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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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katapultierte. »Ich komme mit«, beschloss er dann. »Ich will nicht, dass du allein bist. Und erst recht nicht mit ihm! Seine Aura ist unheimlicher als die Schatten während einer Sonnenfinsternis.«
    »Das kannst du nicht«, sagte ich und erinnerte mich daran, wie Pierce an der Tür gestanden und Vivians Flucht beobachtet hatte. Der letzte Schuss war absolut unnötig gewesen. Animam, agere, efflare … Hatte das nicht etwas mit Atmen zu tun? Kein Wunder, dass seine Aura dunkler war als meine.
    Jenks Staub wechselte die Farbe und wurde zu einem hässlichen, verbrannten Gold. »Warum zur Hölle nicht?«
    Ich schaute ihn an und sah die Verzweiflung auf seinem Gesicht. Ich wünschte mir, es gäbe einen anderen Weg. »Jemand muss hierbleiben und sicherstellen, dass sich der Hexenzirkel kein Bezugsobjekt sichert.«
    »Dann könnten sie sie aus der Ferne treffen«, sagte Pierce so grimmig, dass ich mich fragte, ob sie ihn auf diese Weise erledigt hatten. »Es wäre nicht legal«, sagte er, als sich unsere Blicke trafen.

    »Aber sie würden es tun«, sagte Ivy sanft, und Glenn runzelte die Stirn. Ich nickte und dachte an den Ledermantel, den ich im Schutzkreis des Hexenzirkels zurückgelassen hatte, und war plötzlich froh, dass Olivers Zauber ihn beschmutzt hatte.
    »Tinks Dildo«, sagte Jenks leise und sank nach unten, bis er auf dem Couchtisch stand. »Rache?«
    »Glenn hat Recht«, sagte ich, weil es ja zuerst seine Idee gewesen war. »Wenn sie Vivian wieder hinter mir hergeschickt haben, dann haben sie niemanden, der mich beschwören kann – noch nicht.« Und wenn Nick zu ihnen zurückgeht, dann liefere ich ihn an Al aus und mache mir erst hinterher Gedanken um die Schuldgefühle . »Bis dahin sind sie darauf angewiesen, mich in die Finger zu bekommen. Wenn sie mich nicht finden, dann können sie mich auch nicht erwischen. Ich gehe, aber du bleibst hier. Es tut mir leid. Ich brauche dich hier, Jenks.« Das fühlte sich falsch an, aber die Logik war eindeutig.
    Jenks schlug laut mit den Flügeln, als ich aufstand und schwankte, bis Pierce mich am Arm stützte. Zum Wandel damit, meine Knie taten immer noch weh, aber ich konnte mit dem Schmerzamulett zumindest gehen. Vielleicht konnte ich dafür sorgen, dass sich das alles zu meinen Gunsten wendete? Ich hatte noch ein Alte-Damen-Verkleidungsamulett hinten in meinem Schrank.
    »Ivy, rufst du mich an, wenn du weißt, wie schlimm es ist?«, fragte ich und sie nickte. Ihr Arm schwoll langsam an und sah furchtbar aus.
    Glenn hielt Ivys Tasche für sie. Ich stellte mir die beiden auf einem Date vor – dann unterdrückte ich den Gedanken.
    »Sobald ich von Rynn höre, sage ich dir Bescheid«, sagte sie. »Bleibst du irgendwo öffentlich?«

    »Kein Problem.« Ich trat vor, um sie vorsichtig zu umarmen.
    »Das ist fairyverschissener Dreck!«, rief Jenks frustriert, als er neben Glenn schwebte. »Es fühlt sich falsch an, Rache!«
    »Ich bin voll deiner Meinung, Jenks«, sagte ich, dann zu Ivy: »Sei vorsichtig.« Ich atmete tief durch, als ich sie losließ, und sog damit den Duft von vampirischem Räucherwerk tief in mich ein. Ich betete, dass das nicht das letzte Mal sein würde, dass ich sie sah. Das fühlte sich wirklich falsch an. »Erzähl Glenn nicht, dass Nick hier war«, flüsterte ich und sie seufzte.
    »Hier, das wirst du brauchen«, sagte sie nur und drückte mir ein Bündel Geldscheine in die Hand, das sie aus ihrer Tasche gezogen hatte.
    Ich nahm es, damit sie nicht sauer wurde. Und dann sah ich mit Jenks zu, wie Glenn Ivy zur Tür half. Sie sahen gut nebeneinander aus. Während ich sie beobachtete, wurde die ungute Vorahnung, die ich hatte, stärker. Die Tür schloss sich hinter Ivy und die Kirche wurde still. Durch das kaputte Fenster drang das melancholische Gurren einer Trauertaube herein.
    Mit dem Geld in der Hand drehte ich mich zu Pierce um und fühlte, wie die Falschheit immer tiefer in mich einsank. Wir gingen alle unterschiedliche Wege. Nicht gut. Ich zwang mich zu einem Lächeln und machte mich daran, in die Küche zu schlurfen. »Also, Pierce. Würdest du gerne fahren lernen?«

11
    Ich atmete langsam und kontrolliert, während ich an dem kleinen, runden Cafétisch saß und darauf wartete, dass Pierce mit dem Kaffee-mit-Zucker-Schuss zurückkam. Jenks’ winziges Telefon, das er mir geliehen hatte, war in meinen Fingern noch kleiner, und nachdem ich sichergestellt hatte, dass ich Ivys Anruf nicht verpasst hatte, packte ich es in die Tasche. Dann

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