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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ihrem schludrigen Tritt aus. Du weißt gerade genug, um dich in Schwierigkeiten zu bringen , dachte ich, dann wickelte ich meinen Schal ab und fing damit ihre Handgelenke ein, als sie nach mir schlug. Sie wich zurück, aber ich riss sie nach vorne und auf mein angezogenes Knie. Mit einem Zischen klappte sie nach vorne zusammen.
    Ich ließ den Schal los und schob mich hinter sie, um ihr den Absatz meines Stiefels in die Kniekehle zu setzen. Ihr Bein gab nach und sie fiel um, immer noch damit beschäftigt, wieder Luft zu bekommen. »Ooooh, ’tschuldigung«, sagte ich, dann löste ich meinen Schal von ihren Händen und verzog das Gesicht, weil er jetzt voller klebriger Erdbeermasse war.
    Ich musterte die Frau eingehend, um festzustellen, ob sie genug hatte. Ihr maßgeschneiderter Mantel sah furchtbar aus und jetzt klebten unordentliche Strähnen an ihrem Kopf, wo vorher Perfektion geherrscht hatte. Als ich sah, wie sie schon wieder zu mir aufstarrte, obwohl sie kaum fähig war, wieder einzuatmen, fiel ich in eine Angriffshaltung mit geballten Fäusten. »Glauben Sie immer noch, dass Sie zäher sind als ich, Erdbeertörtchen?«, sagte ich und rührte mich nicht, als Ivy neben mir erschien. Sie stemmte die Hände in die Hüften, atmete tief ein – und lächelte. Ich
wusste, dass Ivy zu viel Klasse und Kontrolle hatte, um sich auf sie zu stürzen, aber es war nervenaufreibend, zu sehen, wie sie plötzlich eleganter und sinnlicher wurde, während ihre Pupillen sich zu vollem, hungrigem Schwarz erweiterten.
    Als ich mich an das Gefühl erinnerte, wie ihre Zähne in meinen Hals geglitten waren und eine unglaubliche Mischung aus Genuss und verlockender Ekstase ausgelöst hatten, durchlief mich ein Schauder. Ich schloss kurz die Augen und verdrängte das Gefühl. Neben mir fühlte ich, wie Ivy zitterte, weil sie meine Reaktion gefühlt hatte. Nein, Rachel. Absolut und für immer Nein.
    Die kniende Frau beobachtete, wie Ivy erst ihre Tasche, dann ihren Ausweis über den Boden auf sie zuschlittern ließ, so dass sie kurz vor ihr liegen blieben. Mit unsicheren Bewegungen kam sie auf die Füße. Sie hatte keine Angst, sie war wütend.
    »Es wäre einfacher gewesen, wenn Sie mitgekommen wären«, sagte sie, und Ivy räusperte sich drohend. Die Frau presste die Lippen aufeinander, nahm ihre Handtasche und ging, ohne ihren Ausweis einzusammeln, zur Tür, den Kopf hoch erhoben. Sie wirkte winzig neben dem übergewichtigen Manager mit der blauen Krawatte, der sie anschrie.
    Ivy glitt neben mich und ich hielt den Atem an. »Willst du, dass ich sie aufhalte?«
    Ich zitterte, als ich mich daran erinnerte, wie viel Energie sie in ihrem Chi gehalten hatte. Mein Blick wanderte von den langsam verblassenden giftigen Blasen zu Ivys Arm, der immer noch nass war vom Hummerbecken. »Nein. Geht’s dir gut?«
    »Yeah. Er ist nur taub geworden. Zombiebombe. Wie steht’s mit dir?«

    Die automatischen Türen öffneten sich und sie war weg. »Okay«, sagte ich, dann hob ich ihren Ausweis auf. Vivian Smith, aus Kalifornien. Es musste eine Fälschung sein, doch ich steckte ihn trotzdem in die Tasche.
    Die Angestellten, die uns beobachtet hatten, klatschten schwach. Es war alles vorbei bis auf die Anzeigen. Ich zog mich von Ivy zurück, weil ich ihr ein wenig Raum geben wollte, um mit ihren Instinkten klarzukommen, und rutschte dabei fast auf den Erdbeeren aus. Der Manager stand wütend an der Fleischtheke. Aber er nahm gerade seinen Mut zusammen, und es würde nicht lange dauern, bis er mit seiner hohen Stimme auf mich einschrie. Ich war ein praktischer Sündenbock mit hochhackigen Stiefeln und strähnigem, erdbeerüberzogenem Haar. Das war nicht mein Fehler!
    Der Schleim, der den Boden überzog, wirkte wie ein Blutbad. Ein silbernes Blitzen erregte meine Aufmerksamkeit und ich durchsuchte die Frischeabteilung, bis ich meine Tasche fand. Die Beschwerden des Managers wurden lauter, während ich mein Tödliche-Zauber-Amulett und mein Schwermagie-Amulett hervorholte. Ich würde Vivian durchaus zutrauen, dass sie eine versteckte Falle zurückließ, aber beide Amulette zeigten ein hübsches, freundliches Grün. Das Silber war einfach nur normales Metall ohne angehängte Zauber. Zumindest ohne tödliche.
    »Was ist das?«, fragte Ivy, als ich es aufhob. Ich wischte den Schleim ab und mir wurde kalt.
    Es war eine erlesen gearbeitete silberne Brosche in Form eines Möbiusbandes. Ich schluckte schwer und legte meine zitternden Finger darum, um sie zu

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