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Blutfehde

Blutfehde

Titel: Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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zwölf Jahre alt war, änderte sich unser Lebensstil schlagartig, als mein Vater und sein Partner ein kleines Plastikventil entwickeln und patentieren ließen, das unter dem Namen Cooper-Hoffman-Ventil bekannt wurde. Das kleine Wunderding wurde zu einem wesentlichen Bestandteil von Bypassoperationen; über zehn Jahre lang kam es in Operationen auf der ganzen Welt zum Einsatz und wurde ständig in Einklang mit den neuesten medizinischen Entwicklungen modifiziert.
    Diese lebensrettende Erfindung finanzierte mir die Ausbildung am Wellesley College, einem hervorragenden Frauencollege, wo ich einen Abschluss in Anglistik machte, bevor ich an der Universität von Virginia mein Jurastudium absolvierte. Die Treuhandfonds für mich und meine Geschwister ermöglichten es mir, ein Haus auf Martha’s Vineyard zu kaufen und ein deutlich privilegierteres Leben zu führen als die meisten meiner Kollegen, die eine Laufbahn im Staatsdienst eingeschlagen hatten.
    Ich hatte erwartet, dass ich wegen meines eigenen tragischen Erlebnisses - nämlich dem Tod meines Verlobten Adam Nyman, der auf dem Weg zu unserer Hochzeitsfeier bei einem Autounfall ums Leben gekommen war - Mikes Verhalten nach Vals Tod besonders gut verstehen würde. Aber Mike hatte komplett dichtgemacht, und meine Erinnerungen an den Tag, an dem mein eigenes Glück durch einen sinnlosen Tod zunichtegemacht wurde, kamen wieder an die Oberfläche, als wäre seitdem kaum Zeit vergangen.
    »Ich warte schon lange auf den richtigen Zeitpunkt, um dich zu fragen, wie es dir in letzter Zeit geht«, sagte ich. Mikes markantes Profil hob sich im Licht der Straßenlampen gegen das Autofenster ab. »Willst du reden?«
    »Jetzt nicht.« Er nahm den Blick nicht von der Straße.
    »Ich mache mir Sorgen -«
    »Mach dir in den nächsten Wochen lieber Sorgen um dich und deinen Fall. Bei dir drehen die Leute reihenweise durch, im Gerichtssaal und außerhalb. Ich? Egal wie das Urteil ausfällt, ich werde in aller Seelenruhe auf meinem Barhocker im Forlini’s sitzen. Aber dass uns jemand Marley Dionne aufspießt, konnten wir wirklich gar nicht gebrauchen.«
    Mike ließ mich noch immer nicht an sich ran. Aber selbst, wenn er mich anfauchte und mir auswich, sagte das etwas über seinen Zustand aus. Zwar sprachen wir wieder einmal nur über die Arbeit, aber ich verließ mich darauf, dass er sich mir anvertrauen würde, wenn er so weit war.
    »Versuchst du morgen, mit Marley zu sprechen?«, fragte ich.
    »Noch bevor ich in deinem Büro aufkreuze, werde ich mich neben sein Bett in der Intensivstation setzen und hin und wieder an seiner Infusionsnadel ziehen, um seinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Vielleicht geht’s ihm ja wie Samson.«
    »Was meinst du - «
    »Jemand hat ihm die Rastalocken gestutzt, vielleicht sind dabei auch seine Eier geschrumpft.« Mike fuhr vom FDR Drive zur York Avenue und dann einmal um den Block zur Second Avenue.
    Wir parkten gegenüber dem Restaurant und drängelten uns durch die Menge an der Bar zu dem Fenstertisch, wo Mercer mit Giuliano, dem Besitzer, saß.
    »Ciao, Alessandra«, sagte Giuliano und stand auf, um uns zu begrüßen. »Detectivo, come stai?«
    »Jetzt, da ich hier bin, benissimo«, sagte Mike und klopfte dem größeren Mann auf den Rücken.
    »Fenton, subito«, rief der Besitzer dem Barkeeper zu und schnippte mit den Fingern. Giuliano zwinkerte mir zu, während er mir den Stuhl zurechtrückte. »Nach allem, was ich von Mr Mercer gehört habe, braucht Signorina Cooper heute Abend einen Doppelten.«
    Unsere Cocktail-Präferenzen waren hier so bekannt, dass uns die gut gelaunten Kellner - Adolfo, Tony oder Dominick - die Drinks an den Tisch brachten, sobald wir durch die Tür kamen.
    »Wir nehmen als Vorspeise frittierte Zucchini«, sagte Mike zu Giuliano, der anbot, selbst die Bestellung aufzunehmen. »Die Prinzessin hier will schon den ganzen Tag nichts essen. Machen Sie ihr einen Riesentopf Ziti mit Basilikum-Tomatensoße. Vor lauter Arbeit hat sie weder Zeit zum Schneiden noch zum Kauen. Aber das rutscht die Kehle von allein runter.«
    »Und Ihnen, meine Herren, kann ich heute Abend unseren köstlichen Streifenbarsch empfehlen.«
    Mercer nickte, und Mike fuhr mit der Bestellung fort: »Zwei Mal und eine Portion Schinken mit Feigen. Blondie kann zusehen.«
    »Danke, dass du Kate Meade ohne Paparazzi nach Hause bekommen hast. Gut gemacht!«Ich hob mein Glas Dewar’s, um mit den beiden anzustoßen.
    »Keine Ahnung, ob sie den Hintereingang

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