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Blutfehde

Blutfehde

Titel: Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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kleidsam. Jetzt kannst du nur noch auf ein Erdbeben hoffen, das irgendwo in der Dritten Welt ein ganzes Dorf dem Erdboden gleichmacht, um nicht auf die Titelseiten zu kommen.«
    »Du zitterst, Alex«, flüsterte mir Mercer ins Ohr.
    »Ich kann’s nicht ändern. Mir ist kalt.« Ich brauchte nicht hinzuzufügen, dass ich auch Angst hatte.
    »Rose hat etwas zu essen bestellt. Wir haben Suppe für dich.«
    »Wie spät ist es?«
    »Nach zwei.«
    »Hat man… hat man Quillian schon gefunden?«
    Mercer schüttelte den Kopf.
    »Gibt es noch mehr Tote?«
    »Nein.« Er strich mir über den Arm.
    Ich setzte mich und öffnete den Pappbehälter mit der lauwarmen Tomatensuppe. Mein Magen grummelte, während ich versuchte, etwas Nahrhaftes zu mir zu nehmen.
    »Ich habe dein Verhandlungstalent dieses Mal wirklich unterschätzt«, sagte Mike. »Vielleicht hättest du tatsächlich noch ein Kaninchen aus dem Hut gezaubert und den Kerl hinter Gitter gebracht.«
    Battaglia legte auf. Er tat sein Bestes, um sich nach meinem Befinden zu erkundigen, wobei er genauso wenig wie Mike auf eine emotionale Reaktion erpicht war, und ließ sich den Ablauf des Geschehens, den er schon kannte, von mir bestätigen. Dann ging er zum Dienstlichen über.
    »Ich habe mich mit den beiden hier unterhalten, Alex. Dieser verzweifelte Fluchtversuch von Brendan Quillian ist uns allen ein Rätsel.«
    »Von wegen Versuch, Mr B«, sagte Mike. »Sie sollten zur Kenntnis nehmen, dass er ihm gelungen ist.«
    »Ohne Ihren Informanten schien der Fall kein bisschen wasserdicht zu sein.«
    »Das war er auch nicht, Paul. Aber -«
    »Ja, was zum Teufel hat ihm dann solche Angst eingejagt, dass er zu diesem Zeitpunkt der Verhandlung zum Äußersten getrieben wurde? Jetzt hat er noch einen kaltblütigen Mord am Hals, mit Freddy Gertz, Lern und Ihnen als Zeugen.«
    »Soweit ich gehört habe«, sagte Mike, »war die Justiz dieses Mal wirklich blind. Gertz können Sie vergessen.«
    Ich blickte von Mike zu Mercer. »Was denkt ihr?«
    »Wir haben irgendeinen Nerv getroffen«, sagte Mercer. »Ich glaube nicht, dass es etwas mit Alex’ Fall - dem Mord an seiner Frau - zu tun hat.«
    Ich wandte mich an Battaglia. »Ich glaube, die Dinge, die wir da ausgegraben haben, müssen ihn tief getroffen haben, auch wenn ich momentan noch überhaupt keinen Zusammenhang erkennen kann.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »An dem Tag, an dem wir uns mit seiner Schwester trafen, das war einen Tag vor Dukes Beerdigung, da hatte Trish ihm mitgeteilt, dass sie mit Mike über die Hassetts sprechen wollte.«
    »Warum?«
    »Sie ist überzeugt, dass die Hassett-Brüder den Mord an Duke Quillian eingefädelt, wenn nicht gar begangen haben. Aber Brendan wollte nicht, dass sie damit zur Polizei ging.«
    »Falls Trish Recht hat«, sagte Mercer, »müsste es Brendan eigentlich nur recht gewesen sein, dass sie diesen Köder für uns auswirft. Ich frage mich, was er weiß und was Trish nicht weiß, dass ihn ihre Absicht, mit uns zu sprechen, so in Aufruhr brachte.«
    »Was noch?«, fragte Battaglia.
    »Es ist auch meine Schuld«, sagte Mike. »Auf der Rückfahrt von der Beerdigung habe ich Quillian gegenüber den ungelösten Mordfall Rebecca Hassett erwähnt.«
    »Sie haben ihn danach gefragt? Sie haben ihn vernommen?« Battaglia war so verärgert, dass er seine Zigarre aus dem Mund nahm.
    »Nein. Ich habe ihn nur getriezt. Es kam mir ja nicht in den Sinn, dass er daraufhin gleich Amok laufen würde. Ich wollte ihn einfach nur ein bisschen nervös machen, und wie ich Coop bereits erzählt habe, ist es mir wohl gelungen.«
    »Dann kam noch der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte«, sagte ich. »Quillian hat gestern Abend Lern Howell angerufen. Bestimmt ging es nur um das tägliche Update. Aber das Telefonat fand nach meinem Gespräch mit Lern, Richter Gertz und McKinney statt. Ich fragte Lern, ob er Brendan gegenüber erwähnt hätte, dass McKinney eine Exhumierung in Erwägung zog und dass es sich bei dem Mädchen um Rebecca Hassett handelt.«
    »Er sagte Ja?«
    »Ausnahmsweise hatte Lern einmal nicht sein Pokerface aufgesetzt. Vermutlich hat er Brendan gesagt, dass das Thema vor Gertz zur Sprache gekommen war, ohne zu ahnen, dass Mike bereits vorher im Auto die Bombe hatte fallen lassen. Lern wollte seine Schweigepflicht nicht verletzen, wenn er also jetzt während seiner Vernehmung nichts darüber sagt, bedeutet das nur, dass ich ihn wahrscheinlich bei einer Unachtsamkeit erwischt habe.«
    »Aber wegen

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