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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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gleiten, wie ein Oktopus. Das hatte Jenks in den Wahnsinn getrieben,
bis ihm der fröhliche Jugendliche eines Nachts gezeigt hatte, wie er es machte.
    »Ich wusste nicht, dass du schwimmen kannst«, sagte ich leise und fuhr mit einem Finger zwischen meine Haut und das Metall an meinem Handgelenk. »Die Schutzwand um die Insel hat dich nicht aufgehalten?«
    »Das ist nur eine modifizierte Kraftlinie«, sagte der junge Gargoyle hochmütig. »Das kann mich nicht aufhalten.«
    »Geht es Ivy gut? Und Jenks?« Ich hing an seinen Worten, völlig ausgehungert nach der Erinnerung von Bequemlichkeit und Freundschaft. Ich beobachtete, wie seine Augen sich bewegten, als er nickte.
    »Jenks’ Flügel ist verbogen, aber es geht ihm gut. Er kann noch fliegen und alles. Sie wollen mit Ihrer Beschwörung warten, bis die Sonne in Cincy kurz vorm Aufgehen ist, damit der Hexenzirkel sie nicht zurückbeschwören kann. Ich bin hier, um Ihnen das zu sagen. Pierce macht sich Sorgen. Er sagt, Sie sollen das Essen nicht essen.«
    Er wusste von dem Essen? Das beunruhigte mich auch. »Nick hat mich hierherbeschworen«, sagte ich bitter.
    »Nick?« Der junge Gargoyle trat einen Schritt zurück. »Sind Sie sicher?«
    »Ja«, antwortete ich säuerlich. »Er ist direkt danach verschwunden, aber wenn sie mit genug Geld vor ihm herumwedeln, tut er es vielleicht wieder.« Bis hatte von Nick gehört, weil Jenks über ihn geschimpft hatte, aber offensichtlich hatte er ihn nie getroffen. »Ich muss mit Al reden, wenn ich zu Hause bin«, sagte ich und testete meine Knie, um festzustellen, wie es ihnen ging. Das unterschwellige Pulsieren wurde zu einem stechenden Schmerz. »Ich brauche Pierce nicht als Babysitter. Dafür habe ich Ivy und Jenks.«
    »Das denkt Ivy auch«, sagte Bis sanft. Seine Augen schossen
durch den Raum, was mich glauben ließ, dass sie diese Meinung in unmissverständlichen Worten geäußert hatte. Wahrscheinlich auch lautstark.
    Ich hatte schon mal probiert, Al dazu zu bringen, dass er seinen Beschwörungsnamen zurücknahm. Aber ein Teil des Handels war, dass er dafür eines meiner Dämonenmale zurücknahm, und das wollte er nicht tun. Ich hatte ihn nicht unter Druck gesetzt, weil Al niemanden entführen konnte, solange er seinen Beschwörungsnamen nicht wieder hatte. Dass die Situation auch gegen mich verwendet werden konnte, war mir nie in den Sinn gekommen. Mich schauderte. Ich war herumgezerrt worden wie ein Spielzeug. Kein Wunder, dass Dämonen ziemlich stinkig waren, wenn sie erschienen.
    »Ihnen ist kalt«, sagte Bis, als fiele ihm das jetzt erst auf. Der Junge konnte im Schnee schlafen – und tat es auch.
    »Mmmmm-hmmm.« Mein Unglück würde vorübergehen. Ich konnte es ertragen.
    »Ich kann helfen«, sagte er, und ein dumpfes rotes Glühen erstrahlte in der Dunkelheit und erleuchtete meine Zelle mit einem seltsamen Schattenlicht, während seine Haut anfing, pink zu werden. Er glühte wie ein überhitzter Stein und seine graue, raue Haut wurde leicht durchscheinend. Bis’ große Ohren waren nach hinten gelegt wie bei einem ängstlichen Welpen, und sein flaches, hässliches Gesicht war sorgenvoll verzogen. Er hatte auch den Schwanz um die Füße gelegt, um sich so klein wie möglich zu machen. »Bis, du bist fantastisch!«, sagte ich und streckte die Hände aus, bis ich sie von der Hitze zurückziehen musste. Meine Schienbeine wurden ebenfalls warm.
    Der jugendliche Gargoyle wurde rot und jagte eine Hitzewelle über mich, aber dann spitzte er die großen Ohren und drehte sich um. Ich hörte einen entfernten Alarm,
gefolgt von einem Schlüssel im Schloss der äußeren Tür. Scheiße. War es bereits Zeit für mein Verhör?
    »Versteck dich«, sagte ich, und sofort unterdrückte er die Hitze. Mit ihr verschwand das Licht. »Unternimm nichts, außer sie wollen mich in die medizinische Abteilung bringen. Sie verpassen mir vielleicht eine Lobotomie.«
    »Das werde ich nicht zulassen«, hörte ich seine Stimme von der dunklen Decke, und dann hörte ich das leise Kratzen von Krallen auf Metall. Ich konnte seinen glühenden Körper noch in den Flecken auf meiner Netzhaut sehen, die erst verblassten, als die Tür sich öffnete und scharfes elektrisches Licht ein leuchtendes Rechteck auf dem Boden erzeugte, das meinen ungegessenen Salat und meine geschwollenen Knie erhellte.
    Ich blinzelte und versuchte mich zu bewegen, als ein Wächter die innere Tür öffnete und zurücktrat. Ich konnte wegen meiner Knie nicht normal aufstehen.

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