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Blutfehde

Blutfehde

Titel: Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Keating-Vermögen vereiteln kann.«
    Mercer lehnte sich nachdenklich gegen die Tischkante und schüttelte dann den Kopf. »Alex, das ändert nach wie vor nichts daran, dass Brendan in der Nacht, in der Bex umgebracht wurde, in seinen Flitterwochen und außer Landes war.«
    Ich warf trotzig den Kopf zurück. »Aber überleg mal, welches Gewicht das seiner verzweifelten Flucht verleiht. Wer sonst wusste, dass eine nochmalige Autopsie der Leiche möglicherweise Beweise zu Tage förderte, die ihn mit dem ermordeten Mädchen in Verbindung bringen?«
    Mercer tätschelte meine Hand. »Hör zu, vielleicht hatte er Angst, dass nach der Exhumierung der Leiche die Schwangerschaft des Mädchens ans Tageslicht kommen würde. Vielleicht hatte er sogar Angst, dass man ihn damit in Verbindung bringen würde, da man sich leicht ausmalen kann, dass er nach den Ermittlungen im Mord an seiner Frau mehr über DANN weiß als der Durchschnittsbürger. Aber das heißt noch lange nicht, dass er etwas mit dem Mord an Bex Hassett zu tun hat.«
    Ich stand auf. »Gehen wir, damit sie den Gerichtssaa’l abschließen können. Willst du Mike anrufen und ihm die Neuigkeiten mitteilen? Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir uns noch einmal mit Trish Quillian unterhalten. Vielleicht kann er sie hierherbringen lassen. Und du kümmerst dich um deine Freundin Kate Meade.«
    »Ich weiß, ich weiß. Ich soll sie fragen, ob sie irgendetwas aufgehoben hat, das beweist, dass Amanda und Brendan in Europa waren, als Bex ermordet wurde. Souvenirpostkarten oder Fotos.«
    »Genau. Und ich sage besser Battaglia Bescheid, was die Rechtsmedizin herausgefunden hat.«
    Mercer rief Mike und Kate an und wartete im Auto auf mich, bis ich den Bezirksstaatsanwalt auf den neuesten Stand gebracht hatte. Danach fuhren wir zusammen ins Büro der Mordkommission von Manhattan North.
    Mike saß unrasiert und in denselben Klamotten wie am Vortag im Büro des Lieutenants, die Füße auf dessen Schreibtisch, und verspeiste um ein Uhr nachmittags ein Eier-Sandwich und fettige Pommes.
    »Dein Frühstück?«, fragte Mercer.
    »Eher das gestrige Abendessen. Wir haben nicht viel Zeit über der Erde verbracht. Es war eine lange Nacht. Wir sind mit Teddy O’Malley den Wassertunnel und einige andere Grabungen abgelaufen.« Mike steckte einen Finger ins Ohr und bewegte ihn hin und her. »Ich hab immer noch dieses Geräusch des tropfenden Wassers im Ohr. Ich wollte gerade für ein paar Stündchen nach Hause fahren, als ihr angerufen habt.«
    »Mach nur. Mercer und ich kommen auch allein zurecht. «
    »Wenn ich mich recht erinnere, seid ihr, Trish Quillian und du, beim letzten Mal nicht gerade dicke Freundinnen geworden. Ich mache das auf meine Art.«
    Zugegebenermaßen hatte er bessere Chancen als ich, etwas aus ihr herauszubekommen. »Wirst du ihr von Bex erzählen? Von dem Baby?«
    Mike sah Mercer an. »Ich glaube nicht. Noch nicht. Ich habe nicht vor, sie mit Informationen zu versorgen. Ich will sehen, was sie uns geben kann.«
    Mercer nickte. »Hast du irgendetwas, womit du sie konfrontieren kannst?«
    Mike wischte sich die Hände an seiner Khakihose ab und nahm einige Papiere vom Schreibtisch. »Die Telefonunterlagen. Unser lieber Brendan rief nach der Schießerei am Dienstag seine Schwester an. Hier ist der Anruf schwarz auf weiß.«
    »Bringt uns das was?«, fragte ich. »Von wo rief er an? Von einem Münzfernsprecher?«
    »Schön wär’s. Er rief vom Handy des Typen an, dessen Auto er geklaut hat. So wie’s aussieht, hat er es nur einmal benutzt. Wahrscheinlich hat er es danach weggeworfen. Aber er hat viereinhalb Minuten mit seiner kleinen Schwester telefoniert. Damit können wir anfangen.«
    »Ist Trish schon hier?«
    »Ja. Sie sitzt gegenüber, im Büro des Captains. Roastbeef auf Roggenbrot und ein Malzbier. Ich glaube, sie hat seit einer Woche nichts gegessen. Zwei Cops holten sie zuhause ab, nachdem Mercer angerufen hatte. Peterson lässt ihr Haus rund um die Uhr überwachen, für den Fall, dass Brendan bei ihr aufkreuzt.«
    Ich wartete, bis Mike aufgegessen hatte. Mercer verließ den Raum und kam mit unserem Mittagessen aus dem Süßigkeitenautomat zurück: diverse Vorspeisen - M&Ms, rote Lakritzstangen und Milky Ways - und für jeden von uns eine Cola.
    »Kate Meade besiegelt den Deal. Sie ist von der sentimentalen Sorte. Sie hat ein Fotoalbum mit Hochzeitsfotos aufgehoben und Briefe, die Amanda aus den Flitterwochen an sie schrieb. Es gibt einen Schnappschuss von Amanda

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