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Blutflucht - Evolution

Blutflucht - Evolution

Titel: Blutflucht - Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loreen Ravenscroft
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erleichtert! Keine sichtbaren Mutationen. Niemand hatte Einwände, dass ich sie teste. Mein Verdacht hat sich bestätigt, wie sollte es auch anders sein. Aber ich habe ihre Ergebnisse gefälscht. Unsere Kate wird ein freier Mensch sein …« Hastig schaute ich zu Jack auf. »Das hat mein Vater geschrieben!«
    Mein Herz raste vor Aufregung und ich blätterte ein paar Seiten weiter. »Die Klon-Soldaten sind nicht überlebensfähig (dank mir). Norris hat keinen Verdacht geschöpft, doch ich muss ihm bald Resultate liefern, sonst wird er misstrauisch werden …«
    Ich blickte erneut zu Jack, der mich mit weit aufgerissenen Augen ansah. »Da hast du ja nicht so falsch gelegen, als du glaubtest, dein Vater wäre ein Geheimagent!«
    »Ja, ich kann es noch gar nicht begreifen. In den letzten Stunden ist alles, woran ich bis jetzt geglaubt habe, wie ein Kartenhaus über mir zusammengefallen.« Ich war ernsthaft verwirrt. Heute Morgen war ich als Kate McAdams erwacht, in dem Glauben, meine Eltern wären in der Forschung tätig gewesen – plötzlich war ich Torri Anderson, hatte einen Onkel, der für den Untergrund arbeitete und …
    »Ob Sam von diesem Buch weiß?«, riss mich Jack aus meinen Gedanken.
    »Keine Ahnung, aber ich werde ihn gleich mal fragen.« Mit zitternden Händen holte ich das MP aus dem Rucksack.
    Die ganze Zeit war das Tagebuch meines Vaters in meinem Besitz gewesen und ich hatte keine Ahnung gehabt! Nervös kaute ich auf meiner Lippe. Am liebsten hätte ich es gleich gelesen, doch das musste warten. Das Wichtigste war jetzt, dass wir uns unsere neuen Identitäten gut einprägten. So lange hatte ich nichts von dem Buch gewusst, da kam es auf ein paar Stunden mehr oder weniger auch nicht an.
    Kurze Zeit später strahlte mir wieder Sams vertrautes Gesicht entgegen, während ich ihm aufgeregt erklärte, was wir entdeckt hatten. Sam war erstaunt; er hatte nichts von diesem Buch gewusst. Allerdings war er sich sicher, dass sein Bruder alle wichtigen Ereignisse und Fakten an MALVE weitergegeben hatte.
    »Aber es wird dir vielleicht zeigen, was deine Eltern alles für unsere Sache riskiert haben. Rose und John waren die mutigsten Menschen, die ich kannte. Und sie haben dich sehr geliebt, Kate«, schrie Sam in sein MP, um den Lärm der Kneipe zu übertönen. Er hatte sich in sein kleines Hinterzimmer begeben, damit niemand etwas von dem Gespräch mitbekam.
    »Wie kamen meine Eltern zu MALVE?«, wollte ich von ihm wissen.
    »Deine Mutter litt an Chorea Huntington, einer erblich bedingten Hirnstörung. Sie unterzog sich einer Gentherapie und wurde vor deren Abschluss mit dir schwanger. Ihre Krankheit war geheilt, aber deine Eltern wussten nicht, wie sich die Therapie auf dich ausgewirkt haben könnte. Ich war zu dieser Zeit schon Mitglied bei MALVE und nachdem deine Eltern bei einer Fruchtwasseruntersuchung mutierte Gene feststellten, bot MALVE ihnen Hilfe an. Dein Vater wusste, wie das Institut auf diese Nachricht reagieren würde; er hatte ja schon mehrere Jahre für Lago-Pharm gearbeitet. Er wäre gerne ausgestiegen, doch dazu steckte er schon zu tief mit drin. John war sehr erleichtert, dass er dem Untergrund nützlich sein konnte. Es hatte sein Gewissen etwas entlastet. So sind deine Eltern durch mich da hineingerutscht.«
    Bis jetzt hatte ich ein völlig anderes Bild meiner Vergangenheit gehabt. Mein bisher so langweiliges Leben wurde auf einen Schlag faszinierend und aufregend. Etwas
zu
aufregend für meinen Geschmack. Dennoch war ich so neugierig, dass ich alles wissen wollte. »Wieso bist du ein Mitglied bei einem Verein, dem sonst nur Menschen wie Jack und ich angehören?«
    »Meine Frau Millie war ein Mutant Klasse drei. Sie wurde von MUTAHELP umgebracht und mit ihr unser ungeborenes Kind. Seitdem habe ich geschworen, mich an MH zu rächen, indem ich ihre kriminellen Machenschaften aufdecke.«
    Ich war sprachlos. Armer Sam. Wie schmerzhaft musste es für ihn gewesen sein, seine Frau
und
sein Kind zu verlieren. Deswegen wollte ich nicht weiter nachfragen, wie es zu diesem Mord kam. Von all dem hatte ich keine Ahnung gehabt! Natürlich hatte ich gewusst, dass Sam verheiratet gewesen war, aber nicht, was geschehen war. Wäre ich nicht so erpicht darauf gewesen, meine Fähigkeiten ständig zu unterdrücken, hätte ich sicher schon viel früher über alles Bescheid gewusst. Ich hatte doch gespürt, dass er mir was verheimlichte!
    Und nun hatte
ich
ihn auch noch verlassen. (Mein Engelchen machte mir gerade

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