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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Tränen quollen hervor, um sich in glitzerndes Funkeln zu verwandeln, als sie trockneten. Auf seiner Wange war ein Blutfleck, wo Matalina ihn zuletzt berührt hatte. »Sie ist gegangen, um den Hinterausgang zu bewachen«, sagte er wie in Trance. »Sie müssen sich zurückgehalten haben.« Mir verkrampfte es die Brust. »Ich hätte sie in den Schlaf singen sollen. Sie war so müde, und sie wollte, dass ich singe.« Verwirrt sah er
mich an. Seine Flügel standen still. »Ich bin allein«, stellte er verwundert fest. »Ich habe versprochen, immer bei ihr zu bleiben. Und hier bin ich. Allein. Und sie ist weg.«
    »Du bist nicht allein. Jenks, bitte«, sagte ich, unfähig, meine Tränen zu stoppen. Irgendwo hatte ich gehört, dass Pixies an ihrer Trauer eingingen, wenn ihre Gefährten starben. »Es kommt in Ordnung. Du hast Ivy und mich. Wir sind da. Wir brauchen dich. Matalina hat dir gesagt, dass du bei uns bleiben sollst.«
    Ich hörte erst das Klappern von Pixieflügeln, dann Ivys Schritte. Rex duckte sich. In einer Wolke aus blutbefleckter Seide ließ sich der gesamte Schwarm wie eine große, weinende Rose nach unten sinken. Die Katze rannte weg, weil sie das nicht ertragen konnte. Ivy stand über uns, und als ich aufsah, sah ich die Tränen in ihren Augen. Ich konnte nichts sagen, weil mein Herz seine Qual mitfühlte. Matalina.
    »Oh, Jenks«, hauchte Ivy und ließ sich auf ein Knie sinken. »Es tut mir leid.«
    Er hatte sich wieder seiner Frau zugewandt und versuchte zu lächeln, während er ihr das Gesicht streichelte und die Haare zurückstrich. »Sie ist hier, aber ich bin allein«, sagte er, als versuche er, es zu begreifen. »Ich verstehe das nicht.«
    Die Totenklage hob und senkte sich, und Ivy biss die Zähne zusammen. »Du bist nicht allein, Pixie. Wage es nicht, dich irgendwo zum Sterben zu verkriechen!«
    Mit vor Kummer verzerrtem Gesicht starrte er sie an. »Ich bin allein«, sagte er einfach. Er stand auf und fand Jax, der traurig dastand, während Jih an seiner Schulter weinte. »Jax, der Garten gehört dir«, sagte er, und der jüngere Pixie zuckte zusammen. »Halt Rachel am Leben, wenn du auch nur einen Funken Respekt für deine Mutter hast«, fuhr er bitter fort. Und während Ivy und ich starrten, nahm
Jenks Matalina in die Arme und trat in einen Schatten, der den hinteren Tunnel zu ihrem Haus versteckte.
    Das Wehklagen wurde lauter und verwandelte sich in eine wortlose Melodie, herzzerreißend in ihrer Schönheit. Die Pixies sammelten sich, hoben mit vor Trauer blauen Flügeln ab und die Tränen, die sie vergossen, ließen sie glühen. Alle außer Jax, dessen Füße an den Boden genagelt zu sein schienen.
    »Nein! Ich will den Garten nicht«, schrie er zu der kleinen Öffnung hin. »Ich will deine Träume nicht, alter Mann! Ich habe meine eigenen!«
    Ich drehte mich verängstigt zu Ivy um. »Was meint er damit, dass der Garten Jax gehört?«
    Jax hob ab und ich setzte mich auf die Fersen zurück, um ihn im Blickfeld zu behalten. »Ich soll eine Frau finden und das Land behalten«, erklärte er. Mit klappernden Flügeln flog er zu dem leeren Tunnel, ging aber nicht hinein. »Ich will ihn nicht! Du kannst mich nicht zwingen«, tobte er. »So soll es nicht passieren!«
    »Das ist Jenks’ Land«, sagte ich unsicher. »Er ist meine Rückendeckung, nicht du.«
    Ivy weinte. Die Tränen liefen ungehemmt über ihre Wangen. »Er ist mit ihr nach unten gegangen«, sagte sie. »Er wird nicht wieder rauskommen. Niemals.«
    Abrupt richtete ich mich auf. »Was meinst du mit niemals? «
    »Er wird sich umbringen, um bei ihr zu bleiben.«
    »Jenks!«, schrie ich voller Panik, schob mein Gesicht vor das Loch und sah zum ersten Mal die kleinen schwarzen Steine, die in die Wand eingelassen waren, um die Erde zurückzuhalten, und die die Öffnung wie einen Schatten wirken ließen. »Jenks, ich brauche dich!«, schrie ich. »Komm zurück!«

    Ich bekam keine Antwort, und zitternd drehte ich mich zu Jax um. »Geh rein und hol ihn.«
    Jax beugte den Kopf und verschränkte die Arme vor dem Bauch. »Ich kann nicht«, sagte er knapp und wandte sich ab.
    Er kann nicht , dachte ich verwirrt. Mit rasendem Herzen stand ich auf. Der Morgen war noch genauso schön, die Bäume genauso grün und ich hörte die leisen Geräusche der Stadt, als die Menschen in die Arbeit gingen. Aber jetzt war alles anders. Zerbrochen. Es musste einen Weg geben, das zu richten. Ich würde dieses Ende nicht akzeptieren. Auf keinen Fall.
    Wie in einem

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