Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
Atem stocken ließ, war die Erkenntnis, dass Jenks nicht sterben würde. Und Matalina auch nicht.
    »Matalina«, sagte ich leise und beugte mich vor. »Ceri ist hier. Sie kann dich heilen.« Sie werden für immer leben, alle beide. Es wird in Ordnung kommen. Es kommt in Ordnung! Endlich würde mal etwas gut laufen!
    Ich streckte meine Hand aus, um sie aufzunehmen, aber Matalinas sanftes »Nein« stoppte mich. Nein? Was meinte sie mit Nein?
    »Rachel, du musst etwas für mich tun«, bat Matalina, während Jenks versuchte, sie zu beschwichtigen. Aber in ihren Augen erschien ein scharfes Glitzern und sie legte eine kleine, schöne und tödlich weiße Hand über seinen Mund. Jenks küsste sie und schwieg, während Tränen auf ihre Hand tropften. Er wischte seinen Staub von ihr. »Das ist meine Entscheidung«, sagte sie und sah mich eindringlich an. »Ich bitte dich nur, Jenks danach am Leben zu halten.«
    Ich fing an zu weinen und schluckte schwer, als Trauer meine Hoffnung überwältigte und umso grausamer erschien, weil ich kurz gehofft hatte. Nein? Warum?
    »Mattie«, protestierte Jenks, und ihre vogelgleichen Augen
suchten seine. Sie sah um Ecken. Verdammt. Nicht schon wieder!
    »Ich will nicht neu anfangen, Jenks. Ich bin müde. Aber ich bin stolz auf dich, mein Visionär.« Ihre Hand zitterte, als sie seine Wange berührte und dort eine Blutspur hinterließ. »Dass du die Enden von Dingen siehst, die du angefangen hast, ist richtig, aber ich will meine Kinder nicht überleben. Ich bin in erster Linie eine Mutter. Du bist eine Macht, Jenks, und ich danke meinem Schicksal, dass ich mich an dich gebunden habe.«
    »Du kannst auch eine Macht sein, Mattie«, setzte er an, aber seine Stimme brach, als sie nur abwinkte. Unter ihrem Körper quoll etwas Rotes hervor, und ich wusste, dass sie nur noch wenige Momente hatte. Trotzdem lächelte sie und schenkte ihm bis zum Ende ihre Liebe.
    »Nein«, sagte sie fest. »Ich will, dass du bleibst, wenn ich gehe. Brich wieder die Tradition, mein Geliebter, und verbrenne mich allein in dem Haus, das wir gebaut haben. Ich will dich nicht bei mir haben. Du bist noch nicht fertig. Du siehst zu weit voraus. Du musst die Welt aus deinen Gedanken real werden lassen, damit unsere Kinder darin fliegen können.«
    »Nimm den Zauber, Mattie«, flehte Jenks rau, »dann können wir die Zukunft gemeinsam sehen.«
    »Ich würde sie lieber von dir erzählt bekommen«, flüsterte sie, und meine Kehle wurde eng, während Tränen über meine Wangen rannen. »Ich will sehen, wie deine Augen leuchten, wenn du mir alles berichtest. Ich werde unter den Hasenglöckchen auf dich warten. Dort werde ich immer sein.«
    »Mattie?«, rief Jenks und zog sie näher an sich, als er fühlte, dass sie ihm entglitt. »Ich will nicht ohne dich sein. Ich brauche dich!«

    Matalina öffnete die Augen weit, aber ich war mir nicht mehr sicher, ob sie ihn noch sah. »Nicht so sehr, wie du … denkst«, sagte sie langsam. »Schau, was du getan hast. Ich werde glücklich sterben. Alle meine Kinder werden überleben. Welche Mutter kann das mit ihrem letzten Atemzug sagen? Danke, Jenks. Singst du für mich? Ich bin so müde.« Sie schloss die Augen und kämpfte um einen letzten Atemzug, nicht um weiterzuleben, sondern um ihre letzten Worte zu hauchen. »Ich liebe dich.«
    »Bitte, Mattie!«, schrie Jenks verzweifelt. »Wir können das zusammen tun. Wir können alles zusammen schaffen! Bitte …«
    Aber sie war gegangen, und er war allein, obwohl er seine Frau in den Armen hielt und sie wiegte, während er weinte.

22
    Ich konnte nichts tun, nur hilflos auf sie herabblicken. Jenks . . . Meine Tränen fielen neben ihm auf den Boden und ich wollte etwas – irgendetwas – tun, aber ich war nutzlos. Ich war zu verdammt groß. »Jenks?«, flüsterte ich und stellte schützend meine Hände um ihn.
    Er blinzelte und sah mich mit seinen leuchtenden grünen Augen an. »Sie ist nicht hier . . . «, wimmerte er wie im Schock.
    Ich war zu groß. Ich konnte ihn nicht umarmen. Ich konnte ihm nicht sagen, dass alles okay war, indem ich ihn hielt, bis er sich selbst wiederfand. »Ivy!«, schrie ich, dann ließ ich mich auf die Ellbogen fallen, in dem Versuch, ihm näher zu kommen. Matalinas Gesicht war mit Blut und silbernem Staub befleckt, was sie aussehen ließ wie einen müden Engel. »Jenks, es tut mir leid«, flüsterte ich, weil meine Kehle zu eng war, um mehr zu sagen. Gott, es tut mir so leid.
    Seine Augen waren weit aufgerissen und

Weitere Kostenlose Bücher