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Blutflucht - Evolution

Blutflucht - Evolution

Titel: Blutflucht - Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loreen Ravenscroft
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übernatürlicher Stärke. Er hatte Schreckliches erlebt oder vielleicht schlimme Dinge getan und war definitiv auf der Flucht. In seiner Nähe fühlte ich Schmerz, Angst und Wut. All diese Eigenschaften machten ihn eher unheimlich als sympathisch
    Auf der anderen Seite hatte er mich zweimal vor den Jugendlichen gerettet. Wäre er nicht genau zum richtigen Zeitpunkt aufgetaucht, wäre ich wohl schon tot. Meinetwegen war er verletzt, wobei ich durch den Vorfall auch noch die Cops auf ihn aufmerksam gemacht hatte.
    Außerdem war er gut aussehend, humorvoll, hilfsbereit und, wenn er nicht gerade in einen Konflikt verwickelt war, äußerst charismatisch.
    Wie ich schon vermutet hatte, war sein Name nicht Jack. Ich fühlte deutlich, dass er mir nichts Böses antun wollte, da konnte ich mich voll und ganz auf mein Gespür verlassen.
    Hoffentlich.
    Was war, wenn Jack meine Gedanken manipulierte?
    Himmel, hatte ich jetzt etwa schon Vorbehalte gegenüber Mutanten?
    Wie ich so gedankenverloren durch die Wohnung wanderte, lief ich ihm im Flur direkt in die Arme. Erschrocken blickte ich zu ihm auf, geradewegs in seine magischen Augen. Wieder einmal setzte mein Herz einen Schlag aus. Mein armes Herz – wie lange würde es diese Torturen noch mitmachen?
    »Hi«, flüsterte er.
    »Hi«, hauchte ich.
    Seine Haut roch nach meinem Duschgel. Sie war warm und leicht feucht. Unwillkürlich wich ich einen Schritt zurück, um dem Bann seiner Ausstrahlung zu entkommen, was leider nur dazu führte, dass ich diesmal seinen attraktiven Körper ganz vor Augen hatte. Um seine Hüften hatte er ein Handtuch gewickelt. Seine Wunde am Bauch war verkrustet.
    Jack kam auf mich zu, hielt mich an den Schultern fest und sah mich intensiv an. »Eine Frau mit deinen Fähigkeiten hat es nicht nötig, nervös zu sein.«
    »Wie meinst du das?« Mein Puls flatterte und ich versteifte mich.
    »Als du mich vorhin, während wir uns im Hauseingang versteckt hielten, berührt hast … Also deiner Reaktion nach zu urteilen vermute ich, dass du außer Gedankenübertragung noch andere Fähigkeiten hast.«
    Er hatte es also bemerkt. Ich schluckte. »Entschuldigung, ich wollte nicht schnüffeln, aber ich musste erfahren, woran ich bei dir bin und warum du dich vor den Cops versteckst.« Mein Herz raste.
    »Du hast Erinnerungen gesehen, stimmt’s?«
    Ich nickte.
    »Und … was hast du gesehen?« Jack schien die Ruhe selbst zu sein, doch in seinem Inneren focht er wie stets einen Kampf. Er hielt mich immer noch fest. Seine Berührung gab mir seltsamerweise Sicherheit, vielleicht weil ich wusste, er würde mir nie schaden. Er war mein Retter.
    Ich fasste kurz für ihn zusammen, was ich über ihn zu wissen glaubte. Aber die Sache mit dem Mörder sparte ich aus.
    »Dann hast du nicht gezittert, weil dir kalt war, oder?«
    Plötzlich fühlte ich seine tiefe Traurigkeit. Was war diesem Mann nur Furchtbares zugestoßen? »Nein, deine Erinnerungen haben mir Angst gemacht. Ich konnte sehen und fühlen, was du erlebt hast. Und ich muss gestehen, dass du mir jetzt auch ein wenig Furcht einjagst.«
    »Du brauchst vor mir keine Angst zu haben, Kate. Ich könnte dir nie ein Leid zufügen.«
    »Ich weiß.« Ich fühlte die Wahrheit, tief in meinem Innern. »Was ist mit dir passiert?« Ich wollte es unbedingt erfahren. Vielleicht konnte er mit meiner Hilfe diesen unsagbar großen Schmerz überwinden.
    Seine Hände rutschten an meinen nackten Armen nach unten, worauf ein wohliger Schauer über meinen Körper lief. Er nahm mich an der Hand und führte mich ins Schlafzimmer, das im orangeroten Licht der aufgehenden Sonne erstrahlte.
    Was hatte er vor? Mein Herz hämmerte wild gegen meine Brust. Sicher wäre ich unter anderen Umständen jetzt in Panik ausgebrochen, schließlich war hier ein fast fremder Mann in meiner Wohnung, der mir körperlich überlegen war und unheimlich noch dazu. Immerhin war ich beinahe vergewaltigt und getötet worden!
    Aber mit Jack fühlte ich mich so eng verbunden, dass ich ihm blind vertraute. Es war, als wären wir seelenverwandt.
    Ich ließ mich von ihm zum Bett ziehen und schloss im Vorbeigehen am Fenster den Vorhang bis zur Hälfte. Nun lag der Raum in einem schummrigen Zwielicht.
    Jacks Stimme klang müde, als er sich auf die Bettkante setzte. »Ich werde dir alles zeigen, doch ich muss mich ausruhen, damit meine inneren Verletzungen schneller heilen können.«
    Er konnte sich also heilen! Das erklärte einiges.
    Jack legte sich auf den Rücken. Dabei

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