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Blutflucht - Evolution

Blutflucht - Evolution

Titel: Blutflucht - Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loreen Ravenscroft
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wieder die Hölle heiß.)
    Sam bemerkte mein Schweigen und fuhr fort: »Es tut mir leid, dass ich dir nie etwas davon erzählt habe. Ich wollte dich nicht damit belasten. Als deine Eltern starben und ich dich bei mir aufnahm, zog ich mich für lange Zeit aus dem Untergrund zurück. Ich wollte alles vergessen, um noch einmal von vorn zu beginnen. Ron hielt mich während dieser Zeit zwar auf dem Laufenden, aber ich unternahm nichts, was MH auf dich oder mich aufmerksam gemacht hätte. Das war ich deinen Eltern schuldig. Erst als du mir Jacks Geschichte erzähltest, hielt ich es für notwendig, MALVE zu informieren, dass Lago-Pharm für die Regierung eine Super-Waffe entwickeln will. Vielleicht überlegt es sich Jack und möchte auch für MALVE arbeiten? Er könnte uns sicher neue Informationen über Lago-Pharm geben und uns mit seinen Fähigkeiten vielleicht bei der einen oder anderen Sache behilflich sein.«
    »Ich würde mich sehr geehrt fühlen«, warf Jack ein, »nach allem, was Lago-Pharm mir angetan hat.«
    »Dann werde ich MALVE die nötigen Informationen geben. Ron wird dein Ansprechpartner sein. Er ist sozusagen der Oberboss des Untergrundes von Greytown.«
    Nun wurde mir schlagartig klar, warum es in Greytown so viele »andere« Menschen gab. Diese öde Stadt war eines ihrer Operationszentren!
    Sam räusperte sich und erzählte weiter. »Und Ka… Torri, du bist jetzt alt genug, um dein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ich kann dir nicht mehr sagen, was du tun und lassen sollst. Ich denke, die Zeit ist reif, dass du erfährst, wie deine Eltern wirklich gestorben sind.«
    »Ich glaube, ich weiß es schon«, unterbrach ich ihn schweren Herzens. »Sie wurden ebenfalls umgebracht, genau wie deine Frau, nicht wahr?«
    Nach einem kurzen Moment des Schweigens bestätigte Sam meinen Verdacht: »Ja, von Lago-Pharm. Wir standen kurz vor dem Durchbruch. Deine Eltern wollten uns an jenem Abend, als sie starben, alle Daten übermitteln, die den Konzern hätten auffliegen lassen. John hatte sich über Monate hinweg das Vertrauen von Norris, seinem Chef, erschlichen, um Zugang zum Generalcomputer der Firma zu erhalten. Er war sogar an das Masterpasswort gekommen, das wir so dringend benötigten. Alle für uns wichtigen Fakten über das Unternehmen und ihre menschenverachtenden Experimente und Forschungen sind auf diesem Rechner gespeichert. Doch irgendetwas lief schief. Wir wissen bis heute nicht, was genau passiert ist, aber kurz vor dem Übergabepunkt kam ihr Auto von der Straße ab und sie stürzten in einen Abgrund. Ihr Wagen überschlug sich unzählige Male …« Sams Stimme zitterte und er musste sich wieder in sein großes Taschentuch schnäuzen. »Wir haben bis heute nichts Konkretes in der Hand. Kein Passwort, keine Aufzeichnungen, null Beweise.«
    »Ihr habt mich«, sagte Jack. »Ich war live dabei!«
    »Und wer wird dir glauben?« Sam seufzte. »Wir haben auch nur Johns Berichte, keine Videoaufzeichnungen. MUTAHELP ist verdammt raffiniert im Vertuschen.« Aus traurigen Augen schaute Sam mich an. »Ich will dich nicht auch noch verlieren, Katie. Das würde mein altes Herz nicht überstehen.«
    Am liebsten wäre ich jetzt bei ihm gewesen, doch das war wohl in nächster Zeit unmöglich. So versprach ich ihm wenigstens, auf mich aufzupassen.
    »Ich
werde auf sie aufpassen«, warf Jack ein und legte seinen Arm um mich.

    Es musste weit nach Mitternacht sein. Ich lag auf dem oberen Bett und konnte nicht einschlafen. Zu viele Dinge gingen mir durch den Kopf.
    Meine Eltern wurden umgebracht … Das musste ich erst einmal verdauen. Außerdem waren sie Spione gewesen. SPIONE! »Ich fasse es nicht«, murmelte ich vor mich hin. Wie anders war doch ihr Leben verlaufen, im Gegensatz zu meinem. Nur nicht auffallen, immer schön bedeckt halten. Langweilig. Total langweilig! Aber hätte ich tauschen wollen? Ständig der Gefahr bewusst, entdeckt zu werden? Ich glaube nicht. Mir war dieses Abenteuer schon zu aufregend.
    Jack schlief tief und fest unter mir, was mir seine regelmäßigen Atemzüge verrieten. Jetzt kannte ich ihn erst ein paar Tage und schon hatte dieser Mann mein Leben auf den Kopf gestellt. Wenn ich ihn nicht getroffen hätte, würde ich bis jetzt noch nicht die Wahrheit über das Leben meiner Eltern kennen, geschweige denn wissen, dass es eine Untergrundbewegung der Mutanten gab, die sich MALVE nannte. Und jetzt gehörten wir selbst zu diesem Geheimbund.
    Sam hatte eine Schere und eine Färbung in Jacks Tasche

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