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Blutfeuer

Titel: Blutfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Vorndran
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möchte ich
Ergebnisse haben.«
    Auf dem Weg in das Büro seines Chefs ging Haderlein noch kurz bei
Marina Hoffmann vorbei und schnappte sich ein Honigbrot. »Honeypenny, ich habe
eine Spezialaufgabe für Sie«, sagte er und setzte sich auf ihren Schreibtisch.
Marina Hoffmann schaute ihn verblüfft an.
    »Für mich? Womit habe ich das denn verdient?«, fragte sie erfreut
und mit einem koketten Augenaufschlag. Haderlein lächelte. Ab und zu musste er
seine Honeypenny einfach mit etwas Anspruchsvollerem betrauen, als Kaffee zu
kochen und Brote zu schmieren. Sie wusste es ihm auch immer wieder zu danken.
    »Nun, Honeypenny, versuchen Sie doch einmal herauszufinden, welche
Firmen im Ersten Weltkrieg dieses Phosgen für das Militär produziert haben.
Wenn es jetzt nirgendwo mehr zu haben ist, muss es ja trotzdem irgendwo und
irgendwann mal hergestellt worden sein. Vielleicht bringt uns das irgendwie mit
unseren toten Senioren weiter. Schaffen Sie das?«
    Marina Hoffmann ruckelte sich lässig ihr ausladendes Dekolleté
zurecht, damit ihr Büstenhalter mit seiner reichhaltigen Füllung sie nicht beim
Bedienen der Computertastatur behinderte. »Na klar!«
    »Und dann noch etwas. Können Sie herausbekommen, was es mit den
Stichworten ›Carolin‹ und ›Bamberg am achten Juli‹ auf sich hat?«
    Honeypenny schaute ihn kritisch an.
    Haderlein wusste, was dieser Blick zu bedeuten hatte. »Keine Angst,
es handelt sich um keine Frauengeschichten Ihres Kommissars«, beruhigte er sie
lächelnd. »Sie wissen doch, es kann nur eine geben, meine Manuela natürlich.«
    Marina Hoffmanns Seele beruhigte sich. Damit konnte sie leben. »Ist
schon alles so gut wie erledigt«, sagte sie zur Tat entschlossen, und Haderlein
machte sich Honigbrot kauend auf den Weg zu seinem Chef.
    »Haben Sie es wieder auf meinen Hemdkragen abgesehen?«, fragte
Robert Suckfüll misstrauisch, als er sah, wer da gerade in sein Büro kam.
    Haderlein hatte gerade seinen letzten Rest Honigbrot vertilgt und
lächelte seinen Chef entschuldigend an. »Tut mir leid, Chef, aber da ist die
Erregung im Zuge der Ermittlungen mit mir durchgegangen. Apropos, ich müsste
etwas mit Ihnen besprechen. Ich bin unschlüssig bezüglich einer allgemeinen
Warnung an die Bamberger. Es geht um das Medikament namens ›Yellowstone‹, das
sich offensichtlich illegalerweise im Umlauf befindet und warum auch immer
plötzliche Todesfälle verursacht.« Damit begann er zu erzählen.
    Robert Suckfüll war zwar im Privaten ein konfuser Irrläufer, doch
sobald es um etwas Berufliches ging, entfaltete sich der brillante Verstand des
Juristen. Vor allem von Öffentlichkeitsarbeit verstand er etwas, Ausnahmen
waren nur die Regel, wenn er selbst dabei reden musste. Haderleins Ansinnen
konnte in einem ziemlichen Malheur enden. Fidibus lehnte sich in seinem
schwarzen Sessel zurück und bildete mit den Fingern das allseits bekannte
Dreieck.
    »Ich hoffe, Sie wissen, was Sie da von mir verlangen, Haderlein«,
meinte er mit deutlicher Skepsis in der Stimme. »Natürlich können wir eine
Warnung herausgeben, aber sollte sich die im Nachhinein als Ente herausstellen,
werden wir so schnell mehr keine Sendezeit im Fernsehen kriegen. Das ist Ihnen
doch klar, oder?«
    Haderlein zuckte frustriert mit den Schultern. Er kannte die
Gesetzmäßigkeiten beim Fernsehen. Da waren Quote oder das richtige politische
Amt gefragt. Ganz bestimmt aber durfte man sich keine Fehler erlauben.
    »Bis wann sind denn Ihre Wissenschaftler in der Lage, genauere
Ergebnisse abzuliefern, Haderlein?«, dachte Suckfüll laut über einen Kompromiss
nach.
    »Na ja, sie sagten etwas von relativ schnell, was immer das in
Stunden oder Tagen auch zu bedeuten hat. In der Zwischenzeit kann aber für
nichts garantiert werden«, versuchte der Kriminalhauptkommissar sein Problem zu
erklären. Fidibus strich sich mit beiden Händen durch sein kurz geschorenes
Kraushaar.
    »Also gut, Haderlein, wir machen das so: Ihre Wissenschaftler haben
Zeit bis morgen, Montag, achtzehn Uhr. Wenn bis dahin keine greifbaren
Ergebnisse vorliegen, dann werde ich Ihrer Bitte nachkommen und die
Öffentlichkeit informieren. Dafür hätte ich aber auch gern eine hieb- und
stichfeste Argumentationsvorlage von Ihrer medizinischen Abteilung, haben Sie
mich verstanden?«
    Haderlein nickte zufrieden. Damit konnte er leben. Hoffentlich alle
anderen Betroffenen in Bamberg auch. Doch Fidibus war noch nicht fertig,
sondern schmunzelte Haderlein hintergründig an.
    Dem war der

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