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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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für Pierce.«
    Befriedigt leerte ich die Phiole und wartete auf Jenks’ bissigen Kommentar über nackte Hexen im Garten Eden, aber natürlich kam nichts. Mein Herz krampfte sich zusammen. Der staubige Geschmack des Trankes schien meinen
Mund auszutrocknen und ich schluckte. Dann fuhr ich mir mit der Zunge über die Zähne, um die Reste zu lösen. »Das ist furchtbar«, sagte ich, zog eine Grimasse und zapfte die Linie an. Jetzt blieben nur noch die magischen Worte. »Wie lautet das Wort, um sich zurückzuverwandeln?«, fragte ich.
    Ceri zuckte mit den Achseln. »Dasselbe, mit dem du ihn aktivierst.«
    Ich dachte zurück an den Größenzauber für Jenks im letzten Sommer. »Non sum qualis eram?«
    Ceri riss die Augen auf und ich konnte noch einmal nach Luft schnappen, bevor sie aus meinen Lungen gepresst wurde.
    So schnell begann er zu wirken. Es gab keinen Schmerz, aber ich konnte fühlen, wie die Kraftlinie in mich glitt und dort vibrierte, bis jede Zelle sich übervoll anfühlte. Eine Schicht aus verschmutztem Jenseits überzog mich und dämpfte mein Gehör, aber trotzdem hörte ich ein Klicken wie von Millionen Abakussen, als meine Zellen sich darauf vorbereiteten, sich zu verwandeln, und andere Funktionen ausschalteten. Dann zögerte der Energiefluss.
    Ich konnte wieder einmal Luft holen, bevor ich keine mehr bekam. Es fühlte sich an, als würde ich ausgequetscht wie eine Zahnpastatube. Energie floss aus mir heraus, als ich schrumpfte. Meine Augen funktionierten nicht mehr und ich bekam die Panik. Ich hörte, wie etwas zerbrach: ein harter Schlag gefolgt vom Klirren von Scherben. Ich dachte, es könnte meine Seele sein.
    Mit einem letzten Vibrieren der Linie vollendete sich der Fluch. Meine Ohren knackten und alles klang seltsam. Ich öffnete die Augen, nur um festzustellen, dass ich mich in einer dämmrigen Welt aus Baumwolle befand, die nach Seife roch. Mein T-Shirt. Ich hatte es geschafft. Ich befühlte meinen Rücken und atmete auf, als ich keine Flügel fand.

    »Ich nehme den Schmutz an«, sagte ich, als ich das erste Zwicken aus dem Jenseits fühlte. Die Welle des Schmerzes brach über mich und ließ eine neue Schicht schwarzen Ungleichgewichts zurück. Ich kostete sie, als ich mir eine Falte des T-Shirts griff und versuchte, mich damit zu bedecken. Ich hatte das Gefühl, dass die neue Schicht fast metallisch schmeckte. Meine Beine waren haarig, wie in Ich-kann-meinen-Rasierer-nicht-finden. In meine Achselhöhlen würde ich nicht mal schauen, weil ich genau wusste, was ich sehen würde. Plötzlich ging mir auf, dass ich meine biologische Uhr schon wieder zurückgesetzt hatte. Kein Wunder, dass Dämonen ewig lebten.
    »Nett«, flüsterte ich und schaute auf, als ich das Summen von Pixieflügeln hörte, begleitet von einem Lichtstahl. Es war Jih, und sie sah aus wie ein Engel, als sie in mein Shirt kletterte, umgeben von blau leuchtendem Dunst. Sie trug ein grünes Kleid mit goldener und silberner Spitze über dem Arm. Darunter lagen eine grüne Hose und ein Hemd – für Pierce, da war ich mir sicher. Die junge Pixie schob eine Stofffalte zur Seite und richtete sich auf. Sie wäre wohl ungefähr zwanzig Zentimeter kleiner gewesen als ich, wenn wir menschliche Größe gehabt hätten. Ihr Gesicht war mit den glitzernden Streifen ihrer Tränen überzogen und sie wirkte elend. Ich wusste, dass sie erwachsen war, mit einem Ehemann und einem eigenen Garten, aber für mich sah sie aus wie zehn, und mein Herz flog ihr zu. Ich war nicht die Einzige, die trauerte.
    »Ms. Rachel«, sagte sie und hielt mir das Kleid entgegen. Ihre Stimme klang genauso wie immer, was ich seltsam fand. Meine auch.
    »Danke, Jih«, sagte ich, griff mir schnell das Kleid und nahm ihre Hilfe beim Anziehen an. Das Gewebe überkreuzte sich am Rücken und wurde vorne gebunden, um Platz
für die Flügel zu lassen. Der Stoff selbst war weich und so leicht, dass ich kaum spürte, dass ich etwas anhatte, so dass ich mich trotzdem nackt fühlte. Abgesehen davon, dass man meine grauenhaft haarigen Unterschenkel sah, passte es mir perfekt. »Das ist wunderschön«, murmelte ich, und Jih rang sich ein trauriges Lächeln ab, wobei sie mir zum ersten Mal in die Augen sah.
    »Danke«, sagte sie leise. »Ich habe es letztes Jahr gemacht. Es war das erste Mal, dass ich versucht habe, dieses Spitzenmuster zu machen. Es hat mich eine ganze Woche gekostet, meine Mutter zu überzeugen . . . «
    Sie hielt inne und mir brach fast das Herz, als sie die Hände

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