platz, der die Gartenseite des Gutshauses vom Gutspark trennte.
Sie hielten und Judith Brunner stieg als Erste aus. Sie sah, dass sie bemerkt worden waren. Im als Wintergarten genutzten Pavillon stand jemand auf und öffnete eine Flügeltür. »Darf ich Ihnen helfen? Sie suchen sicher unseren Gasthof. Hier können Sie nicht übernachten, das ist Privatbesitz. Oh, Sie? Guten Abend.« Überrascht blieb der Mann stehen, als er Walter Dreyer sah. »Ich habe das Auto nicht gleich erkannt.« Unsicher blickte er ihnen entgegen. »Was ist los?«
»Guten Abend, Herr Ahlsens. Darf ich Ihnen meine Kollegin, Frau Hauptkommissarin Brunner, vorstellen? Wir müssen mit Ihnen reden.«
Sie reichten sich die Hände und gingen hinein. Inzwischen war auch eine junge Frau in den Pavillon gekommen, die ein Tablett mit Geschirr und Gebäck trug. Sie stellte es ab. »Onkel Botho, du hast gar nicht erwähnt, dass wir noch Besuch bekommen. Oh, Walter, ... ist was passiert?«
Dreyer bat die beiden, sich hinzusetzen. Er wusste nicht recht, wie er das Gespräch beginnen sollte. »Hätten Sie auch für uns eine Tasse Kaffee?«
Astrid Ahlsens lief rasch in die Küche und kehrte mit zwei weiteren Gedecken zurück. Sie ließ sich besorgt neben ihrem Onkel auf einem grazilen hölzernen Sitzsofa nieder, das sehr bequem aussah. Judith Brunner, die mit dem Rücken zur Glaswand auf einem dazu passenden Sessel saß, konnte auch das übrige Mobiliar und die Ausstattung bewundern, welche dem Wintergarten einen unwiderstehlichen Charme verliehen. Üppige Pflanzen, wunderschöne, alte Gefäße und ein rustikaler Steinfußboden bildeten mit den Holzmöbeln ein beeindruckendes Ensemble.
Astrid Ahlsens wurde unruhig. »Ist was mit Laurenz?«
»Wieso fragen Sie? Ist heute nicht sein Heimatfreunde-Abend?«, wunderte sich Judith Brunner.
»Doch, schon. Aber heute Vormittag sprachen wir kurz miteinander, bevor er nach Gardelegen fuhr, um Laura abzuholen. Und da erwähnte er nebenbei, dass er abends etwas anderes vorhabe. Auch wollte er sich beeilen, um rasch mit Laura vom Bahnhof zurück zu sein. Dort müssen sie sich allerdings verspätet haben. Laura ist aber schon eine Weile da; ich habe bereits mit ihr telefoniert. Nur Laurenz hat sich noch nicht zurückgemeldet.«
Dreyer blickte sie ernst an. »Das wird er auch nicht, Astrid. Er ist tot.«
»Oh nein! Wieso?«
»Er wurde ermordet.«
Astrid Ahlsens lehnte sich zurück; ihr Onkel stand auf. »Können Sie das bitte wiederholen? Ermordet? Wer sollte denn den alten

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