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Bluternte: Thriller

Bluternte: Thriller

Titel: Bluternte: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Bolton
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nach. »Tun Sie sich keinen Zwang an«, sagte sie dann. »Da drin ist es aber nicht besonders ordentlich.«
    Rushton drehte sich um und nickte der Polizistin zu. Sie verließ die Küche.
    »Wir tun uns ein bisschen schwer mit dieser Reinigungs-Geschichte«, bemerkte Harry.
    »Ihr Auftritt, Jove«, sagte Rushton und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Vom Flur her konnte Harry das Öffnen und Schließen der Haustür hören, als jemand – wahrscheinlich die Polizistin – das Haus verließ.
    »Die Leute von der Spurensicherung haben gestern Abend etwas in Ihrem Garten gefunden, worüber wir uns ziemlich den Kopf zerbrochen haben«, berichtete DI Neasden, an Alice gewandt. »Zuerst dachten wir, es wäre bloß irgendein Papiertuch, aber wir haben es fotografiert, eingetütet und ins Labor geschickt, wie wir es nun mal tun.«
    Die Haustür öffnete sich abermals. Schritte kamen auf die Küche zu.
    »Vor ungefähr einer halben Stunde hat das Labor angerufen, und es hieß, sie hätten das Ding identifizieren können«, fuhr der DI fort. »Es handelt sich um einen essentiellen Teil eines Reinigungs-Sets für zu Hause. Eine Art Baumwollvlies, das mit einem chemischen Fleckentferner getränkt ist und das man zusammen mit den Kleidern in den Trockner legt. Das heißt, wenn man seine Sachen zu Hause reinigt.«
    »Darüber werde ich mal mit meiner Frau reden müssen«, knurrte Rushton, der sich mittlerweile gefährlich weit zurückgelehnt hatte.
    »Ja, danke, Boss. Jedenfalls …«
    Die Küchentür ging auf, und die Polizistin war wieder da, mit zwei männlichen Kollegen im Schlepptau. »Ist es okay, wenn ich hier anfange, Sir?«, fragte sie. Rushton nickte und ließ die beiden vorderen Beine seines Stuhles wieder auf den Boden hinabsinken.
    »Zur Waschküche geht’s da lang«, sagte Alice und zeigte auf die Hintertür. Die beiden Polizisten verließen die Küche, während ihre Kollegin sich hinkniete und den Schrank unter Alices Spüle öffnete.
    »Wo war ich?«, fragte Neasden. »Ach ja, dieses Reinigungsvlies. Verständlicherweise fragen wir uns, was das in Ihrem Garten zu suchen hat. Es befinden sich starke Chemikalienrückstände daran, und es war nicht besonders nass oder schlammig, als wir es aufgelesen haben, was darauf schließen lässt, dass es erst letzte Nacht in Ihrem Garten zurückgelassen wurde, genau wie die Fußabdrücke. Die vom Labor sagen außerdem, sie hätten Spuren derselben Chemikalie in der Sporttasche Ihres Mannes gefunden.«
    »Das Reinigungsvlies war in der Tasche«, sagte Harry. Keiner beachtete ihn.
    »Gibt’s irgendeinen Grund dafür, dass Ihr Mann ein Reinigungs-Set in seiner Sporttasche haben könnte?«, fragte DI Neasden.
    Alice schüttelte den Kopf. »Gareth kann nicht mal die Waschmaschine bedienen.«
    »Also, solche Reinigungsmittel haben einen sehr unverkennbaren Geruch«, verkündete Rushton, der anscheinend nicht länger schweigen konnte. »Das wissen Sie doch bestimmt, Reverend, all Ihre hübschen Roben werden doch sicher professionell gereinigt.«
    Harry nickte. »Da bleibt einem fast die Luft weg, wenn man die aus der Plastikhülle holt.«
    »Und als wir die Bettwäsche Ihrer Tochter abgezogen haben, da haben wir doch was gerochen. Also, um ehrlich zu sein, Jove hat was gerochen. Hat eine sehr feine Nase.«
    »Wie geht es ihr heute?«, erkundigte sich Neasden. »Ist Ihnen irgendetwas Ungewöhnliches aufgefallen? Der Arzt hat sie doch gestern angeschaut, nicht wahr?«
    »Ja.« Allmählich sah Alice wieder ziemlich verängstigt aus. »Wahrscheinlich sollte ich …«
    »Ich gehe schon«, erbot sich Harry und stand auf. Er trat vom Tisch weg und blieb dann stehen. Eigentlich wollte er nicht hinausgehen. Er wollte hören, worauf das alles hinauslief.
    »Der Doktor hat gemeint, sie scheint ganz in Ordnung zu sein«, sagte Alice. »Ein bisschen benommen, aber ansonsten alles okay. Er hat sich keine Sorgen um sie gemacht, hat nur gesagt, ich soll nachher mit ihr vorbeikommen.«
    »Hustet sie? Läuft ihr die Nase? Gerötete Augen?«, wollte Neasden wissen.
    Alice nickte. »Sie reibt sich oft die Augen. Was ist mit ihr passiert?«
    »Was uns an der Geschichte Ihres Sohnes die größten Rätsel aufgegeben hat«, meinte Rushton, »weil ich nämlich irgendwie den Eindruck habe, dass er nicht schwindelt, war die Frage, wie dieser Einbrecher ein kleines Kind in eine Sporttasche packen konnte, ohne dass es zetermordio schreit und das ganze Haus aufweckt. Allmählich passt das alles ein bisschen

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