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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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starrte die Frau an, die immer noch am Regal lehnte und mich grimmig anlächelte, obwohl ihr Bauch ziemlich wehtun musste. »Erwischt, Morgan«, sagte sie kurzatmig. Sie hatte einen Arm um ihren Bauch geschlungen und in ihren Haaren klebten Salatblätter. »Sie sind gar keine so harte Type. Wir haben Sie erwischt.«
    Und wer ist wir? »Ich arbeite nicht für schwarze Hexen«, sagte ich. Das Gefühl des Plastikbandes an meinem Handgelenk gefiel mir gar nicht. »Mir ist egal, was Sie gehört haben.«

    »Schwarze Hexen?«, keuchte sie und schubste mich nach hinten, um sich aufrichten zu können. »Das ist witzig. Auf geht’s.«
    »Sie kapieren es einfach nicht«, sagte ich ungläubig. »Zip-Strip oder nicht, ich komme nicht mit!«
    Als Ivys Absätze hinter mir klapperten, glitt der Blick der Frau über meine Schulter. Sie tauchte ihre Hand in eine Manteltasche und warf etwas, das wahrscheinlich ein Splat Ball war.
    »Ivy, nein!«, schrie ich und wirbelte herum, aber es war zu spät. Reflexartig hatte Ivy ihn aufgefangen, er war in ihrer Hand zerplatzt und hatte ihre Haut getränkt. Für einen Moment dachte ich, alles sei in Ordnung, aber dann keuchte Ivy auf. Angst packte mich, als ich sah, dass ihre Hand mit einem schwarzen Schleim überzogen war, der ihren Arm hinaufkletterte und immer weiter wuchs. Was zur Hölle?
    »Tunk ihn ein!«, schrie ich und zeigte auf das Hummerbecken. »Ivy, tunk deinen Arm in Salzwasser!«
    Die gaffenden Angestellten jubelten zustimmend, als der lebende Vampir an die Fischtheke rannte. Sie stieß den Deckel vom Becken und tauchte ihren Arm bis über den Ellbogen hinein. Wasser schwappte über den Rand und die Angst, die sich auf ihrem Gesicht gezeigt hatte, ließ nach. Sie drehte sich um, schaute die kleine Frau an – und lächelte, so dass man ihre spitzen Reißzähne sah. Jetzt würde es hässlich werden.
    Mit schwingendem Rock und unordentlicher Frisur wich die Frau zurück, aber der erwartungsvolle Ausdruck auf ihrem Gesicht verriet mir, dass sie keineswegs Angst hatte. Ihre Hände bewegten sich in uralten Kraftliniengesten und sie murmelte lateinische Worte. Ich hatte nur Sekunden, um zu verhindern, dass der Zauber vollendet wurde.

    »Das war ein Fehler, Flittchen«, sagte ich leise. Ich schnappte mir eine Melone und warf sie auf sie in dem Versuch, den Zauber zu brechen, bevor er aktiviert war. Sie duckte sich und warf einen glühenden Ball aus Jenseits, während sie noch darum kämpfte, auf den Beinen zu bleiben. Ich sprang zur Seite, um ihrem Zauber zu entgehen, und wirbelte sofort herum, um zu sehen, wie er mit einem zischenden Geräusch auf die Fliesen traf. Ich riss die Augen auf, als eine grässliche Masse aus brodelnden Blasen entstand und dabei bösartig blubberte. Was wirft sie da? Das kann nicht legal sein! Aber ihrem fanatischen Blick nach zu schließen war ihr das völlig egal.
    »Wer zu Hölle sind Sie?«, schrie ich.
    »Dilatare!« , rief sie und aktivierte den nächsten Fluch, kurz bevor sie auf einem zertretenen Salatkopf ausrutschte und mit einem schmerzhaften Grunzen auf den Boden fiel. Ihre Magie allerdings war schon freigegeben.
    »Feuer, Ivy!«, brüllte ich, als die Frau panisch aus der Nähe des glühenden Balls unfokussierter Magie krabbelte und sich unter einem Apfeltisch versteckte. Ihre Magie driftete wie ein Kugelblitz, bis er unter die Erdbeeren rollte und dort explodierte.
    Angestellte schrien. Rotes Zeug flog überall herum. Ich duckte mich, als mit nassem Matschen verschiedene Kartons um mich herum landeten.
    »Was zur Hölle stimmt nicht mit Ihnen?«, keifte ich, als ich auf die Füße kam und das schmierige Zeug von mir abwischte. Die Frau war nicht nur besser in Magie als ich, es machte ihr auch nichts aus, dreckig zu werden. Obwohl sie angeschlagen und voller Dreck und Erdbeermatsch war, lächelte sie immer noch. Sie wirkte wie jemand, dem alles egal war, jemand, der wusste, dass niemand ihn für das, was er tat, verantwortlich machen würde. Dieses Flittchen
stand über dem Gesetz oder dachte zumindest, es zu tun.
    Ich schaute zu Ivy, die in der Nähe stand und beiläufig in der Tasche der Frau wühlte. Sie fand ihren Ausweis, hielt ihn mit zwei Fingern hoch und nickte. Ich deutete das als gutes Zeichen und rannte auf die Frau zu. Gebannt oder nicht, wir würden das jetzt klären. Nur weil ich keine Magie wirken konnte, war ich noch lange nicht hilflos.
    Ihr weißer Mantel bauschte sich um sie, als sie unter meinem Schlag durchtauchte. Ich wich

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