Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
entspannen, dann berührte er meinen Arm und lächelte. »Es ist ein Fluch«, sagte er und lehnte sich plötzlich vor, um mir einen keuschen Kuss auf die Wange zu geben, der mich in einer Wolke aus Rotholzgeruch zurückließ. Mit selbstbewussten Schritten erklomm er ebenfalls die Treppen und schloss die Tür lautlos hinter sich. Einen Moment später wurde das Küchenfester zugeknallt. Der Hinweis war deutlich. Bleibt weg .
    Zitternd setzte ich mich wieder. Mit einem Seufzen ließ sich Ivy mir gegenüber nieder. Wir tauschten einen langen Blick und wussten genau, dass Ceri und Pierce den einfachen Teil übernommen hatten. Es würde unsere Aufgabe sein, die richtigen Worte zu finden, um Jenks davon zu überzeugen, dass das Leben lebenswert war, auch wenn sein Grund zu leben gestorben war. Die Entscheidung über das Schicksal der Fairys konnte warten.

23
    Es war fast Mittag, und ich saß immer noch am Picknicktisch, den Oberkörper über die Platte gebeugt, während ich auf Jenks’ Baumstumpf starrte. Wenn Brooke erfahren hatte, dass der Fairy-Angriff misslungen war, und beschloss, am selben Morgen noch einen zweiten Angriff zu starten, war ich so gut wie tot, aber es war mir egal. Ich wartete auf ein Lebenszeichen aus Jenks’ Baumstumpf, und ich würde nicht nach drinnen gehen und es vielleicht verpassen. Ivy war reingegangen, um rauszufinden, wie lange es noch dauern würde, und das war vielleicht fünf Minuten her.
    Der Frühlingswind wehte mir eine Strähne ins Gesicht und ich schob sie zur Seite, während ich weiter auf den Baumstumpf starrte, immer nur starrte. Meine Hüfte tat weh, wo ich einmal zu oft auf den Boden geknallt war, mein Arm schmerzte, wo ein Fairy-Pfeil mich getroffen hatte, und meine Fingernägel stanken nach verbranntem Bernstein. Am Ende des Tisches bewegten sich die Fairys, erholten sich von ihren Wunden und lernten, wie man ohne Flügel ging. Sie warteten immer noch darauf, zu erfahren, was ihr Schicksal sein würde. Der Garten war fast völlig still. Kein Vogel oder Insekt, kein Klappern von Flügeln, kein Pixie-Klagelied. Es war unheimlich. Ich setzte mich auf und fühlte, wie etwas in meinem Rücken knackte. »Wo sind alle?«, flüsterte ich, ohne eine Antwort zu erwarten.

    »Versprengt«, sagte ein Fairy, und ich schaute fragend zu Sidereal, der am Rand des Schutzkreises stand. »Wenn ein Elternteil stirbt, sprengen die Jungen auseinander. Sie sterben, oder sie finden Gefährten und sterben nur vielleicht. Keiner kehrt zurück.«
    »Jenks ist nicht tot«, sagte ich schnell und fühlte den Schmerz bis in die Knochen. Er grinste, so dass ich seine scharfen Zähne sah. Ich unterdrückte ein Schaudern und schaute wieder auf den Stumpf. Jenks’ Kinder würden weggehen? »Warum weggehen?«, fragte ich. »Der Garten bleibt doch hier.«
    Sidereal zuckte mit den Achseln und sein bösartiges Lächeln wurde zu einer schmerzhaften Grimasse, als die Haut auf seinem Rücken schmerzte. »Das verhindert Inzucht. Sie sind nur Tiere. Wir schweben auf den Winden hoch oben und lauschen auf Begräbnislieder wie Wölfe auf den kranken Elch. Die trauernden Pixies geben ihren Garten auf und neue werden nicht einziehen, bis alle Anzeichen von Leben verschwunden sind. Das ist es, was wir tun. Wir machen reinen Tisch. Und sie nennen uns Tiere.«
    Ich war mir sicher, dass sie sich vor Kummer zerstreuten, nicht um Inzucht zu vermeiden, aber ich sagte nichts.
    »Es gibt nicht mal einen Kampf, außer ein anderer Fairyclan beansprucht denselben Grund.« Sidereal griff über die Schulter nach hinten, um seine Kleidung zurechtzurücken und die Stümpfe seiner Flügel zu reiben. »Dass der Pixie seinem Ältesten gesagt hat, er solle den Garten bewahren, war ungewöhnlich. Ekelhaft, wenn man darüber nachdenkt.«
    »Es ist nicht ekelhaft«, meinte ich, weil ich mich angegriffen fühlte. »Jenks hat Jax gesagt, er solle den Garten bewahren, weil er glaubt, dass ich die Rückendeckung durch einen Pixie brauche.« Aber Jax war wieder verschwunden
und hatte die Träume seines Vaters verraten, um seinen eigenen zu folgen. Allerdings fiel es mir schwer, ihm das übelzunehmen.
    Sidereal schwieg für einen Moment. »Deine Magie kann dich so klein machen?«, fragte er zweifelnd und sah an seiner weißen Kleidung herab.
    Es schmerzte, über Jenks zu reden, aber ich sagte: »Ja. Ich habe Jenks einmal groß gemacht.«
    Der Fairy gab ein trockenes Zischen von sich, das ich langsam als Ungläubigkeit einordnen konnte. »Er würde in

Weitere Kostenlose Bücher