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Blutfehde

Blutfehde

Titel: Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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aufs Sofa.
    »Sauber wie der sprichwörtliche Babypopo, Alex«, sagte Mercer. »Nichts.«

»Nimm’s nicht zu persönlich, Kid«, sagte Mike und schaltete von den Nachrichten zu den letzten Minuten von Jeopardy! »Damit wollte uns nur jemand signalisieren, dass Eindringlinge unerwünscht sind.«
    »Diese Tunnelarbeiter wollen uns nicht dort unten haben«, sagte Mercer. »Es ist fast so, als wollten sie die gesamte Ermittlung selbst in die Hand nehmen. Was in Wassertunnel Nummer drei passiert ist, bleibt Sache von Wassertunnel Nummer drei. Keiner, mit dem wir gesprochen haben, hat jemanden in der Nähe des Schachts gesehen, als das verdammte Ding runterfiel, oben auf der Baustelle sind keine Videokameras installiert, und die Cops waren allesamt damit beschäftigt, die Reporter abzuwimmeln, sodass sie auch nicht mehr wissen.«
    »Unsere Zuständigkeit erstreckt sich doch auch bis unter die Erde, oder?« Mike schaltete den Ton ein, als Alex Trebek sich für die letzte Frage zum Monitor umdrehte.
    »Battaglia würde auch noch bei einem intergalaktischen Verbrechen auf seine Zuständigkeit pochen; da braucht nur ein Lichtstrahl von einem anderen Planeten auf den Gehsteig von Manhattan zu fallen. Einhundertachtzig Meter unter der Erde? Kein Thema.«
    »Ich verlass mich darauf. Es gäbe nichts Schlimmeres, als einen Verdächtigen zu finden, ihn als Täter zu überführen und dann hilflos zusehen zu müssen, wie irgend so ein Arschloch von Anwalt mit der Behauptung, wir hätten unterhalb des U-Bahn-Systems keine Befugnisse, den Fall bis vors höchste Gericht schleift. Das sind deine Kollegen mit ihrem verdammten Juraabschluss, Coop, die so etwas machen.«
    »Gefiederte Freunde«, sagte Trebek. »Dieses Thema hatten wir schon lange nicht mehr, meine Herren. Gefiederte Freunde.«
    »Ich passe.« Mike stand auf und ging in die Küche. »Ich bin ein Stadtmensch. Die einzigen Vögel, die ich kenne, sind Tauben. DANN auf meinem Auto und manchmal auch auf meinem Kopf.«
    »Zwanzig Mäuse«, sagte ich. »Jeder spielt mit.«
    »Apropos Vögel: Hast du was zu essen im Haus? Käse und Cracker?«
    »Nicht einmal das. Tut mir leid. Ich bestell uns was von P.J. Bernstein’s, wenn ihr so weit seid.«
    »Wegen seines herrlichen Federkleids und seiner großen Flügelspannweite ist dieser Vogel, der noch vor kurzem als ausgestorben galt, auch als Herrgottvogel bekannt«, las Trebek von dem blauen Monitor ab.
    Zwei der drei Kandidaten brachten es nicht einmal fertig zu bluffen. Der dritte kritzelte eine kurze Antwort auf seinen Bildschirm.
    »Weißt du’s, Coop?«, fragte Mike und lehnte sich an den Türrahmen.
    »Keine Ahnung.«
    »Pekingente«, sagte er.
    »Große Flügelspannweite und herrliches Federkleid?«
    »Nicht Trebeks Vogel. Der Vogel, den mir Mercer heute Abend zum Essen spendiert.«
    »Euch beiden könnte etwas mehr Religiosität nicht schaden«, sagte Mercer, als Trebek dem Feuerwehrmann aus Nashville für seinen Dodo zweitausend Dollar vom Konto abzog. »Was ist ein Elfenbeinspecht?«
    »Ein was?«, fragte Mike. »Bist du in deiner Freizeit Vogelbeobachter?«
    »Nein, aber ich kenne die Sümpfe und Tupelowälder von Alabama«, sagte Mercer. »Meine Großmutter väterlicherseits hat mir in meiner Kindheit alles über ihn erzählt. Man nennt ihn Herrgottvogel, weil die Leute bei seinem Anblick immer >Herrgott< riefen. Sie hatte ein ausgestopftes Exemplar vom Flohmarkt auf dem Speicher, und ich war jedes Mal wieder zu Tode erschrocken. Es war wirklich ein Herrgottvogel.«
    »Jetzt kannst du dir mehr leisten als Dinner vom Deli, stimmt’s, Mercer? Sollen wir auf Chinesisch upgraden?«, frage Mike.
    »Von mir aus.«
    Ich kramte in der Schublade der Anrichte nach der Speisekarte vom Shun Lee Palace.
    Während ich Mikes und Mercers Wünsche notierte, vibrierte Mikes Pager auf der Bar. Es war sinnlos, die Bestellung aufzugeben, bevor er zurückgerufen hatte.
    Er verließ das Zimmer und kam nach ein paar Minuten wieder. »Lass die Kerzen und das Kristall im Schrank, Coop. Ich muss los.«
    Mercer war sofort auf den Beinen. »Wohin?«
    »Ins Sheriffsbüro von Westchester County. Man hat vor einer Stunde zwei Männer am Kensico-Staudamm festgenommen«, sagte Mike. »Das ist eine der wichtigsten Stationen des Croton-Reservoir-Systems, über die das Wasser in die Stadt geleitet wird. Sie haben den Zaun mit Drahtscheren aufgeschnitten.«
    »Tunnelbauer?«, fragte ich.
    »Wohl kaum. Saudis. Einer der beiden hatte eine Karte des gesamten

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