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Blutfehde

Blutfehde

Titel: Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Ehrenwache aus Gerichtspolizisten um den geschlossenen Sarg von Elsie Evers standen. Selbst die geschicktesten Bestattungsfachkräfte hätten ihr Gesicht nicht gut genug rekonstruieren können, um die ermordete Frau aufzubahren.
    Meine engsten Freunde im Büro - Nan, Catherine und Marisa - waren ebenfalls zur Totenwache erschienen und verabredeten mit Ignacia, dass sie anschließend mit zu mir kommen würden. Sie waren fest entschlossen, sich um mich zu kümmern. Glücklicherweise war Paul Battaglia von einer anderen Angelegenheit in Manhattan, seinem Wahlbezirk, in Beschlag genommen worden.
    »Schlüpf du in deinen Hausmantel«, sagte Catherine. »Wir kümmern uns ums Abendessen.«
    Während ich mich im Schlafzimmer umzog und Ignacia im Gästezimmer ein paar Telefonate erledigte, öffneten die drei eine Flasche Wein und schenkten sich etwas zu trinken ein.
    »Liefert Swifty’s auch ins Haus?«, rief Marisa aus dem Wohnzimmer. »Ein köstlicher Gedanke, oder?«
    »Ruf an und bitte sie, das Essen mit einem Taxi rüberzuschicken, wenn bei ihnen nicht mehr so viel los ist. Bestell auch etwas für die zwei Cops unten in der Eingangshalle.«
    Als ich in meinem kurzen Seidenmantel und meinen Ballettslippern ins Wohnzimmer kam, stellte Nan den Ton der Fernsehnachrichten aus.
    »Lass an. Ich muss es hören.«
    »Mike und Mercer meinten, wir sollten dich nicht -« Ich verdrehte die Augen. »Ich brauche keine Zensoren. Ich brauche einfach nur meine Freunde um mich herum.«
    Ein erfahrener Polizeireporter machte den Anfang bei den Neun-Uhr-Nachrichten. Über den unteren Rand des Bildschirms lief ein Newsticker mit aktuellen Nachrichten.
    »Wir beginnen mit einem Bericht über Brendan Quillian, den Mordangeklagten, der gestern nach einer tödlichen Schießerei in einem Gerichtssaal in Manhattan entkommen konnte und sich seitdem auf der Flucht befindet. Der Gesuchte ist bewaffnet…«
    In der rechten oberen Ecke wurden jeweils für ein paar Sekunden Fotos von Quillian eingeblendet, vorwiegend Aufnahmen, die man aus verschiedenen Gesellschaftskolumnen herausgeschnitten hatte. Es war unwahrscheinlich, dass jemand den darauf in Smoking und Fliege abgebildeten Millionär auch in legeren Straßenklamotten wiedererkennen würde.
    »Warum erwähnen sie das verdammte Auge nicht in ihrer Beschreibung?«, sagte ich und ließ mich in meinen bequemsten Sessel fallen.
    »Ich muss gestehen, dass es mir nie großartig aufgefallen ist, wenn ich ihn im Gericht gesehen habe«, sagte Marisa.
    »Er hat dich auch nie so böse angefunkelt wie Alex«, sagte Nan.
    »… sowohl die Polizei als auch unsere Nachrichtenredaktion erhält nach wie vor Hinweise aus dem ganzen Nordosten des Landes. Brendan Quillian wurde heute bereits in einem Amtrak-Zug nach Washington sowie in einem Diner in Poughkeepsie, New York, gesichtet«, sagte der Reporter. »Wie Sie sich vorstellen können, hat die New Yorker Polizei alle Hände voll zu tun, diesen Anrufen nachzugehen und ihre Glaubwürdigkeit zu überprüfen.«
    »Bleiben Sie dran«, sagte der Studiomoderator. »Laut unseren Informationen verfügt Keating Properties weltweit über Büros, die der Familie von Mr Quillians verstorbener Ehefrau gehören. Ist das korrekt?«
    »Schalte bitte um«, sagte ich zu Nan und trank einen Schluck Scotch. »Ich glaube nicht, dass die Keatings Brendan decken werden, weder hier noch im Ausland. Gibt’s was Neues von Lawrence Pritchard?«
    »Er stellt sich nach wie vor auf die Hinterbeine. Er wird vor die Grand Jury vorgeladen, aber vermutlich werden wir nichts aus ihm herausbekommen. Solange Quillian frei herumläuft, schweigt er wie ein Grab.«
    »Wisst ihr, wie’s Artie geht? Und Oscar?«
    »Artie erholt sich gut. Er kann’s nicht erwarten, wieder arbeiten zu gehen, um allen seine Version der Ereignisse zu erzählen«, sagte Marisa. »Und Oscar ist wohl reif für die Pensionierung.«
    »Wie war die Hochzeit?«, fragte Catherine. »Wir wollen alles wissen.«
    Während wir auf unser Essen warteten, erzählte ich ihnen vom Wochenende, einschließlich meiner Begegnung mit Luc.
    »Und warum ist der Franzose heute Abend nicht hier?«, fragte Marisa.
    Ich legte den Finger auf die Lippen. »Ignacia kann jeden Augenblick hereinkommen. Ihr denkt doch nicht, dass ich auch nur ein paar Wochen eine Beziehung haben kann, ohne dass die Mordkommission das Vorstrafenregister des Typen überprüft oder ihn überwachen lässt? Alles, was ich mir wünsche, ist ein klein wenig Ruhe und

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