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Blutfehde

Blutfehde

Titel: Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Privatsphäre, wenn das hier vorbei ist.«
    »Ein Franzose«, sagte Nan mit einem gespielten Seufzer. »Wir drei Ehefrauen und Mütter werden von dem Moment an, wo du mit ihm ins Bett steigst, aus zweiter Hand leben.«
    »Vergesst den Sex«, sagte Catherine. »Denkt an das Essen. Du musst uns als deine Anstandsdamen mit nach Frankreich nehmen. Andernfalls plaudere ich alles aus.«
    Ignacia hatte ihre Jacke ausgezogen und gesellte sich zu uns.
    »Einen Schluck Wein?«, fragte Marisa.
    Ignacia schüttelte den Kopf. »Wenn wir den Kerl gefunden haben,gern.«
    »Gibt’s was Neues vom Lieutenant?«, fragte ich. »Was hat die Polizei vor?«
    »Mike und noch ein paar andere gehen mit den Tunnelbauern noch mal unter die Erde.«
    »Was meinst du damit?«
    »Die gesamte Kommission ist mobilisiert. Man hat sich heute Nachmittag mit den Gewerkschaftsbossen zusammengesetzt, um jeden Tunnel und jede Grabung in der Stadt zu erfassen. Falls Quillian sich von Dukes Freunden verstecken lässt, dann ist er höchstwahrscheinlich irgendwo unter der Erde.«
    »Was ist mit seiner Schwester Trish?«, fragte ich.
    »Ein Cop bewacht ihr Haus. Mike will noch mal mit ihr sprechen«, sagte Ignacia und legte ihre Füße auf die Ottomane. »Aber bis jetzt hatte er weder bei ihr noch bei Bobby Hassett Glück. Morgen ist auch noch ein Tag, Alex.«
    »Hat er Peterson gebeten, Trishs Telefon überwachen zu lassen?«
    »Entspann dich«, sagte Nan, als über die Gegensprechanlage unser Abendessen angekündigt wurde. »Ich habe den Antrag heute Nachmittag fertig gemacht. Du kannst den Fall nicht mehr leiten, meine Liebe. Er liegt jetzt in anderen Händen. Lehn dich zurück, und lass das unsere Sorge sein.«
    Nach dem Essen verabschiedeten sich meine Freundinnen, und Ignacia schloss die Tür hinter ihnen ab. Ich ging um elf ins Bett, und sie sah sich noch einen alten Film im Fernsehen an.
    Am Donnerstagmorgen holte mich Mercer um acht Uhr ab und ich bedankte mich bei Ignacia, die am Ende ihrer Schicht nach Hause fuhr.
    »Konntest du schlafen?«, fragte er.
    »Geht so. Gibt’s was Neues?«
    »Leider nein, Alex. Ich wünschte, ich hätte gute Neuigkeiten für dich. Ich weiß, du magst es nicht, so zu leben.«
    Wir parkten um die Ecke des Seiteneingangs am Hogan Place, und Mercer begleitete mich in mein Büro. Laura sorgte dafür, dass mich kein besorgtes Begrüßungskomitee empfing und hielt McKinney auf Abstand, während ich mich um den Stapel Papiere auf meinem Schreibtisch kümmerte.
    Um halb elf gingen Mercer und ich in den Gerichtssaal hinauf.
    Dieses Mal hatte sich Fred Gertz auf seinen Presseauftritt vorbereitet. Da er wusste, dass der Saal brechend voll wäre, hatte er die Presse und die Öffentlichkeit eine halbe Stunde früher als sonst eingelassen. Lern Howell saß am Tisch der Verteidigung, und ein völlig neues Team von Gerichtspolizisten - acht an der Zahl - war über den ganzen Raum verteilt. Der mir unbekannte Mann, der Jonetta Purvis vertrat, hob den Kopf, als ich den Mittelgang hinunterging, sodass sich die meisten Leute nach mir umdrehten.
    Kurz darauf betrat Richter Gertz den Saal. Er kam mit einer für ihn untypischen Entschlossenheit aus dem Ankleideraum geschritten, so als würde er seinen Platz im Obersten Gerichtshof einnehmen.
    Er hatte eine Erklärung vorbereitet und wartete, bis die beiden Gerichtspolizisten, die vor der Pressebank postiert waren, die Menge zum Schweigen gebracht hatten.
    Fast eine Viertelstunde lang leierte Gertz eine monotone Zusammenfassung der tragischen Ereignisse des Dienstagmorgens herunter. Er erklärte, dass er die Geschworenen bis zum folgenden Montag vom Dienst befreit hatte und dass ihm wohl keine andere Wahl blieb, als das Verfahren einzustellen. Er lobte den Mut der Gerichtspolizisten und seiner Assistenten und betonte ausdrücklich den unvorstellbaren Verlust von Elsie Evers.
    Gertz schloss mit einer selbstbeweihräuchernden Schilderung, wie er kraft seiner Macht und seines würdevollen Amtes nach der Schießerei die Ruhe wiederhergestellt hatte.
    Er dankte Lern und mir für unsere Hilfe und signalisierte Lern, sitzen zu bleiben, als dieser aufstehen wollte, um etwas zu sagen.
    »Mr Howell und Ms Cooper stehen nicht für Interviews zur Verfügung. Sie sind nach wie vor in diese Angelegenheit verwickelt, und obwohl ich ihnen nicht den Mund verbieten kann, fände ich es unangebracht, wenn sie sich öffentlich zu dem Vorfall äußern würden.«
    Dann verschwand Gertz so forsch, wie er gekommen war,

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