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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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getroffen, hierherzukommen, und andere sind mir gefolgt. Ich bin Sidereal.«
    »Sidereal«, wiederholte ich. »Ich bin Rachel, aber das weißt du wahrscheinlich schon.«
    »Der Name eines Geringeren verblasst schnell.« Sidereal korrigierte seine bis jetzt leicht gebeugte Haltung und sein Gesicht wurde rot, wahrscheinlich vor Wut, weil es ihm schwerfiel, ohne Flügel das Gleichgewicht zu halten.
    »Ich wünschte, ihr hättet uns nicht angegriffen«, murmelte ich.
    Sidereal fing an, langsam im Kreis zu gehen. Sein Gleichgewicht war besser, wenn er sich bewegte. »Es war ein gutes
Wagnis. Im Falle eines Sieges hätten wir bis zum Herbstzug überlebt. Wenn wir versagten, wäre es egal.« Er hielt an und legte eine Hand gegen die Barriere zwischen uns. »Uns am Leben zu lassen, wird dir in den Verhandlungen mit dem Hexenzirkel kein Druckmittel verschaffen. Wir sind Werkzeuge, die man wegwerfen kann.«
    Ich riss die Augen auf. Mir war nie auch nur der Gedanke gekommen, sie als Geiseln einzusetzen. »Ihr seid keine Werkzeuge«, sagte ich und spielte nervös am Tisch herum. »Und ihr seid auch keine Geiseln. Ich habe den Zauber gebrochen, weil es einen anderen Weg geben muss. Ihr seid noch am Leben. Wo Leben ist, gibt es auch Entscheidungen. «
    Sidereal wirbelte herum und fiel dabei fast hin. »Wir sind die lebenden Toten«, sagte er, und in seinen riesigen Augen stand Wut. »Unsere Flügel werden nicht nachwachsen. Meine Leute sind flugunfähig. Wir können im Herbst nicht nach Süden ziehen und wir können nicht kämpfen. Wir wollten das Land gewinnen, das wir brauchten, oder als Bettler sterben. Du hast uns einen sehr harten Tod zugedacht, Dämonenbrut.«
    Pierce schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, so dass alle zusammenzuckten. »Nenn sie nicht so«, drohte er, und Sidereal schenkte ihm einen bösen Blick.
    »Ich war auch einst eine lebende Tote«, sagte ich, und Ivy schnaubte. »Eigentlich bin ich es noch. Aber ich bemühe mich.«
    Sidereal wandte sich ab. Die Stümpfe seiner Flügel waren verbunden, aber ein helles Sekret durchnässte den Stoff. Mein Magen verkrampfte sich. Pierce hatte Recht. Ohne ihre Flügel konnten sie nicht bestehen. Der Tod, wenn auch hart, wäre eine Gnade gewesen. Eine Gnade, die ich ihnen genommen hatte. Denk nach, Rachel . »Vielleicht
gibt es einen Zauber, der eure Flügel heilt?«, überlegte ich.
    Sidereal drehte sich zu mir um und legte den Kopf schräg. »Wir haben immer noch kein Land.«
    »Dann könnt ihr vielleicht hierbleiben.«
    »Unrat!«, schrie Jax. Seine Flügel klapperten und er hielt das Schwert auf die Fairys gerichtet. »Niemals. Niemals!«
    Ivy runzelte die Stirn und Pierce wirkte besorgt. »Es muss einen Weg geben, das in Ordnung zu bringen«, beharrte ich.
    Sidereal stiefelte vorwärts und musste sich dann an der Innenseite der Blase abstützen. »Du würdest uns zwingen, unter dem Schutz von Pixies zu leben?«, knurrte er und zeigte seine Fangzähne. »Du würdest uns zu Sklaven machen?«
    »Sie sind hinterhältige Verräter!«, rief Jax und zog damit die Aufmerksamkeit der Pixies am Feuer auf sich. »Wir werden sie eher umbringen, als dass wir sie in unseren Garten lassen!«
    »Was ist das Problem?«, fragte ich angespannt. »Ihr esst doch nicht einmal dasselbe. Es kommt nur darauf an, sich auf gewisse Höflichkeitsregeln zu einigen. Und es ist nicht deine Entscheidung, sondern die deines Dads.« Ich setzte mich aufrechter hin und schaute mich nach Jenks um. »Jenks?«, rief ich, weil ich Jax’ kindische Intoleranz leid war. Es wäre nicht einfach, Pixies und Fairys dazu zu bringen, miteinander zu leben, aber sie würden es versuchen.
    »Sie werden alles zerstören!«, rief Jax mit rotem Gesicht und verlor heißes Glitzern. »Du bist ein ignoranter Nichtswisser! «
    Ceri schenkte mir ein Ich-habs-dir-doch-gesagt-Lächeln. Ich runzelte die Stirn. »Jenks!«, schrie ich nochmal und lauschte auf seine Flügel, hörte aber nichts. Ich schaute zu
Ivy, und Besorgnis breitete sich in mir aus. »Wann hast du Jenks das letzte Mal gesehen?«
    »Als er mir von dem Späher erzählt hat«, sagte sie und stand hastig auf.
    »Jenks!«, schrie ich besorgt, und selbst Ceri entschränkte die Arme und schaute in die Bäume.
    Für fünf lange Sekunden lauschten wir auf seinen Flügelschlag, während die Sorge in mir zu Angst wurde. Mit abgehackten Bewegungen stand ich vom Picknicktisch auf und schlug mir dabei heftig das Bein an. Ceris leiser Befehl an die Pixiekinder – »Findet

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