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Blutflucht - Evolution

Blutflucht - Evolution

Titel: Blutflucht - Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loreen Ravenscroft
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etwas mitbekommt, fliegen wir alle auf. Ich weiß nur noch nicht, wie ich es Katie beibringen soll. Sie und Veronica sind mittlerweile wie Schwestern füreinander
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    Veronica … Ja, ich erinnerte mich gut. Laut Datum des Eintrages war ich sechs Jahre alt, als ich unter der Woche zu Sam kam. Ob in dem Buch vielleicht stand, was aus Veronica geworden war?
    Ich überflog Seite für Seite, begierig, mehr über meine Eltern, deren Arbeit, ihr Leben, ihre Ängste und mich zu erfahren. Ich erinnerte mich kaum daran, wie ich in jungen Jahren gewesen war. Ich hatte so viel vergessen und verdrängt.
    Wir haben heute in Greytown eine Wohnung gekauft, wo wir mit unserer Tochter an den Wochenenden wohnen wollen. Ihr Zimmer bei Sam ist so klein. Sie muss auf so vieles verzichten. Dennoch bin ich froh, dass mein Bruder für sie da ist. Rose und ich sind zwar nicht begeistert von dieser Stadt, aber hier wird Kate am wenigsten auffallen. Es ist schlimm für sie, dass sie nicht mit den anderen Kindern in die Schule gehen darf, sondern Privatunterricht bekommt. Dafür geht sie mit ihrem Digi-Book schon um wie ein Profi. Sie sagt, sie möchte mal Ärztin werden
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    Und was war aus mir geworden? Ich führte eine heruntergekommene Pension. Ich hatte es wirklich zu was gebracht.
    Da die Tür der Hütte offen war, hörte ich Geschirr klappern. Jack war aufgestanden.
    Erneut überflog ich die Monate.
    Kate ist sehr gewissenhaft und lernt viel. Sie scheint sich bei Sam wohlzufühlen. Wir hoffen, dass MALVE bald das Schulprojekt organisieren kann und unsere »besonderen« Kinder alle zusammen lernen können. Es ist allerdings mit immens viel Aufwand und großer Gefahr verbunden. Sollte das Projekt auffliegen, hätte MUTAHELP sofort die Namen vieler Kinder
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    Nein – besser, wie lassen Kate privat unterrichten. Das ist sicherer
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    Rose und ich vermissen sie sehr. Wir freuen uns schon auf unseren Urlaub in den Bergen, wo wir für zwei Wochen zusammen sein werden
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    Norris macht jedoch Druck. Die Klone wachsen ihm zu langsam. Momentan gibt es keine Mutanten in unserer Datenbank, die uns bei der Lösung des Problems behilflich sein können
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    Ich schluckte. Mein Dad hörte sich schon fast an wie dieser Dr. Harcourt.
    Bei der monatlichen »Inspektion«, die diesmal in Winola stattfand, erstaunte mich ein zwölfjähriger Junge. In seinem Blut konnte ich ein besonderes Eiweiß nachweisen. Sein Körper besitzt die Fähigkeit, sich in Windeseile zu regenerieren
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    Winola! Mein Herz begann zu rasen. Jack kam aus Winola!
    Ich habe seine Blutprobe sofort vernichtet, nachdem ich einige Test damit durchgeführt hatte. LP darf niemals an die Ergebnisse kommen. MALVE habe ich natürlich Bescheid gegeben. Dieses Kind sollten wir im Auge behalten. Es muss beschützt werden
.
    »Guten Morgen«, hörte ich Jacks Stimme hinter mir. »Magst du Kaffee?«
    Ich blickte mich um. Da stand Jack, eine dampfende Tasse in der Hand und nur mit Shorts bekleidet. Sein Haar war wie immer durcheinander. Verschlafen und mit einem Dreitagesbart sah er noch viel süßer aus. Richtig verwegen, wie ein Pirat.
    Dankend nahm ich ihm die Tasse ab und bezahlte Jack mit einem Kuss.
    »Hmm«, brummte ich. »Dein Bart kratzt.«
    Lächelnd setzte sich Jack neben mich. »Ich hab meinen Rasierer vergessen.«
    »Lügner«, sagte ich grinsend. »Außerdem kannst du dir gerne meinen ausleihen.« Es war schön, mit Jack über alltägliche Dinge zu plaudern.
    »Ich glaube, du bist meinem Vater schon mal begegnet.« Ich hielt Jack das Buch vors Gesicht.
    Er nickte. »Ich erinnere mich noch an den Test. Meine Mutter hatte damals furchtbare Angst um mich. Wenn ich mir wehgetan hatte, gingen wir nie zu einem Arzt oder ins Krankenhaus – was ich zum Glück nie nötig hatte. Mum hatte Panik, dass sie mich ihr wegnehmen, um mit mir Experimente zu machen. Ich hab mal ein Gespräch zwischen ihr und Pa belauscht.«
    »Ich kann es ihr nachfühlen«, sagte ich. »Mal sehen, ob noch etwas über dich hier drin steht.«
    An meinem Kaffee schlürfend, las ich weiter und hielt Jack das Buch so hin, dass er auch hineinsehen konnte.
    Ich hoffe, aus unserer kleinen Kate wird mal ein anständiger Mensch. Aber was bietet ihr Greytown für Perspektiven? Ich möchte nicht, dass sie für MALVE arbeitet. Ich sehe an Rose und mir, wie stressig und gefährlich das ist
.
    »Also ich würde mich freuen, für MALVE zu arbeiten«, murmelte ich. »Ich hab noch nie einen richtigen Job gehabt.«
    An die Universität können wir

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